Maike Bradler & Mareike Dietzel von Herzpotential

Drucken

Auf Literaturschock werden in regelmäßigen Abständen interessante Bücherblogs, Literaturseiten und Rezensionsportale vorgestellt. Die ursprüngliche Idee könnt ihr im Artikel Bücherblogs, Literaturseiten, Rezensionsportale ... ? nachlesen. Heute stelle ich euch Maike Bradler & Mareike Dietzel von Herzpotential vor.

Maike & Mareikes Steckbrief in Kürze

Echter Name vs. Spitzname: Maike & Mareike (keine Spitznamen)
Geburtsjahr: beide 1986
Oft anzutreffen: Zuhause und im Internet
Interessen (neben der Literatur): Wenn man arbeitet und Familie und Freunde hat, bleibt nicht viel Zeit für Anderes. Doch wir beide haben eine gewisse Leidenschaft für Nagellacke, und Mareike ist ein Serienjunkie.
Aktuelles Buch vs. spontane Buchempfehlung: Maike: "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway vs. "Kitchen" von Banana Yoshimoto | Mareike: „In gewissen Kreisen“ von Elizabeth Harrower vs. „Euphoria“ von Lily King

Maike und Mareike von Herzpotential

Steckbrief von Herzpotential

Webseite Herzpotential

Online seit: 2013
Schwerpunkte (Genre und Besonderheiten): Literatur, Kinderbücher, ab und zu Sachbücher
Besucher pro Monat: kein Kommentar
Euer Lieblingsartikel auf eurer Seite vs. Linktipp (z.B. andere Literaturseite): kein Kommentar

Herzpotential & Social Media Facebook Instagram Instagram

Im Gespräch mit Maike & Mareike

Wie und warum habt ihr Thema "eigenes Blog" angepackt und welches Ziel hattet ihr dabei?

Irgendwann haben wir zusammen gesessen und uns über unsere Lieblings-Blogs unterhalten. Da kam relativ schnell die Idee, dass wir das auch selbst können. Knapp zwei Wochen später erschien der erste Artikel auf "Herzpotenzial". Aber erst ein knappes Jahr später entschieden wir uns, nur noch über Bücher zu schreiben.

Gibt es aktuelle Literaturthemen, die euch ganz besonders beschäftigen?

-

Gute Zeiten, schlechte Zeiten eurer Bloggerkarriere?

So richtig schlechte Zeiten hatten wir bisher noch nicht, es sind alles nur Kleinigkeiten. Da ärgert man sich mal über ein schief gelaufenes Update oder steckt in einer Rezensionskrise, aber da sind wir in der angenehmen Situation, einfach nur zum Telefon greifen zu müssen und uns gegenseitig unser Leid zu klagen. Gute Zeiten sind da viel häufiger. Zum Beispiel wenn man auf einen Beitrag eine positive Reaktion bekommt. Oder wenn man auf der Buchmesse erkannt wird. Sowas motiviert einfach, immer weiter zu machen und den Blog voran zu bringen.

Habt ihr Lesemacken?

Maike: Ja. Ich habe mir irgendwann angewöhnt, beim Lesen die Füße hochzunehmen. Sei es nun auf dem Bett oder auf der Couch - ich lese dann irgendwie schneller und doch konzentriert. Ich lese auch wahnsinnig gerne auf einer Parkbank sitzend oder im Café, aber es ist einfach nicht der gleiche Wohlfühl-Faktor.

Mareike: Ja, ich schaue bei einem neuen Buch zuallererst auf die letzte Seite, um die Seitenzahl zu wissen. Auch zwischendrin schaue ich immer wieder nach, wie viele Seiten noch vor mir liegen. Ohne bestimmten Grund eigentlich. Ich will es einfach nur wissen. Wie die Befriedigung eines wachsenden Ladebalkens.

Wie reagiert ihr, wenn euch ein Buch überhaupt nicht gefällt? Schreibt ihr einen Verriss oder lieber gar nicht darüber?

Es ist nicht so, dass wir davor zurückschrecken, schlecht über ein Buch zu schreiben. Immerhin ist das unsere Meinung. Wir versuchen dann aber immer sachlich zu bleiben und genau zu erklären, was uns am Buch nicht gefiel. Dennoch entscheiden wir das jedes Mal individuell, denn wirklich Spaß macht so eine schlechte Rezension nicht. Zum Glück kommt das aber nicht so häufig vor und wir schreiben nette Dinge über unseren Lesestoff.

Was macht für euch ein gutes Buch aus?

Maike: Das lässt sich so einfach gar nicht sagen. Gut ist ein Buch, wenn es mich nach wenigen Seiten packt und erst am Ende wieder loslässt. Viel mehr braucht es nicht, alles andere sehe ich als Bonus.

Mareike: Ein gutes Buch muss bei mir schon etwas auslösen, mich zwischendrin an meine (positiven) Grenzen bringen. Das heißt: mir Neues vermitteln, mich schocken, überraschen oder anderweitig bewegen, dass ich das Gefühl habe, dass es nach den vielen Hundert Büchern in meinem Leben wirklich etwas Neues hinzugefügt hat.

Was ist euch an eurem Blog ganz besonders wichtig?

Wir versuchen unseren Blog immer up to date zu halten. Das betrifft zum einen sein Aussehen, zum anderen aber auch unsere Postings. Wir sind beide keine Fans von schlummernden Blogs, auf denen nur gelegentlich ein Beitrag gepostet wird. Die letzten Jahre haben wir das dank Redaktionsplan vermeiden können, und das werden wir hoffentlich auch beibehalten.

Welchen Tipp gebt ihr anderen Blogger*innen?

Vernetzt euch! Die Buchblogger-Community zeichnet sich durch ein sehr ausgeprägtes Miteinander aus. Man kann unheimlich viel von den anderen lernen, wird schneller wahrgenommen und findet Gleichgesinnte.

Herzpotential

Was vermisst ihr in der deutschen Literaturbloggerszene?

Der Blick über den Tellerrand. So intensiv die Szene auch miteinander verbunden ist, so stark dreht sich alles um sich selbst. Der Blick in andere Bereiche, sei es international oder aber in andere Blogbereiche, findet kaum statt. Dabei gibt es so großartige Blogs in Fashion, Beauty, Technik, Familie, Design oder Lifestyle, von denen man ebenfalls viel lernen kann. Manchmal wirkt es so, als würden sich Bücherblogger für nichts anderes als Bücher interessieren, was den Blickwinkel zu sehr einengt. Das merkt man auch an den ständig neu aufflammenden Diskussionen über die Professionalisierung.

Und was findet ihr gut?

Immer wieder zu merken, dass man nicht allein ist als bibliophiler Mensch! Wer wie wir in kleinen Orten aufgewachsen ist, kennt sicherlich das Gefühl, mit seiner Leidenschaft manchmal allein zu sein. Auf Lesungen der einzige Mensch ohne graue Haare gewesen zu sein oder ständig auf seine Lesebegeisterung angesprochen zu werden. Das Netz hat uns verbunden und uns eine Austauschmöglichkeit über Städte-, teilweise sogar Landesgrenzen hinweg gegeben. Wir beide sind auch heute jeden Tag glücklich darüber, dass unser gemeinsamer Blog uns über viele Kilometer hinweg verbindet.

Welche andere Literaturseite sollte in dieser Gesprächsreihe auf keinen Fall fehlen?

Eindeutig Karin von Book up your Life. Ihr Blog ist wunderschön. Diese Fotos! Ach, wie aus einem Katalog. Dazu schreibt sie tolle, anspruchsvolle Besprechungen über Bücher, die sehr nah an unserem Geschmack sind. Sie sollte definitiv mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt für das Interview!

SuseÜber die Autorin

Susanne K. (Literaturschock.de)

Susanne Kasper ist Gründerin und Chefredakteurin von Literaturschock und Leserunden.de. Sie liebt es, andere für die Literatur zu begeistern, ist Preisträgerin des Virenschleuderpreises der Kategorie "Persönlichkeit des Jahres" 2016 und bietet unter Social-Reading.media einen Autoren- und Verlagsservice. Über schamlose Mails freut sie sich ebenso wie über vegane Keksspenden. Sie nutzt in ihren Artikeln immer mehr das Femininum, weil sie der Ansicht ist, dass damit auch Männer gemeint sind.

 

Kontakt: Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | Facebook: Profil Twitter: @literaturschock, Instagram: @literaturschock Google+ Profil

Diese Seite wird nur durch dich lebendig. Unterstütze unsere Arbeit, indem du den Artikel über Facebook, Twitter und Google+ mit deinen Freunden teilst oder auf deiner Webseite verlinkst.