Die Leselotte

Die Leselotte

Die LESELOTTE - was sollte das nun schon wieder für ein neumodischer Kram sein? Unverzichtbares Leseutensil oder unbrauchbarer Staubfänger? Tatsächlich ist die Leselotte nicht nur die großartigste Lesehilfe seit der Erfindung des Nasenfahrrads, nein, sie macht sich auch gut als Sofa für den in der Literaturschock-Villa hausenden Bücherwurm oder als Schmusekissen für Samtpfoten.

Erfunden wurde die Leselotte von den Schwestern Angela und Ursula Hartig, die sich schon immer darüber geärgert haben, dass beim Lesen im Bett die Arme einschlafen, die Finger kalt werden oder beim Frühstück die Milchtüte umfällt, weil man ein Buch dagegen lehnt. So wird die Leselotte auch nach ihrem erfolgreichen Siegeszug noch immer in Deutschland hergestellt.

Nachdem die Lotte von meinen Mitbewohnern hinreichend für diese Zwecke getestet wurde, konnte ich sie zurückerobern, um sie auf ihre eigentliche Bestimmung hin zu erproben. Nun muss man bei der Leselotte verschiedene Lesepositionenunterscheiden. Es gibt Rückenleser, Seitenleser, Sitzleser, Liegendleser, Auf-dem-Sofa-Leser, Im-Bett-Leser, Am-Tisch-Leser, Während-Dem-Essen-Leser und natürlich dürfen wir in dieser Aufzählung diejenigen nicht vergessen, die beim Haare föhnen oder Zähne putzen lesen. Sollte die Leselotte all diesen Bedürfnissen gerecht werden können?Die Leselotte

Bevor ich diese Frage beantworten kann, muss ich zuerst die Funktionsweise der Leselotte erklären. Es handelt sich um ein mit Polystyrol gefülltes Kissen mit einem Durchmesser von ca. 20 cm. Alleine aufgrund dieses Füllmaterials wäre die Leselotte sogar geeignet, ganze Häuser zu isolieren. Man stelle sich vor: Ein mit Leselotten isoliertes Haus! Der Traum jedes Bibliophilen würde wahr und man könnte innerhalb dieser abgepolsterten Wände sogar "Psycho" ganz gefahrlos lesen (für den Frust, den ein Buch von Dan Brown hervorrufen könnte, müsste man die Leselotte eventuell doppelt verlegen, um die Schmerzen beim Schlagen des Kopfes an die Wand aus purer Verzweiflung und Frustration abzuschwächen).

Doch natürlich hat die Leselotte noch viel mehr zu bieten, denn das Kissen mit hervorragenden Isoliereigenschaften ist nur eine Komponente des Gesamtpakets. Es gehört nämlich noch ein Stoffumschlag mit den Maßen 21 x 15 cm dazu. In diesen kann man ein gängiges Taschenbuch stecken und mit Gummibändern gegen verrutschen sichern. Für gebundene Bücher gibt es einen entsprechend größeren Umschlag. Am Rücken dieser Umschlage wiederum ist ein Klettband angebracht - ebenso wie auf dem Kissen. Mit diesem Klettband wird schließlich der Umschlag inklusive Buch an das Kissen geheftet.

Was nun wie ein dekadentes Buchsofa erscheint, ist jedoch in Wirklichkeit eine Möglichkeit, die vom vielen Hardcover-Stemmen und Taschenbuch-am-Zuklappen-hindern ermüdeten Arme und Hände zu schonen. Die LeselotteGanz elegant lehnt sich das Buch in sein Sofa und man muss es nur noch ganz leicht mit den Fingern daran hindern, dass die Seiten sich nicht von selbst ungewollt umblättern (jedenfalls, wenn man nicht das Sakrileg begehen will und den Büchern ihren Rücken bricht. Dies soll bitte keine Anregung sein!)

Auch ohne das Lesekissen ist der Umschlag sehr praktisch. Vor allem, wenn man mal wieder einpeinliches Buch mit in den Zug oder für die Mittagspause mit ins Büro nimmt und man verhindern möchte, dass allzu Neugierige einen völlig falschen Eindruck bekommen, wenn sie auf diesem Buch dann Titel wie "Kein Sex ist auch keine Lösung", "Der Lustmolch" oder "Ich bin kein Serienkiller" entziffern. Für verwöhnte Leser ist sogar noch ein praktisches - und für mich inzwischen unverzichtbares - Lesebändchen integriert.

Die LeselotteDa der Bezug der Leselotte zwar zu 100% aus Baumwolle besteht, ist sie waschbar, sollte jedoch besser von Hand gewaschen werden (bitte nehmen Sie dafür vorher die Kartoneinlage aus den Umschlägen - sonst kann das ganze ziemlich ärgerlich werden).

Die Leselotte ist für fast alle Lesenslagen ein praktischer Helfer. Wo sie jedoch beim Haareföhnen und Zähneputzen leicht versagt (man muss den Rücken der Bücher dann schon sehr stark brechen, damit sie ohne Festhalten in ihrer Position bleiben - nicht, dass ich so etwas versucht hätte!), ist sie perfekt für das Lesen in liegender (egal, ob auf Rücken oder Seite liegend) oder sitzender Position geeignet. Für die Handgelenke bietet sie eine bisher ungeahnte Entlastung, die ich vor allem bei den schweren gebundenen Büchern sehr schnell zu schätzen wusste - man sollte sich also direkt das Kombi-Set kaufen, das nicht nur den kleineren Umschlag für Taschenbücher, sondern auch den größeren für die Hardcover enthält.

Getestet habe ich sowohl mit normalen Taschenbüchern im kleineren Umschlag als auch mit einem richtig dicken, gebundenen Wälzer ("Quicksilver" mit rund 1100 Seiten) im größeren Umschlag. Zuklappen ging bei letzterem Versuch nicht mehr, aber beim Lesen hat man das Buch ja in der Regel auch aufgeklappt und dann funktioniert die Leselotte auch mit sehr dicken Büchern. Für Menschen, die auf dem Bauch oder sehr flach auf dem Rücken liegend lesen, ist die Leselotte leider weniger geeignet. Hier müsste man sich zu sehr verbiegen oder zu schielen anfangen - es ist fraglich, ob einem das die Lotte wert ist.

Dem persönlichen Farbgeschmack sind übrigens fast keine Grenzen gesetzt. Die Leselotte ist erhältlich in den Farben natur, gelb, orange, rot, rubin, grün, blau, marine, braun grau, schwarz und - passend zur Weihnachtszeit: gepunktet.

Fazit: DAS perfekte Weihnachtsgeschenk für jeden Bibliophilen. Und wenn gerade nicht Weihnachten ist? Was solls. Wir lesen sowieso das ganze Jahr über und so darf die Leselotte auch immer gerne zum Einsatz kommen.

Linktipps:

Leselotte.com

SuseÜber die Autorin

Susanne K. (Literaturschock.de)

Susanne Kasper ist Gründerin und Chefredakteurin von Literaturschock und Leserunden.de. Sie liebt es, andere für die Literatur zu begeistern, ist Preisträgerin des Virenschleuderpreises der Kategorie "Persönlichkeit des Jahres" 2016 und bietet unter Social-Reading.media einen Autoren- und Verlagsservice. Über schamlose Mails freut sie sich ebenso wie über vegane Keksspenden. Sie nutzt in ihren Artikeln immer mehr das Femininum, weil sie der Ansicht ist, dass damit auch Männer gemeint sind.

 

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