Wolfgang Kraushaar: Die blinden Flecken der RAF

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Wolfgang Kraushaar: Die blinden Flecken der RAF
ET (D)
2017
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783608981407

Informationen zum Buch

Seiten
423

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Wer vierzig Jahre nach dem "Deutschen Herbst" des Jahres 1977 und damit nach der Geschichte der RAF fragt, nach ihrer Herausforderung wie ihrer Bewältigung, der muss sich auch umgekehrt die Frage gefallen lassen, welche Bedeutung der damalige und 1998 nach fast dreißig Jahren beendete linke Terrorismus für die Gegenwart überhaupt noch haben soll.

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Der Deutsche Herbst im Jahre 1977 bildet die düsterste Epoche der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. Wolfgang Kraushaar, der beste Kenner dieser Zeit, wirft neue Fragen auf und gibt neue Antworten.

Terrorismus tritt uns heute als Phänomen der unmittelbaren Gegenwart entgegen. Doch schon einmal hat Terror die Bundesrepublik in Atem gehalten. Die Greueltaten der RAF haben im Herbst 1977 mit der Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer und der Entführung des Flugzeugs »Landshut« ihren Höhepunkt erreicht.

Doch die Gewalt der RAF hat ihre Vorgeschichte in der Frühphase der scheinbar eher harmlosen 68er-Bewegung. Ihre Protagonisten, die sich als anti-bürgerliche Heroen stilisierten, sind zugleich tief verwurzelt im deutschen Nachkriegsbürgertum. Weit über die rätselhafte Todesnacht von Stammheim, in der sich das Führungstrio Baader, Ensslin und Raspe selbst tötete, agierte die RAF bis tief in die 1990er-Jahre und führt sogar bis heute ein Nachleben. Von der Vorgeschichte, den entscheidenden Ereignissen, den ideologischen Grundlagen bis zu den Folgen des Terrors der RAF.

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(Aktualisiert: 06 Juli 2018)
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Wolfgang Kraushaar, Jahrgang 1948, war selbst Teil der Studentenbewegung der 70er Jahre. Später forschte er über Protestkultur in der BRD, baute unter anderem ein Archiv zu Widerstand und Utopien auf und wird zunehmend als Chronist der 68er und der Folgen ihrer Zeit verstanden. „Die blinden Flecken der RAF“ ist dabei nicht das erste Werk, in dem sich Kraushaar mit dem linken Terrorismus’ Deutschlands beschäftigt hat.

Der Autor widmet sich 40 Jahre nach dem sogenannten Deutschen Herbst den noch offenen Fragen im Zusammenhang mit der RAF und ihren Taten. Bei der Lektüre wurde mir relativ schnell klar, dass es hilfreich ist, wenn man gewisse Grundkenntnisse zu dieser Zeit hat, denn Kraushaar setzt die Fakten, die den groben Rahmen bilden, voraus, da er sich im vorliegenden Buch mit den noch immer unklaren Details beschäftigt. Dies schließt beispielsweise die Rolle der Frauen in der RAF ebenso ein wie den sehr verbreiteten Antisemitismus oder die Haftbedingungen in Stammheim - aber auch eine Abgrenzung zu heutigem Terrorismus findet sich. Beeindruckend ist dabei vor allem Kraushaars Wissen, aber auch seine wissenschaftliche Einordnung der Ereignisse, die ungeschönte Analyse und Interpretation der Akteure.

„Die blinden Flecken der RAF“ ist höchst informativ und für ein Sachbuch sehr gut lesbar. Es ist hilfreich, wenn gewisse Kenntnisse der damaligen Zeit vorhanden sind, denn dann kann man sich über eine differenzierte Betrachtung des Themas inklusive spannender Einblicke zu bisherigen Lücken in der Geschichtsschreibung freuen.
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