Bewertungsdetails

Politik, Gesellschaft & Wirtschaft 1371
Mansplaining für EinsteigerInnen
Gesamtbewertung
 
4.0
Themensetzung
 
4.0
Verständlichkeit
 
5.0
Objektivität
 
3.0
Verhältnis Text/Bild
 
4.0
Früher oder später begegnet wohl jede Frau diesem Mann, der ihr die Welt erklären will - obwohl davon gar keine Ahnung hat und nur mit Pseudowissen glänzen will. Warum ist das so? Möchten diese Männer ihr Ego polieren? Oder liegt es einfach daran, dass sie so sehr von sich selbst überzeugt sind, dass sie glauben, vor allem Frauen könnten ihnen nicht das Wasser reichen?

Die Autorin Rebecca Solnit ist nicht nur Feminisitin, sondern auch Kulturhistorikerin. In "Wenn Männer mir die Welt erklären" hat sie insgesamt sieben Essays zum Thema Feminismus gesammelt, bei denen es längst nicht nur um das sogenannte "Mansplaining" und beratungsrestente Männer geht. Sie beginnt mit der namendsgebenden Geschichte und erzählt von einem Herrn, der Rebecca Solnit etwas über ihr eigenes Fachgebiet erzählen will (und wie oben schon erwähnt: Er hat keine Ahnung davon).

Es ist nichts Neues, dass vor allem Männer sich gegenüber Frauen so verhalten. Als Frau wird man verniedlicht oder objektiviert. Wir haben uns schon viel zu sehr daran gewöhnt und häufig fällt es uns gar nicht mehr auf, dass wir mal wieder klein geredet werden. Und wehe, wir wehren uns. Dann sind wir humorlos, zickig oder haben unsere Tage. Ja, alles schon gehört. Wir sind noch längst nicht bei Gleichberechtigung auf Augenhöhe angekommen und Bücher wie dieses hier sind es, die hoffentlich vielen Frauen dabei helfen, sich darüber klar zu werden.

Von "Wenn Männer mir die Welt erklären" hatte ich mir dennoch mehr erhofft. Für Menschen, die sich mit Feminismus bisher nicht oder nur wenig befasst haben, mag es ein guter Einstieg sein, aber ich bin schon zu lange in dem Thema verortet, als dass es mir neue Erkenntnisse gebracht hätte. Der Titel ist etwas irreführend, denn er bezieht sich nur auf die erste der Geschichten. Der Rest hat mit "Mansplaining" nichts zu tun, sondern bietet vielmehr Statistiken und Zahlen zu Gewalt gegenüber Frauen.

Die Autorin bietet aber dennoch eine gute Basis, die in keinem feministischen Bücherregal fehlen sollte. Sie schreibt eingängig und macht es leicht, die Seiten dahinfliegen zu lassen. Kunststück, denn das Buch ist mit nicht ganz 200 Seiten dann auch schnell gelesen.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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