Meilenstein einer "Theorie von Allem": "Galileos Finger" weist auf die Ideen der Natur und die Zukunft ihrer Erforschung. Er deutet auf das Detail, den Atomkern, die DNA und verweist zugleich auf das große Ganze, das Leben, das Universum. Mit zehn grundlegenden Ideen entfaltet Sir Peter Atkins das umfassende Spektrum von Natur und Kosmos. Er gibt jedem Leser eine anschauliche Vorstellung, was am Anfang des 21. Jahrhunderts "die Natur im Innersten zusammenhält".
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Mit seinem neuen populärwissenschaftlichen Buch „Galileos Finger“ ist Peter Atkins (Professor für Physikalische Chemie) eine außerordentliche Brücke über die verschiedenen Wissenschaften von der Evolutionsbiologie bis hin zur Astronomie gelungen. Anhand anschaulicher Beispiele und teilweise sehr amüsanter Anekdoten erhält der wissenschaftlich interessierte Leser, ohne promoviert zu haben, einen wunderbaren Einblick in die unterschiedlichsten Bereiche der einzelnen Wissensgebiete.
Hintergrund des Buches ist die verständliche Widergabe der Kernideen, welche unser Weltverständnis von heute prägen. Sehr interessant wird dabei auf die Denkansätze früherer Generationen eingegangen, welche Irrwege beschritten wurden, wie revolutionäre Gedanken zunächst verlacht und verfolgt wurden, um sich am Ende doch durchzusetzen, wie verhöhnte Ideen untergingen, um dann wieder gefunden im neuen Licht zu erstrahlen und gleichzeitig völlig neue Wege eröffnen und Lösungsansätze bieten, weil endlich die Zeit dafür gekommen ist.
Sehr interessant ist der vielfache Bezug zum alltäglichen Leben und zu Dingen, die wir in unserem Leben schon gar nicht mehr warnehmen, als selbstverständlich betrachten. So auch der erschreckende aber durchaus zutreffende Satz (Seite 173) „Ob es uns gefällt oder nicht, die Welt wird immer schlechter“ im Zusammenhang mit der Erklärung der Entropie und deren ständiger Zunahme.
Leider sind einige Passagen einzelner Kapitel inhaltlich sehr redundant, wodurch bei mir etwas Langeweile aufkam. Jedoch vor dem Hintergrund, dass die Kapitel auch unabhängig voneinander zu lesen sein sollen, ist diese Redundanz wieder verständlich. Ein weiter Kritikpunkt sind die Abbildungen. Da werden Moleküle abgebildet für die ich eine Lupe benötige, um erkennen zu können, dass zwischen einem Stickstoffatom und einem XY-Atom eine besondere Bindung besteht. Sorry, aber um das zu zeigen, darf man keine Briefmarkenbilder abbilden und schon gar nicht in Schwarz-Weiss. Andere Bilder zur Verdeutlichung simpelster physikalischer Prozesse sind einfach zu abstrakt und hätten ebenso heraus gelassen werden können.
Zur Ausstattung des Buches: es handelt sich um die gebundene Ausführung, bei welcher leider kein Lesebändchen vorhanden ist, jedoch ein sehr schönes Lesezeichen im Design des Umschlages enthält, was ich für eine nette Alternative zum Lesebändchen halte.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es ist sicher nicht als Gute-Nacht-Lektüre geeignet, dafür aber gute Wiederholung von Themen aus dem längst vergessenen Abiturzeitalter. Es diente mir als Stichwortgeber für tiefer gehende Recherchen im Internet und Anhaltspunkt bestimmte Zusammenhänge einzelner Fachgebiete neu zu überdenken. Als Nachschlagewerk werde ich es aber sicher nicht empfehlen, vielmehr als Überblickswerk oder Einstiegsliteratur.