Flake: Der Tastenficker: An was ich mich so erinnern kann

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Flake: Der Tastenficker: An was ich mich so erinnern kann

Autor

ET (D)
2017
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783942665339

Informationen zum Buch

Seiten
389

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Der November ist mein Lieblingsmonat.

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Er ist der Keyboarder der »größten deutschen Band der Gegenwart« (Die Welt) und tourt seit 20 Jahren nahezu ununterbrochen überall auf der Welt. Kaum jemand, der nicht zumindest die Titel der einschlägigsten Rammstein-Stücke wie BÜCK DICH, SEEMANN oder DU RIECHST SO GUT kennt. 1994 gegründet, sind Rammstein die Schöpfer der »Neuen Deutschen Härte« und eine der wenigen Bands, die als Gesamtkunstwerk gelten können.

Flake wuchs im Prenzlauer Berg auf. Weil er nicht zur NVA wollte, blieb ihm das Abitur verwehrt. Stattdessen machte er eine Lehre als Werkzeugmacher und widmete sich der Musik. 1983 stieß er zu Feeling B, deren legendäre Auftritte zuletzt Buchpreisgewinner Lutz Seiler in einer Szene seines Romans KRUSO literarisch würdigte.

Bei Rammstein fällt Flake durch seine eigentümlichen Showeinlagen auf, die Fans bejubeln seine angst- und schamfreien Aktionen. Er hat es ziemlich weit gebracht als Tastenficker.

Sich seine Träume sofort erfüllen, bevor man zu alt ist, sie zu genießen, und sich nicht beirren lassen, wenn mal was nicht klappt, so könnte man Flakes Lebenshaltung zusammenfassen.

Tatsächlich liest sich seine Autobiografie ein wenig wie eine anarchische Version von Hans im Glück: Der junge Flake stromert durch die Subkulturlandschaft der DDR der 1980er. Dass er laut eigener Aussage ein ängstlicher Typ ist, hält ihn nicht davon ab, seinen Eingebungen zu folgen. Quasi-Solo-Auftritt mit 13 trotz mangelhafter Beherrschung des Instruments – warum nicht? Einen Oldtimer-Verleih gründen, weil man ein Faible für alte Autos hat? Na klar! Bei dieser neuen bösen Band mitmachen, auch wenn man zunächst mit deren Musik nicht so viel anfangen kann? Hallo, Rammstein!

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Die fabelhafte Welt des Flake
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Schon lange bin ich ein Riesenfan von Rammstein. Mich hat der Keyboarder der Band schon immer neugierig gemacht. Bislang kannte ich ihn nur in diesem goldenen Glitzer-Strampelanzug. Einer, der völlig bizarr auf seiner eigenen Musik abgeht. Ich wollte wissen, wer hinter dieser Fassade aus Irrsinn steckt...

Flake beginnt mit seiner Geschichte ganz vorne und erzählt zunächst mal von seiner Kindheit in der DDR, was für sich genommen schon ziemlich spannend ist, wenn man wie ich mit Ost-Deutschland nichts am Hut hatte.

Er erzählt, wie er zur Musik kam, wie seine ersten Versuche am Klavier endeten. Fast schon witzig fand ich, was er alles anstellen musste um in der DDR an ein Casio zu kommen. Und er erzählt von seinen vielen Bands und wo er schon überall als Gast-Keyboarder mitspielen durfte. Man merkt so richtig wie ihm die Zeit fehlt in der er ungezwungen Musik machen konnte und sich um nichts anderes sorgen musste. Als Punk haben ihm so alltägliche Sachen wie Rechnungen bezahlen, eh nicht interessiert.

Flake scheint in seinem Leben schon alles einmal ausprobiert zu haben. Alles was er macht, soll ihm zuerst mal Spaß machen. Einmal in seiner Schule auftreten, obwohl seine Kumpels ihn hängen lassen und er kaum sein Instrument beherrscht? Warum nicht! Seinen eigenen Gesang hat er irgendwo im Buch als "ekelhaft" bezeichnet, trotzdem zieht er diesen Auftritt durch, auch wenn er fast alleine auf der Bühne steht.
Einem Wildfremden seine Autoschlüssel überlassen, nur weil dieser nett darum gebeten hatte? Kein Problem.
Und warum nicht in dieser fragwürdigen Geschäftsidee investieren, in der es um alte Autos geht. Er mag alte Autos, Punkt. Und ehe er sich versieht, kutschiert er Pärchen zum Standesamt und muss denen erklären, warum dieses Vehikel von seinem eigenen Autoverleih gerade abgesoffen ist und sie deshalb zu spät zur eigenen Hochzeit kommen.

Er erzählt von Allem, wie es ihm gerade passt, und selbst dann schweifen seine Gedanken manchmal so ab, dass man gar nicht mehr weiß worum es eigentlich ursprünglich ging. Dann erzählt er über die unwichtigsten Sachen, sein Lieblingsessen vielleicht, oder was er mal auf eine seiner langen Wanderungen entdeckt hat.

Sein Buch macht Spaß, man merkt, wie er sein Leben mit allen Sinnen auskostet. Das er sich an den kleinsten Dingen erfreuen kann.

Rammstein kommt in diesem Buch fast gar nicht vor. Was aber auch nicht schlimm ist, denn Flakes Erlebnisse sind so unterhaltsam, gefehlt hat mir da nichts.

Zwischendrin gibt es immer mal selbst geschossene, völlig verwackelte Photos von und mit ihm und selbst gemalte Bilder aus seiner Kindheit und seinem Erwachsenen Leben (der Unterschied ist manchmal schwer auszumachen). Dazu gibt es dann auch immer einen Kommentar von ihm.

Dieses Buch ist nicht die große Literatur, erwartet habe ich das aber auch nicht. Mal ehrlich, wäre das Buch in einem allzu hochgestochenen Stil geschrieben worden, hätte ich ihm kein Wort geglaubt. So, wie es geschrieben ist, liest es sich, als ob Flake neben dir bei einem Bier an der Theke sitzt und dir sein Leben erzählt. Einfach nur so, weil sich die Gelegenheit gerade bietet.

Das Buch ist, wie man sich Flake vorstellt: etwas naiv, etwas infantil, aber 100% ehrlich und liebenswert.
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