Bewertungsdetails

Science Fiction 1601
Was definiert das Menschsein?
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Die letzten freien Menschen, die sich in einem Schwarm von 28 Großraumschiffen zusammengetan haben, müssen vor ihren Feinden in den Rotraum fliehen. Dabei geraten sie in den Fokus einer fremdartigen Intelligenz, die sie Sphäre nennen. Diese gigantische Sphäre umhüllt einen Stern, jedoch nimmt sie Kontakt zu den Menschen auf, vor allem zu den sogenannten Befreiern der ESOX. Diese Gruppe will sich aus dem Überwachungsgriff der anderen Schiffe gewaltsam befreien und wieder ihrem Zentralcomputer zu alter Macht verhelfen. Mithilfe der Sphäre hoffen sie ihr Ziel zu erreichen, auch wenn das die Abspaltung vom Schwarm bedeuten würde.

Nach „Feuer der Leere“ entführt der Autor die Leser wiederum in die Welt der letzten Menschen und ihres Schwarms. Die Handlung baut jedoch nicht auf dem ersten Band auf, sondern bildet eine eigene Geschichte. Aber dennoch begegnen wir einigen Charaktere aus dem ersten Band. So auch Kara Jeskon, eine Koexistenzialistin, die daran glaubt, dass es neben dem Weg der Gewalt eine Chance auf ein friedliches Zusammenleben der Spezies gibt.
Während Kara im ersten Buch noch etwas unreif erschienen ist, muss sie diesmal beweisen, wie ernst es ihr mit ihren Idealen ist und was sie bereit ist zu tun, um diese umzusetzen.

Bei dem Raumschiffen stehen diesmal die ESOX und auch die SQUID im Vordergrund, welche nicht unterschiedlicher sein können. Die Mitglieder der ESOX setzten bis vor fünf Jahren auf Implantate und eine enge Verbindung und Abhängigkeit von ihrem Zentralcomputer, der ihnen eine technisch hohe Effizienz und persönliche Leistungssteigerung ermöglichte. Die Menschen der anderen Raumschiffe sahen hierbei eine Gefahr für das Menschsein und besetzten damals die ESOX und kappten mit Waffengewalt den Einfluss des Zentralrechners.
Die SQUID dagegen ist das einzige Schiff des Schwarms, welches selbst ein lebender Organismus darstellt. Das als Gütige Mutter bezeichnete Schiff ist ein Kind des Rotraums. Ihre Bewohner zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine technischen, sondern ausgeprägte biologische Mutationen aufweisen.

Ein Teil der ESOX, darunter Aneste, streben den früheren Zustand auf der ESOX an, und zwar mit Waffengewalt und Guerillamethoden. Anfangs konnte ich Anestes Beweggründe noch nachvollziehen, aber dann wurde sie mir aufgrund ihres brennenden Hasses auf die Besatzer immer unsympathischer. Umso gespannter war ich natürlich, ob es zu einem Zusammentreffen von Aneste und Kara kommen wird und wie dieses dann verlaufen wird.

Um ihr Ziel zu erreichen,ist Aneste bereit, sich mit der fremden Intelligenz zu verbünden, die ihr ihre Hilfe anbietet. Aber da schnell klar wird, dass die Sphäre den Menschen haushoch überlegen ist, habe ich mich gefragt, welches Ziel sie dabei wirklich verfolgt.

Das was dann die Protagonisten erleben und erfahren, ist eine spannende Reise zu den Fragen der Menschheit und was die Menschen ausmacht – und ob und wie menschlich Superintelligenzen sein können. Diese Reise bringt nicht nur die SQUID und die ESOX an ihre Grenzen, sondern könnte zu einer Gefahr für den ganzen Schwarm werden.

Gelungen fand ich auch, dass wir diesmal mit der PAYARA ein bisher unbekanntes Schiff des Schwarms näher kennenlernen. Für dessen Bewohner ist es das höchste Ziel, sich in Kämpfen Meriten zu erwerben, mit denen sie sich brüsten können. Ich muss gestehen, ich hatte ein wenig Schwierigkeiten mit dieser Zielsetzung. Vor allem war es aber ein spannender Kontrast zu Karas Bestrebungen, auf Diplomatie statt auf Waffen zu setzen.

Dank der vielschichtigen Darstellung seiner Figuren und den tiefschürfenden Fragen, die viel Raum für eigene Überlegungen und Reflexionen bieten, schaffte es Robert Corvus wieder, einen für mich äußerst spannenden und unterhaltsamen Roman zu schreiben. Mir hat „Feuer der Leere“ schon sehr gut gefallen, aber „Das Imago-Projekt“ konnte noch etwas draufsetzen. Daher hoffe ich sehr, dass wir noch weitere Geschichten rund um den Schwarm lesen werden, denn Potenzial gibt es in jedem Fall noch genug.

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