Andreas Brandhorst: Das Kosmotop

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Andreas Brandhorst: Das Kosmotop
Verlag
ET (D)
2014
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783453315440

Informationen zum Buch

Seiten
560

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Es geschah zum siebzehnten Mal, dass Corwain Tallmaster - jetzt Corwain _18 Tallmaster - seiner Bestattung beiwohnte.

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Handlungsort

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Nur der letzte Mensch kann das Geheimnis lüften

Die ferne Zukunft: Die Galaxis wird von intelligenten außerirdischen Zivilisationen regiert – und die Menschheit steht kurz vor dem Aussterben. Einer der letzten Menschen, ein Mann, der sich schon seit Jahrhunderten selbst immer wieder geklont hat, ist inzwischen zum Berater der galaktischen Regierung aufgestiegen. Als auf der alten Erde ein seltsames Artefakt gefunden wird, soll er ermitteln, was es damit auf sich hat. Es birgt, das wird bald klar, das Geheimnis der Zukunft des Universums …

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Science-Fiction mit Thriller-Qualitäten
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
In der fernen Zukunft haben sich die Völker der höheren Entwicklungsstufen zur Kompetenz zusammengetan, die sich dem Frieden verpflichtet hat. Mit sogenannten Pazifikatoren versucht sie, mögliche Konflikte auf diplomatischem Weg zu lösen. Eines Tages erscheint ein riesiges Schiff, das Kosmotop, das sich ganze Städte und Planeten einverleibt. Kompetenz und Maschinenintelligenz versuchen mit Hilfe von Gesandten eine Einigung mit der Führung des Kosmotops zu erzielen.
17 Jahre später: der Pazifikator und Mensch Corwain Tallmaster wird nach Harvinga geschickt, um dort einen Konflikt zwischen den Einheimischen und den Mahé beizulegen. Der Auftrag läuft nicht wie gewünscht und die Situation eskaliert – dabei wird eine Welle an Ereignissen losgetreten, die sich Corwain niemals hätte träumen lassen.

Wie von dem Autor gewohnt, läßt er auch bei diesem Roman gigantische Universen, Lebensräume und komplexe Technologien entstehen. Zusätzlich werden mehrere Handlungsstränge eröffnet, deren Zusammenhänge sich anfangs noch nicht erschließen, aber schlußendlich raffiniert miteinander verknüpft werden. Auf den ersten Seiten war ich – mal wieder – etwas verwirrt wegen der Komplexität und der vielen fremdartigen Begriffe, aber man muß die Lektüre einfach auf sich wirken lassen, vieles wird im Laufe des Buches geklärt; zusätzlich kann der Leser aber auch das umfangreiche Glossar am Ende des Buches zurate ziehen. Aufmerksames und konzentriertes Lesen ist aber in jedem Fall angebracht.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Vermischung von Science-Fiction mit Thrillerelementen, die die Handlung immer spannender werden und die Seiten nur so dahin fliegen läßt. Wie von Andreas Brandhorst gewohnt, nimmt die Handlung einige sehr überraschende Wendungen und auch das Ende, das für mich alle offenen Fragen beantwortet, konnte mich wieder voll überzeugen, da es eine gelungene Mischung aus actionreichem Showdown mit ruhiger und nachdenklicher Komponente ist.

Eine aus meiner Sicht weitere Stärke des Autors sind seine Charaktere, egal, ob organischer Natur oder Maschinenintelligenzen, die niemals eindimensional beschrieben und damit schwer einzuordnen sind. Überhaupt gefällt es mir sehr gut, daß es keine eindeutige Einteilung in Gut und Böse gibt, es ist immer eine Frage der Perspektive und der Notwendigkeit.

Corwain Tallmaster als Pazifikator und einer der wenigen Letzten Menschen ist ein Mann des Friedens und überzeugt von seiner Arbeit, der durch die Geschehnisse auf Harvinga zwischen die Fronten gerät. Auf der Flucht vor der Rache der Mahé und von seinem Arbeitgeber fallen gelassen, wird er gezwungen, sich mit Waffengewalt seinem eigenen Schicksal zu stellen. Begleitet wird er von der Sirmionerin Solace, die ein Hybrid aus Mensch und Vogel ist und über ausgeprägte kognitive Fähigkeiten verfügt.

Dennoch ist „Das Kosmotop“ kein reines Weltraumspektakel, es verbirgt sich auch hier eine Botschaft hinter dem Buch, dich mich wieder hat nachdenken lassen. Außerdem lassen sich einige Parallelen zu unserer heutigen Zeit und Welt ziehen.
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Wenn einem Friedensstifter der Kragen platzt ...
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhalt
In der Zukunft haben sich 29 hochentwickelte unterschiedliche Zivilisationen zu einem gemeinsamen Bund, der Kompetenz, zusammengeschlossen und versuchen den Frieden in der Galaxis durch den Einsatz von sogenannten Pazifikatoren auf diplomatische Weise aufrecht zu erhalten. Unterstützung finden sie durch die einst von den Menschen erschaffenen Maschinenintelligenzen, Koryphäen genannt, die besonderes Wissen und die neueste Technik besitzen, allerdings nicht alle dem organischen Leben wohlgensonnen gegenüberstehen. Die Menschen selbst spielen zahlenmäßig nur noch eine kleine Rolle und existieren nur noch durch regelmäßige Bewusstseinsübertragungen auf neue Klone und leben in abgeschotteten Residenzen. Gefahr droht ihnen durch das Volk der Incera, die einst von den Menschen in einem großen Krieg besiegt wurden und seitdem auf Rache aus sind. Mit diesen zusammengeschlossen hat sich das Volk der Mahé, die sich von der Kompetenz abgespalten haben und eigene Ziele verfolgen. Eines Tages erscheint ein gewaltiges Weltenschiff, das aus riesigen Habitaten und Raumstationen besteht und Proben von allen Zivilisationen der Milchstraße sammelt. Dabei hinterlässt es eine Spur der Verwüstung und weckt gleichzeitig Begehrlichkeiten bei den Völkern der Galaxie.

Einer der Pazifikatoren der Kompetenz ist Corwain, er ist ein Mensch und bereits sein 18. Klon. Er wird zur Konfliktbekämpfung auf einen Planeten geschickt und gerät dort in eine Intrige, die seine bisherigen Wertvorstellungen und damit sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Um seine Unschuld zu beweisen und die Bedrohung für die ganze Galaxis abzuwenden, muss er neue Wege gehen – und einer führt genau ins Kosmotop ...

Meine Meinung
Andreas Brandhorst hat wieder eine spannende und komplexe Geschichte erschaffen, die, wie auch seine anderen Bücher, nicht einfach so nebenher gelesen werden sollte. Es empfiehlt sich auch hier, langsam zu lesen, um die vielen Details, Gedanken und Gespräche aufzunehmen und auf sich wirken zu lassen. Nach und nach hat sich so bei mir alles erschlossen und am Ende führten alle Fäden zusammen. Ich bin immer wieder fasziniert von den Welten, die der Autor schafft und den Bildern und Filmen, die bei den Beschreibungen in meinem Kopf entstehen, so z. B. hier der spektakuläre Raub einer ganzen Stadt. Das sind Bilder, die mir immer noch lange nachhängen und dazu Entfernungen und Geschwindigkeiten, die ich kaum noch greifen kann. Hier in der Geschichte beeindruckt natürlich ganz besonders das Kosmotop, ein riesiges System aus Habitaten, Raumstationen und vielem mehr, das von einer Energiebarriere umschlossen wird und bis zum Ende eine mysteriöse Erscheinung bleibt, von der man nicht weiß, ob sie gute oder böse Absichten hat.

Aber Gut und Böse, Richtig und Falsch sowie Wahrheit und Lüge sind in den Büchern des Autors sowieso nie eindeutig definiert, sondern es gibt viele Graustufen. Die Vielschichtigkeit der Figuren gefällt mir sehr gut und bietet viel Raum für Spekulationen. Ich habe bis zum Ende eigentlich keiner Seite wirklich getraut, nur dem Menschen Corwain und seiner Freundin Solace, einem liebevollen Geschöpf halb Frau halb Vogel. Dies war auch vom Autor geschickt gemacht, denn als Leser folgt man emotional diesen beiden am meisten, da man die Geschehnisse und die Informationen überwiegend auch aus deren Perspektive erlebt. Ihre Emotionen, Gedanken und Gespräche waren dem Leser besonders nah. Entsprechend wurde ich auch oft überrascht und erlebte einige unerwartete Wendungen, gleichzeitig konnte ich aber immer besonders gut mit Corwain und Solace mitfühlen und ihre Handlungen verstehen, auch wenn sie manchmal extrem und unerwartet waren. Aber wie würde man sich selbst verhalten, wenn man fallengelassen und das Liebste bedroht wird?

Im Gegensatz zu anderen Science-Fiction-Romanen des Autors, die langsamer und noch bildgewaltiger daher kommen, sind hier ein paar Thriller-Elemente eingebaut, die mehr Tempo und Action bringen. Ich persönlich liebe ja die „gemächlicheren“, atmosphärisch noch dichteren Romane besonders, die Mischung aus Science-Fiction und Thriller hat mir aber auch sehr gut gefallen. Und es gibt zwischendurch immer wieder ruhige Szenen, in denen Gespräche und Gedanken zum Nachdenken anregen. Zudem findet sich eine erschreckende Ähnlichkeit zu einigen der momentan in unserer realen Welt stattfindenden Auseinandersetzungen.

So unglaublich und fern die beschriebenen Welten in den Romanen meist wirken, so erschreckend gut vorstellbar sind mir oft die Entwicklungen der Menschheit und die beschriebenen Konsequenzen für deren Existenz. Warum sollte es z. B. nicht möglich sein, das Bewusstsein per Datenspeicher immer wieder zu kopieren und in neue Körper einzupflanzen? Irgendwann bestimmt. Nur ob man sich dabei immer sicher sein, kann, dass niemand dieses Bewusstsein manipuliert oder Emotionen steuert? Wenn es mich erst mal zwanzig Mal gegeben hat, bin ich dann noch dieselbe? Diese Frage stellt sich auch Corwain hier im Roman. Es wirkt zudem mittlerweile fast normal auf mich, dass Maschinenintelligenzen mir so real erscheinen und es wirkt auch normal auf mich, wenn ich das Gefühl habe, dass diese Maschinenintelligenzen den besten oder gar einzigen Überblick über das Geschehen haben und die richtigen Pläne, um sich um ein Häufchen Menschen zu kümmern. Irgendwie auch völlig normal für mich, wenn ich dahinter nicht nur Datenströme, sondern auch eigene Interessen vermute ...

Für mich haben die Romane von Andreas Brandhorst immer etwas ganz Besonderes. Sie bieten mir ein ganz besonderes Kopfkino, eine besondere Atmosphäre , eine besondere Spannung und einen besonderen Anreiz fürs Nachdenken und Spekulieren. :)
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Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.2
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0(2)
Charaktere
 
3.5(2)
Sprache & Stil
 
5.0(2)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
spannend, zeitlos, komplex
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Beschreibung:
Das Kosmotop von Andreas Brandhorst beschreibt die Emanzipation von Corwain Tallmaster gegenüber seinem Arbeitgeber, der galaktischen Regierung. Corwain ist der 18. Klon seiner selbst; einer der wenigen verbleibenden Menschen. In seiner Rolle als Pazifikator wird Corwain leider zum Spielball zwischen dieser Regierung und den Feinden der Menschen (und spziell Corwain). Somit entwickelt sie das SF-Szenario schnell zu einem aufregenden Thriller.

Bewertung:
Brandhost lässt sich viel Zeit für seine Charaktere, seine Nebencharaktere und das Flair seiner Welt. Das SF-Setting wird durch einen selbstverständlichen Umgang mit der entsprechenden Technik durch die Charaktere gesetzt - aus deren Perspektive, nicht aus der des Lesers. Dieser Ansatz macht den Roman zeitlos.
Obwohl Corwain im Mittelpunkt der Erzählung steht, dreht sich nicht die Galaxis um ihn. Das auch alle anderen Charaktere ihren eigenen Zielen folgen, mach sie und die Welt unwahrscheinlich lebendig, aber auch sehr komplex und anspruchsvoll. Zusammen mit der abwechslungsreichen Welt innerhalb und außerhalb des Kosmotops liegt hier ein Roman vor, der nicht gerade zur Gutenachtlektüre einlädt. Sehr gelungen ist ist übrigens auch der Schritt vom technischem Stand der Galaxie hin zum fortschrittlicheren Kosmotop.

A
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So also sieht heutige SF aus...
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
5.0
So also sieht Science Fiction aktuell aus...

Zu Beginn von Andreas Brandhorsts neuestem Science-Fiction-Roman wohnen wir der Beerdigung von Corwain 17 Tallmaster bei. Zusammen mit dem Toten, bzw. mit Corwain 18 Tallmaster. Die Menschen nämlich sind in einer fernen Zukunft de facto unsterblich geworden: Sie altern zwar und ihr Körper stirbt, aber ihre Erinnerungen und ihr Wesen werden aufgezeichnet und in einen Klon ihres alten Körpers transferiert.

Zwei Kapitel später befindet sich der Leser an Bord von einer Art riesigem Raumschiff, dem titelgebenden Kosmotop. Das Kosmotop ist so gross wie mehrere Planetensysteme zusammen genommen, greift willkürlich Welten an und vernichtet sie. Der Leser lernt es gleich von innen kennen, in einem Dialog zwischen einer (noch nicht identifizierbaren Stimme) und einem sog. Lenker - offenbar dem Piloten der Maschine.

Es ist für Brandhorsts Vorgehen typisch, dem Leser zunächst einmal Namen von Personen und Völkern um die Ohren zu hauen - einen verbalen Dschungel zu errichten, der sich nur langsam lichtet. So haben wir auch hier in kürzester Zeit verschiedene Völker der Milchstrasse versammelt, verschiedene Personen mit verschiedenen Namen (Brandhorst, wie die alten Russen oder Chinesen, verwendet verschiedene Bezeichnungen für Personen - je nachdem, wer da gerade mit wem spricht).

Corwain 18 Tallmaster ist Pazifikator - Friedensstifter, d.h. er vermittelt von Berufs wegen in grossen Konfliktfällen. Sein letzter Auftrag allerdings geht in die Hosen: Er muss zur Selbstverteidigung zur Waffe greifen. Von Freund und Feind gleichermassen geächtet, verliert er seinen Job. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf eine intergalaktische Reise. Diese Reise wird unsern Dr. Kimble auf der Flucht schliesslich ins Kosmotop führen.

Es ist ja nun nicht der erste Brandhorst, den ich gelesen habe, und vor allem seine im sog. Kantaki-Universum spielende Hexalogie (oder besser eigentlich: Doppel-Trilogie) Diamant, Der Metamorph, Der Zeitkrieg (zusammen die Diamant-Trilogie), Feuervögel, Feuerstürme, Feuerträume (= die sog. Graken-Trilogie) habe ich in guter Erinnerung. Auch wenn die beiden Trilogien an der üblichen Trilogien-Krankheit leiden, dass der Mittelteil einen im Verhältnis zum vorhergehenden und zum nachfolgenden Teil schwächelnden Übergangs-Teil darstellt, so gelingt es Brandhorst doch in diesen Space Operas stimmige und interessante Bilder im Leser zu evozieren. Das Artefakt und Der letzte Regent von 2012 und 2013 respektive habe ich in meinem Blog schon besprochen. Schon diese beiden liessen mich das Atmosphärische der Kantaki-Hexalogie etwas vermissen.

Der neueste Brandhorst nun ist mehr ein Space Thriller denn eine Space Opera. Brandhorst fährt auch hier in grossem Stil mit Raumschiffen, Völkern und intergalaktischen Kriegen auf, für mich in allzu grossem Stil. Vor Jahren schon bin ich aus Solschenizyns Der erste Kreis der Hölle ausgestiegen, weil mir da zu viele Personen waren. Eine ähnliche Irritation habe ich auch bei Brandhorsts neuestem Roman jetzt wieder verspürt. Zwar habe ich Das Kosmotop zu Ende gelesen, denn spannend ist das Buch geschrieben. Aber ich habe mich rasch im Gewirr der Namen und Ereignisse verloren. Ich bin nun mal auch kein Leser von Krimis oder gar Thrillern - jedenfalls nicht im grossen Stil. Mich langweilt es rasch, darüber zu spekulieren, wer denn nun der Täter sein könnte; mich langweilt es ebenfalls sehr rasch, darüber zu spekulieren, wer denn nun Freund oder Feind ist, und meinem Helden helfen könnte. Hingegen faszinieren mich (neben Gedankenexperimenten verschiedenster Art, für die mir Science Fiction prädestiniert zu sein scheint) Landschafts- und Objektbeschreibungen; und so wird es nicht erstaunen, dass zu meinen Lieblingsautoren Brockes gehört oder Thoreau - und nicht zuletzt Adalbert Stifter, dessen Personen unsäglich steif charakterisiert sind und dessen Dialoge womöglich noch steifer sind, steif bis zur Lächerlichkeit, aber dessen Landschaften und Objekt präzise und liebevoll ins Detail geschildert werden.

Andreas Brandhorst hat - mutatis mutandis - diese meine Vorliebe in seinen bisherigen Space Operas durchaus bedient. Das Kosmotop ist die erste, bei der ich das Gefühl habe, hier ist nur noch rasante Handlung wichtig. Diese wird vorwärts gepeitscht (und zwar gut! - Brandhorst weiss, wie er solche Dinge schreiben muss!), aber mir blieb zum Schluss nur ein buntes Flimmern von Personen und Ereignissen im Kopf, die ich oft nicht mehr richtig zuordnen konnte. Schlimmer: nicht mehr wollte.

Es leben in Brandhorst Universum keine 15'000 Menschen mehr. Die Incera, eine feindliche Spezies, wollen auch diese 14'721 noch auslöschen. Warum? Nur, weil sie vor Jahrtausenden einmal drei Kriege gegen sie verloren haben? Die Begründung scheint mir auf schwachen Füssen zu stehen. Selbst der (gegenseitige! - hier ist er einseitig bei den Incera!) deutsch-französische Hass nach den napoleonischen Kriegen dauerte nur knapp anderthalb Jahrhunderte, der englisch-französische zwar ein bisschen länger, aber auch der schweigt heute. Religiöse Gründe für die Menschen-Verfolgung scheint es keine zu geben - solche Gründe halten allenfalls über Jahrhunderte an.

[Hier habe ich vom Beitrag aus meinem Blog einen Abschnitt gelöscht, der wohl zu sehr spoilern würde.]

Dennoch weiss ich noch nicht, ob ich die nächste Space Opera Brandhorsts lesen werde...

Auch veröffentlicht auf leserunden.de, in nimues "Grossem Forum" und in meinem Blog: http://blog.litteratur.ch/WordPress/?p=5673
S
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