Bewertungsdetails

Chaotisch und unrealistisch
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
„Ich bin dann mal ganz anders“ ist ein Roman von Jennifer Schreiner, der im Pro-Talk- Verlag im Dezember 2015 erschien und 358 Seiten umfasst.

Die Handlung könnte chaotischer nicht sein, denn die 28-jährige Studentin Anna hat eigentlich noch nichts in ihrem Leben erreicht - sehr zum Missfallen ihrer Mutter, die als Vergleich immer Anna´s Schwester heranzieht, die in Kürze heiratet und erfolgreich als Ärztin arbeitet. Und da Anna auch noch bei Mutti zu Hause wohnt, muss sie so einiges an Verkupplungsversuchen über sich ergehen lassen. Doch irgendwann beschließt Anna, dass es genug ist, zieht aus und erschwindelt sich mehr oder weniger ganze 3 neue Leben, in denen sie einen gut aussehenden Freund hat, einen gut bezahlten Job, ab und an sogar ein Kind und überhaupt ein absolut tolles Leben führt, damit ihre Mutter endlich auch stolz auf sie sein kann und sich keine Sorgen mehr um die jüngere Tochter machen muss. Nur leider hat sie nicht damit gerechnet, dass der Chef aus Leben Nummer 3 in die Galerie von Leben Nummer 2 zur Ausstellung geht und Leben Nummer 1 nur noch mit roten Haaren funktioniert und überhaupt alles auf einmal ganz schön kompliziert unter einen Hut, besser gesagt, unter eine Perücke, zu bekommen ist. Da nimmt natürlich das Chaos seinen Lauf……

Auf dem Cover steht „Bridget Jones für Fortgeschrittene“ und so was in der Art hatte ich dann eigentlich auch erwartet. Dies trifft für das Buch aber nur bedingt zu und den Vergleich konnte ich daher nicht wirklich nachvollziehen. Irgendwie war das Buch Chaos pur für mich. Man musste schon genau lesen, um mitzubekommen, in welchem Leben Anna denn nun gerade agiert. Ist sie grad blond oder brünett oder trägt sie keine Perücke und ist die rothaarige Version gerade angesagt? Es war etwas arg durcheinander und spätestens bei der Szene, als sie auf die Vernissage ihrer Chefin geht, ihre Mutter dort ist, der andere neue Chef mit dem Sohn Max, ihre Tochter, die keine Tochter ist und die Schwester mit ihrem Verlobten noch auftauchen, habe ich den Überblick verloren. So oft, wie Anna dort Perücke blond gegen Perücke brünett austauschen muss, um Anna Nummer 1,2 oder 3 vorzuspielen, war mir dann einfach zu unglaubwürdig und ich empfand es weder humorvoll noch amüsant, sondern eher nervend. Zumal eine andere Haarfarbe ja nicht gleich einen anderen Menschen ausmacht und ich mich frage, wie „blond“ eigentlich die anderen alle sind, dass sie nicht merken, dass es sich hier um ein und die selbe Person handelt. Einen Menschen macht ja optisch nicht nur die Haarfarbe aus, sondern auch Mimik, Gestik, Aussprache, Gang usw. und das alles kann Anna nicht mal eben so schnell verändern.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr locker geschrieben und das Buch ist in mehrere Kapitel eingeteilt. Die Handlung ist irgendwie vorhersehbar und so war für mich auch wenig Spannung vorhanden, ahnte man doch sehr schnell, in welches Desaster sich Anna als nächstes hinein manövriert. An einigen Stellen entlockte mir das Buch dann auch hin und wieder ein Schmunzeln. Die Wandlung von Anna am Ende des Buches fand ich gelungen und ich hatte es ehrlich gesagt herbeigesehnt, denn auf diese Art und Weise hätte Anna ihre 3 vorgetäuschten Leben nicht mehr lange aufrecht erhalten können.

Insgesamt ist das Buch aber leider keine Lektüre, die mich überzeugen konnte, weil die Handlung einfach viel zu unrealistisch ist.
„Ich bin dann mal ganz anders“ bekommt von mir 3 Sterne.
YH
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