Bewertungsdetails

Liebe & Erotik 3288
Gesamtbewertung
 
1.0
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
1.0
Der junge Architekt Arthur ist nicht besonders erfreut, als er in seinem Badezimmerschrank eine junge Frau entdeckt, die ihn beim Duschen stört. Als diese ihm allerdings weiszumachen versucht, dass sie der “Geist” einer Komapatientin sei, die bis zu ihrem Unfall in seiner Wohnung gelebt habe, glaubt er endgültig an einen schlechten Scherz seines Kompagnons.

Aber Lauren, seine ungebetene Besucherin, lässt ihn nicht mehr in Ruhe - immerhin ist der der einzige, der in der Lage ist, sie wahrzunehmen. Sein bester Freund erklärt ihn für verrückt, Arthur selbst ist aber vor allem genervt. Dennoch lässt er sich von Laurens Geschichte gefangen nehmen, die beiden kommen sich näher wie ein ganz normales Paar - wenn da nicht ihre seltsamen Teleportationsversuche wären sowie die Tatsache, dass niemand anders sie sehen kann.

Doch es kommt wie es kommen muss: Arthur und Lauren verlieben sich unsterblich ineinander. Plötzlich sind auch die körperlichen Barrieren, die sie bisher daran gehindert haben, mit ihrer Umwelt in Kontakt zu treten, zwischen den beiden nicht mehr vorhanden. Und als Laurens Mutter nach einigen Monaten beschließt, das scheinbar geistlose Dahindämmern des Körpers ihrer Tochter durch ein Abschalten der lebenserhaltenden Geräte zu beenden, beschließt Arthur, seine Geliebte um jeden Preis zu retten. Gegen jede Hoffnung auf ein Wiedererwachen beschließt er eine ebenso tollkühne wie verzweifelten Rettungsaktion.

So weit zum Inhalt. Diese Geschichte könnte eine zauberhafte Liebesgeschichte vor einem wirklich originellen Hintergrund sein, dazu sogar noch einige brandaktuelle Themen wie Sterbehilfe, Gerätemedizin und Geisterglauben mit einbeziehen. Ist es aber nicht - leider. Das fängt schon damit an, dass die beiden Protagonisten so flach und charakterlos gezeichnet sind, dass sie einfach langweilig sind. Arthur ist der perfekte Schwiegersohn und Traummann, ein gutaussehender Typ, erfolgreich im Beruf, selbstdiszipliniert, voller Phantasie und Einfühlungsvermögen, völlig ohne Ecken und Kanten. Darin passt Lauren zu ihm, die in ihrem früheren Leben als selbstbewusste, wunderschöne, junge, erfolgreiche Ärztin gelebt hat. Aber auch ihr Geistzustand unterscheidet sich davon kaum; echte Verzweiflung über ihren Zustand zwischen Leben und Tod ist nicht zu spüren, eine Reflexion über die Gründe für ihre zwischenweltliche Existenz findet nicht statt. Statt dessen packt sie ihre “Probleme” ziemlich hemdsärmelig an, Zweifel am Happy End, wie auch immer es aussehen mag, kommen eigentlich nie auf.

Dazu kommen die logischen Brüche in der Geschichte. Wieso kann Lauren mit Arthur lange Spaziergänge machen, muss sich aber andererseits unter Ausschluss der Öffentlichkeit von seinem Wohnzimmer in sein Auto “teleportieren”? Wieso ist sie nicht in der Lage, im Restaurant die Seite einer Speisekarte umzublättern, führt aber scheinbar ein erfülltes Sexualleben?

Dieser Roman ist so zuckersüß, dass er - wie Pralinen oder Bonbons - für mich nur in kleinen Dosen zu genießen war, sonst wären furchtbare Magenschmerzen die Konsequenz gewesen. Auch die immer wieder auftauchenden pseudo-philosophischen Einschübe über “Das Leben, das Universum und den ganzen Rest” konnten, da nicht wirklich tiefgehend, diesen Eindruck nicht ernsthaft trüben. Ich kenne den dazugehörigen Film nicht, kann mir aber gut vorstellen dass er die Textvorlage gut umsetzt - es gibt in ihr nicht viel, was man nicht in Bilder fassen könnte. Als Lektüre wird sie allerdings keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Eigentlich schade, ich hatte mir vom international so hoch gelobten Marc Levy mehr erhofft.
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