Carlos del Amor: Die einzig wahre Liebe

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Carlos del Amor: Die einzig wahre Liebe
Verlag
ET (D)
2018
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
El año sin verano
ET (Original)
2015
ISBN-13
9783455002027

Informationen zum Buch

Seiten
235

Sonstiges

Originalsprache
spanisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Im Mai jenen Jahres versetzte ein französischer Meteorologe die Menschen in Alarmstimmung, als er mit großer Überzeugung verkündete, dass der Sommer diesmal ausfallen würde.

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Handlungsort

Stadt
Kontinent
Handlungsorte
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"Ich parkte mein Auto in der Tiefgarage. Sie war ansonsten vollkommen leer. Als ich in den Hausflur trat, stellte ich fluchend fest, dass der alte Aufzug wieder mal defekt war. Ich wohne in der sechsten Etage eines siebenstöckigen Altbaus, und so machte ich mich resigniert an den Aufstieg. Im dritten Stock trat ich auf etwas. Ich machte Licht und sah einen dicken Schlüsselbund vor mir liegen…"

Madrid im Hochsommer. Die Stadt ist wie ausgestorben, bis auf einen Journalist, der sich einsam mit seinem ersten Roman abmüht. Als er eines Tages im Treppenhaus einen Schlüsselbund findet, den offenbar die Concierge verloren hat, wird er neugierig. Es ist August, alle Nachbarn sind verreist, und die Verlockung, sich nachts in den Wohnungen der anderen umzusehen, ist übermächtig. Doch dann entdeckt er in der Wohnung des alten Simón Díaz einen Stapel alter Zeitungen, die alle auf den 20. September datieren – und in jeder von diesen eine Anzeige, in der ein Símon einer Ana seit dreißig Jahren ewige Liebe schwört. Aus dem Zeitvertreib des Journalisten wird eine aufregende Suche, die zu einem rätselhaften Todesfall und einer faszinierenden Liebesgeschichte führt…

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2 Bewertungen
Ein Blick nicht nur durch's Schlüsselloch
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Madrid an einem heißen Tag im August, die Stadt wirkt verlassen. Ein Mann parkt sein Auto und will in seine Wohnung im sechsten Stock, als er feststellt, dass der hübsche, aber eben auch sehr alte Fahrstuhl mal wieder defekt ist. So quält er sich Stockwerk um Stockwerk die Treppe nach oben - bis er im dritten über etwas stolpert. Als er Licht macht, stellt er fest, dass es sich um den riesigen Schlüsselbund des Concierges handelt. Ein Schlüsselbund, der ihm Tür und Tor zum Leben anderer Menschen öffnen kann…
Der Möglichkeit, sich Zugang zu den derzeit verlassenen Wohnungen, Briefkästen und Autos zu verschaffen, kann der Journalist nicht widerstehen - zumal er Zeit und das nötige Interesse am Alltag, aber auch den Träumen anderer Menschen, hat. Womit er allerdings nicht rechnet, ist die Liebesgeschichte, auf die er in der Wohnung eines alten Mannes stößt. Als dann auch noch ein mysteriöser Todesfall hinzukommt, stürzt sich der Mann in die Suche nach des Rätsels Lösung.

„Die einzig wahre Liebe“ lässt die Leserin/den Leser durch das Schlüsselloch von Wohnungen fremder Menschen blicken, nein, mehr noch, die Wohnungen gemeinsam mit dem Ich-Erzähler betreten. Es sind intime Einblicke, wenn man bedenkt, dass man die Nachbarn, die derzeit ihren Sommerurlaub genießen, ansonsten gerade mal im Treppenhaus grüßt, sprich, kaum kennt.

Carlos del Amor erzählt hier nicht nur von Símon und Ana, sondern nebenbei noch viele kleine Geschichten, die den siebenstöckigen Altbau gleichermaßen wie seine Bewohner bevölkern. Wie in jedem Leben geht es dabei um Liebe und Schmerz, Verlust und Trauer, Zärtlichkeit und Verletzungen - dennoch bestimmt ein Sog die Handlung: während man sich nicht nur ein klein wenig wie ein Voyeur fühlt, möchte man erfahren, wie es mit den jeweiligen Fäden weitergeht.

Tja, wer möchte nicht wissen, welche Geheimnisse die Nachbarn pflegen? Diese Geschichte gibt einen Einblick, wie es sein könnte… „Die einzig wahre Liebe“ ist unterhaltsam, der Autor hat in meinen Augen eine gute Idee umgesetzt. Mit seinem flüssig-leichten Schreibstil lässt sich der 236 Seiten starke Roman schnell lesen und sorgt für wirklich gute Unterhaltung.
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Sommerlektüre zum Dahinplätschern
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Ein Journalist und Schriftsteller verbringt den Sommer in Madrid, während die ganze Stadt verlassen scheint - alle sind in Urlaub, einschließlich seiner eigenen Frau. Das mehrstöckige Haus, in dem er wohnt, ist verlassen - so erscheint es fast wie eine Einladung, als er den Schlüsselbund der ebenfalls abwesenden Concierge einfach so im Treppenhaus liegend findet. Er verschafft sich Zugang zu den Wohnungen seiner Nachbarn und entdeckt langjähriges und sorgsam gehütete Geheimnisse. Könnte dieses Wissen auch der Stoff zu seinem neuen Roman sein, für den er bisher noch nicht die zündende Idee hatte?

Carlos del Amor, was ich zunächst für ein höchst albernes Pseudonym für einen Liebesroman gehalten habe, ist der Name eines der bekanntesten Fernsehmoderatoren Spaniens, der vor allem in Sachen Kultur unterwegs ist. Mit diesem Debütroman hat er nun den Schritt vollzogen, zu den Kulturschaffenden zu zählen und sie nicht nur zur interviewen.

Leider habe ich mich mit den 236 Seiten aus del Amors Feder ziemlich schwer getan. Wir begleiten den Ich-Erzähler, dessen Namen wir über die gesamte Handlung hinweg nicht erfahren, in die verlassenen Wohnungen seiner Nachbarn. Abwechselnd mit seinen Entdeckungen wird aus Perspektive der Nachbarn ihre Geschichte erzählt; kurz und bündig, eine Lebensgeschichte auf wenigen Seiten. Dieser häufige Perspektivenwechsel sollte zwar eigentlich eine temporeiche Geschichte verheißen, mir kam es aber seltsam behäbig und zusammenhanslos auch vor, wie der Autor seinen Plot aufbaut. Die meiste Zeit hatte ich das Gefühl, es plätschert einfach alles so dahin.

Inhaltlich nervte mich dieser Voyeurismus des Ich-Erzählers mehr und mehr. Es widerte mich zusehends an, wie er da die intimsten Geheimnisse seiner Nachbarn ausspäht, getrieben wie ein Süchtiger nach Informationen, Klatsch und Tratsch. Zwischendurch gibts dann ein paar philosophische Weltbetrachtungen, ein wenig Literaturklatsch.... wie aus einem Guss wirkt das Ganze wahrlich nicht.

Am Ende macht der Ich-Erzähler aus seinem Wissen einen Roman, ohne zu ahnen, dass er dadurch irgendwann mit der Wahrheit konfrontiert wird. Dieser Teil der Erzählung konnte mich dann schon eher erreichen; das literarische Konstrukt innerhalb der Handlung und seine Wirkung hat mich mehr interessiert als die Passagen zuvor, und irgendwie funktioniert der Schluss dann auch ganz ordentlich. Trotzdem empfand ich die Geschichte als ausnehmend schwach konstruiert, dazu noch kommt auch der Schreibstil recht unspektakulär daher.

Mein Fazit:

Dieser Roman konnte mich aufgrund seiner Belanglosigkeit nicht überzeugen - den muss man wirklich nicht gelesen haben.
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