Mario Giordano: Tante Poldi und die sizilianischen Löwen

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Mario Giordano: Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783431039146

Informationen zum Buch

Seiten
368

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Erzählt, wie und warum die Poldi nach Sizilien kommt und was ihre Schwägerinnen davon halten.

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Handlungsort

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Meerblick. Sonne. Ruhe. Mehr will Poldi nicht, als sie kurz nach ihrem sechzigsten Geburtstag von München nach Sizilien zieht. Dabei hat sie aber nicht mit der Familie ihres verstorbenen Exmannes gerechnet. Denn die, Sizilianer durch und durch, wollen Poldi natürlich das Dolce Vita nahebringen. Das war's dann mit der Ruhe. Als wäre es damit nicht genug: Eines Tages verschwindet Valentino, der Poldi in Haus und Garten ausgeholfen hat, spurlos. Ist er etwa in die Fänge der Mafia geraten? Poldi macht sich auf die Suche - und kreuzt dabei schon bald den Weg des attraktiven Commissario Montana ...

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Kultverdächtig
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Die gestandene Münchnerin Isolde Oberreiter oder besser gesagt, Tante Poldi, oder noch besser gesagt, Donna Poldina verlegt ihren Lebensmittelpunkt nach Sizilien, um sich dort gepflegt totzusaufen - mit Blick auf das Meer (nach vorne) und Blick auf den Ätna (nach hinten). Leider spielen das Leben und der Tod so ganz anders, als das die Tante Poldi eigentlich vorhatte, und unversehens befindet sie sich mitten drin in einer Mordermittlung, und nebenbei auch noch in einem italienischen Liebesdramolett.

So bekommen wir in dieser Geschichte einen wunderbaren Mix aus Bayern und Italien, aus Krimi und Liebesgeschichte, aus Fröhlichkeit und Schwermut, aus Lachen und Nachdenken serviert. Der Autor hat es wunderbar hinbekommen, dass eine zugegebenermaßen sehr einfach gestrickte Krimihandlung über den ganzen Roman hinweg trägt, ohne dass es langweilig oder vorhersehbar ist. Denn die Hauptfigur Poldi hat so viele Facetten zu bieten, dass alleine damit schon die Geschichte funktioniert.

Wie sie ihren Neffen, der zwischenzeitlich immer wieder als Ich-Erzähler auftritt, in die schriftstellerischen Schuhe hilft, wie sie ihre Verwandtschaft beim Pilzesuchen aussticht, den Polizisten dieser Welt schöne Augen macht, hartnäckig und ohne Rücksicht auf Verluste ihre Spur verfolgt, ihr Temperament ausspielt und ihrem Schwermut nachgibt, wie die Funken sprühen wenn sie liebt und wie sich das Licht verdunkelt, wenn sie leidet, das ist großes Kino und keinesfalls so oberflächlich, wie man es aufgrund des Klappentextes und der Aufmachung vermuten würde. Ein großes Lob für diese gelungene und stimmige Charakterzeichnung! Leider gehört zu Poldis Persönlichkeit auch ein ausgeprägtes Alkoholproblem, das für meinen Geschmack manchmal ein wenig zu augenzwinkernd behandelt wird - das ist aber mein einziger Kritikpunkt an dem Roman.

Da Mario Giordano seine Geschichte in verschiedenen, unmittelbar ineinanderfließenden Erzählebenen erzählt, ist ein aufmerksames Lesen gefragt; außerdem sollte man sich auf ein wenig bayerischen Dialekt und italienische Einwürfe gefasst machen. Der griffige Sprachstil sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahin fliegen und die bildhafte Schilderung der wunderbaren sizilianischen Landschaft sorgt dafür, dass man sich spätestens nach dem 2. Kapitel nach Urlaub und Meer sehnt.

Ein tolles Debüt mit einer kultverdächtigen Ermittlerin, und ich hoffe, es bleibt nicht bei diesem einen Roman, sondern es folgen noch weitere Fälle mit Tante Poldi.
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Leider nicht mein Fall
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Tante Poldi ist eindeutig eine Frau zum Schmunzeln. Sie hat Schmäh, sie trinkt zu viel, sie verführt die Männer und schimpft in einer Tour. Es handelt sich um einen Krimi mit einer durchaus außergewöhnlichen Hauptfigur.
Für mich ist der Krimi sehr schnell in den Hintergrund geraten. Der Fall konnte mich einfach nicht Fesseln. Ich war nicht darauf gespannt, wer der Täter oder was genau passiert ist.

Das Buch hatte für mich drei Phasen - den Anfang, den Mittelteil und das Ende. Am Anfang war ich überhaupt nicht begeistert von dem Buch. Ich musste mich erst daran gewöhnen, wie Poldi so tickt. Auch die Schreibweise war anfangs etwas mühsam für mich. Die Geschichte wird eigentlich von Poldis Neffen, einem Schriftsteller, erzählt. Er gibt wieder, was er von Poldi gehört hat. Immer wieder liest man dann auch kurz etwas über ihn - was für mich etwas unnötig war.
Im Hauptteil hat mir das Buch viel besser gefallen. Einmal an den Stil gewöhnt habe ich Poldi doch irgendwie lieb gewonnen. Allerdings interessierte ich mich noch immer mehr für sie als für den Fall. Die kleine Liebesgeschichte hat etwas Schwung in die Geschichte gebracht.
Das Ende war für mich dann wieder eher schwächer, aber ich glaube, es war einfach nicht mein Buch.

Ich glaube, das Buch bietet alles, was ein Buch dieser Art eben bieten sollte. Es ist lustig, und man kann sich totlachen, wenn man diese Art von Humor mag. Allerdings war es leider nicht so meins.

Von mir gibt es daher leider nur drei Sterne.
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Benutzer-Bewertungen

3 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.2
Plot / Unterhaltungswert
 
4.7(3)
Charaktere
 
4.3(3)
Sprache & Stil
 
3.7(3)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Achtung Italiener, die Poldi kommt...
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
2.0
Dies war mein erstes Buch von Mario Giordano und ich erwartete einen witzigen Krimi, den ich auch bekam. Es handelt sich hierbei übrigens um den ersten Band einer Buchreihe.

Im Krimi geht es um Tante Poldi, genauer gesagt um Isolde Oberreiter, die an ihrem 60. Geburtstag beschließt in das schöne Sizilien auszuwandern, der Heimat ihres Exmannes, denn wer träumt nicht von einem Lebensabend mit Meerblick? Doch der Traum vom gemütlichen Lebensabend am Meer muss pausieren, befindet sich Poldi doch plötzlich mitten in den Mordermittlungen zum Ableben ihres Handwerkers Valentino. Wird sie den Fall lösen können?

Der Einstieg ins Buch war erst einmal gar nicht so leicht. Jedem Kapitel vorangestellt ist eine kleine Zusammenfassung, was darin passieren wird. Das fand ich sehr merkwürdig und ich habe erst ab dem dritten Kapitel so richtig verstanden, was es damit auf sich hat. Zudem werden die Ereignisse aus der Sicht ihres Neffen dargestellt, was ich mehr als ungewöhnlich fand. Der Neffe berichtet dabei mal über sein Leben als Ich- Erzähler und mal über Tante Poldi als beobachtender Erzähler. Das störte für mich so ein wenig den Lesefluss, denn man musste schon sehr aufpassen wovon gerade die Rede ist. Die Parts über das Schriftstellerdaseins des Neffen fand ich nur mäßig spannend.

Anfänglich musste ich mich auch erst einmal an die italienischen Begriffe und den bayrischen Dialekt von Poldi gewöhnen, aber ist einem das gelungen, sorgt dies sogar für Abwechslung und Frische.

Ansonsten besticht der Roman durch jede Menge heitere Szenen, bei denen man immer mal wieder schmunzeln kann.

Poldi hat mir als Charakter gut gefallen, auch wenn ich auf weiter Strecke erst einmal keine genaue Vorstellung von dieser Frau hatte. Zudem ist für mich eine Frau mit 60 Jahren noch keine typische alte Dame, die schon über das Sterben nachdenken muss.

Der eigentliche Kriminalfall ist spannend, weist jede Menge Wendungen auf und die Auflösung hat mich doch sehr überrascht. Ich mag es, wenn man als Leser vom Autor auch mal an der Nase herum geführt wird.

Fazit: Wer humorvolle Krimis mag, der wird hier seinen Spaß haben. Durchaus empfehlenswert!
N
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Bella Figura, Tante Poldi!
(Aktualisiert: 12 April 2015)
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Mario Giordano - "Tante Poldi und die sizilianischen Löwen" - Lübbe

In ihrer Heimatstadt München hält die 60jährige Poldi nichts mehr, sie zieht zu den Verwandten ihres verstorbenen Mannes - dem Peppe - nach Sizilien.
Poldi war kein Kind von Traurigkeit und alles auszuleben, hat sie wohl nie bereut, die Stones, die 68ger, Sex, Demos and Rock´n Roll, eine Oberreitner, die der Obermayer in nichts nachstand..
Doch die Jahre sind ins Land gegangen und mit ihnen die Schwermut, die Poldi hat sich nie was leicht g´macht, obwohl ihr alles leicht fiel, hat ihr Leben so gelebt, wie alle berühmten letzen Tage, die sie, so hat sie es beschlossen, unter der Sonne Siziliens verbringen will.
Reichlich Alkohol soll diesen Prozess beschleunigen..
Ihrer Lebenphilosophie nach, muß das Haus ein "guter Ort" sein, Meerblick mit Dachterrasse - quasi eine Ruine - man muss halt was dran machen. Der junge Valentino, der ihr dabei behilflich ist, wird von ihr, ermordet aufgefunden. Jemand hat sein junges Leben ausgelöscht, das kann Poldi nicht akzeptieren und gibt ein Versprechen. Der Plan vom "totsaufen" unter Palmen, wird erst mal verschoben.
Das Ermitteln aus Gerechtigkeit hat die Tochter eines Polizisten im Blut. Ihre drei Schwägerinnen und Schwager Martino, nebst Hund Totti stehen Poldi mit "Spaghetti" und topografischen Kenntnissen treu zur Seite.
Die "Donna Poldina" war immer ein heisser Feger und ein Blick auf die "Bella Figura" von Commissario Vito Montana entfacht erneut ihre angeheirateten sizilianischen Wurzeln.
Die Poldi hat ihn ins Visier genommen, die Funken sprühen und diesmal ist es nicht der Ätna..

Erzählt wird die Geschichte von Poldis Neffen, ein zukünftiger "Mega-Seller", wenn er nur erst mal seiner Schreibmaschine die richtigen Worte "zuflüstert"..
Alles was seine Tante Poldi angeht, überhaupt alle Figuren, umschreibt er liebevoll und sanft, mit Tiefgang, Witz und Wohlfühl-Ironie..Er erzählt von einer warmherzigen Seele, die im Leben viel Freude hatte und auch verbreitet hat, aber auch wegen ihrer Schwermut viel zu kämpfen hatte und immer "pfeilgrad" blieb. Ihr Temperament scheint in Sizilia, der Heimat der Vulkane, gut aufgehoben.
Poldi ist nicht nur eine Knalltüte, die immer auf Krawall gebürstet ist, sie ist auch gescheit, großzügig und kontaktfreudig, jeder mag sie, selbst der "Mörder", den sie jagt, erliegt ihrem Charme..bis zu einem gewissen Maße..
Pilzesuchen mit Hund Totti, Skelette finden, fotografierte Verkehrspolizisten, Grappas unter Verwandten und winkende Martinis, indische Grußformeln und ein Mosaik, so schwefelig, wie das Mordmotiv..
Ein Buch, nicht nur zum Lachen und Schmunzeln, sondern auch zum Nachdenken! Sehr spannend!
Ich bin begeistert und kann ein Wiedersehen mit "Tante Poldi" kaum erwarten!
Namasté, Poldi! Namasté, Mario Giordano!
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Ein Vollblutweib klärt auf
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Als Tante Poldi 60 Jahre alt wird, hat sie vermeintlich genug vom Leben. Sie zieht nach Sizilien, denn dort lebt die Familie ihres verstorbenen Mannes. Schon die Wohnungssuche gestaltet sich schwierig, denn die Poldi muss es fühlen, ob es die richtigen Schwingungen hat. Es ist zwar fast eine Ruine, aber da gibt es ja Valentino, der die Reparaturen vornimmt. Doch dann kommt er nicht mehr und kurz darauf findet ihn die Poldi – tot.
Die Geschichte wird aus der Sicht des Neffen von Poldi erzählt, den die Poldi unter ihre Fittiche nimmt. Die Poldi hat schon einiges im Leben mitgemacht und will nun die Zeit bis zu ihrem Tod auf Sizilien verbringen. Sie hat zwar ihre depressiven Phasen, aber ist meist doch ziemlich lebenshungrig. Geradeheraus ist sie und so geht es manchmal recht deftig zu. Aber sie hat ein gutes Herz und eine resolute Art. Einen Mordfall vor ihren Augen, den kann sie nicht der Polizei zur Klärung lassen, da muss sie selbst eingreifen. Kommissar Montana kann sie einfach nicht zurückhalten, zumal die beiden sich nicht unsympathisch sind.
Kommissar Zufall hilft der Poldi dabei, der Polizei immer ein Stück voraus zu sein. Dabei erfahren wir sogar einiges über die sizilianische Geschichte und über die Lebensart der Sizilianer.
Die Geschichte ist witzig, deftig und sehr unterhaltsam und man muss die Poldi einfach gerne haben.
B
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