Susanne Goga: Nachts am Askanischen Platz

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Susanne Goga lebt als Autorin und Übersetzerin in Mönchengladbach. Sie ist Mitglied des deutschen PEN-Zentrums. Außer ihrer Krimireihe um Leo Wechsler hat sie mehrere historische Romane veröffentlicht und wurde mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet.? Quelle Amazon


Berlin im Januar 1928: Ein Toter wird in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums gefunden. Direkt daneben befindet sich das Varieté- und Sensationstheater »Das Cabaret des Bösen«, dessen Besitzer seine aus dem Krieg stammenden Gesichtsverletzungen offensiv zur Schau stellt. Vor dem Fund der Leiche wurde eine verstörte junge Russin am Theater gesehen, auf der Suche nach einem gewissen »Fjodor«. Liegt der Schlüssel zu den mysteriösen Vorkommnissen um das Cabaret im Scheunenviertel, wo russische Emigranten in beengten Verhältnissen leben? Einmal mehr lernt Leo Wechsler bei seinen Ermittlungen unbekannte Gesichter seiner Stadt kennen.


Meine Meinung:


Dies ist bereits der sechste Band der Reihe um Leo Wechsler, man muss aber meiner Meinung nach die Vorgänger nicht zwangsläufig gelesen habe. Man kommt auch so super rein in die Geschichte. Der Krimi spielt nicht in unserer Zeit sondern um das Jahr 1920 herum. Die Autorin hat sich sehr viel Mühe gegeben, das Buch auf die damalige Zeit zuzuschneiden. Es geht auch nicht nur um diesen Mordfall, sondern auch um die Familie von Leo. Und um das Thema Nationalsozialismus, denn auch der Sohn des Kommissars wird dazu verleitet, der Hitlerjugend beizutreten. Und auch ein Kollege von Leo ist ja Jude und befindet sich damit auch immer in Gefahr.Der Mord an sich ist rätselhaft und spannend verarbeitet, bis ganz zum Schluss erwarten einen hier immer wieder Überraschungen.Besonders interessant fand ich die damalige Ermittlungsarbeit,es gab keinen Computer und kein Internet, Recherche war nur mühsam vor Ort zu erledigen und man musste extrem viel Zeit in irgendwelchen Archiven von Zeitungen z.B verbringen.

Der Krimi beschreibt toll diese Recherchen und wie wichtig es ist im Team zu arbeiten, es ist aber kein blutiger Thriller, wo es ums Abschlachten oder Serienmord geht.

Trotzdem wird man tief in das Buch eingesaugt und kann es kaum aus der Hand legen.


Ein absolut empfehlenswertes Buch !!
D
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Das Cabaret des Bösen
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1928 wird in Berlin ein Toter in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums gefunden. Dort befindet sich auch „Das Cabaret des Bösen“, ein Ort, der den Menschen ein besonderes, wenn auch sehr schauriges Vergnügen bereitet. Dieses Theater wird von Louis Lamasque betrieben, der durch den Krieg eine Gesichtsverletzung erlitten hat, die er aber offen zur Schau stellt. Bevor die Leiche entdeckt wurde, suchte eine junge Russin einen Fjodor. Es ist keine leichte Ermittlung für Leo Wechsler und seine Kollegen, denn erst einmal müssen sie die Identität des Toten feststellen.
„Nachts am Askanischen Platz“ ist bereits der sechste Fall für Leo Wechsler. Man kann das Buch aber problemlos lesen, ohne die Vorgängerbände zu kennen.
Leo Wechsler ist ein sympathischer Kommissar mit einem guten Gespür für Menschen und Situationen. Auch wenn es schwierig wird, gibt er nicht auf, und er verlässt sich gerne auch mal auf sein Bauchgefühl. Bei diesen Ermittlungen gibt es auch eine Reihe von Indizien, aber keine Beweise, doch Wechsler hat eine Ahnung. Zum Glück weiß Gennat den Kommissar zu schätzen und ermöglich ihm, bei einer Reise neue Spuren zu suchen.
Da Leo durch den Fall so sehr eingespannt ist, bemerkt er nicht, was in seinem Sohn Georg vorgeht. Immer wieder verschiebt er das Gespräch mit seinem Sohn und Georg fühlt sich auch nicht so recht wohl in seiner Haut. Doch nachdem Leos Frau Clara etwas beobachtet, gibt es keinen Aufschub mehr. Es ist toll, wie Leo auf seinen Sohn zugeht, aber es ist auch nicht ungefährlich.
Es gibt eine ganze Reihe interessanter Charaktere, die zum Teil historische belegt sind. Besonders interessant finde ich den Chirurgen Jacques Joseph, der als „Nasenjoseph“ bekannt war, da er sehr vielen Kriegsverletzten zu einem neuen Gesicht verholfen hat. Aber auch Leos Kollegen möchte ich nicht unerwähnt lassen, die mit Mitteln, die wir uns heute nicht mehr vorstellen wollen, beachtliche Ermittlungsergebnisse erzielen. Besonders mochte ich Jakob Sonnenschein, der in zwei so unterschiedlichen Welten lebt und daher Dinge herausfindet, die anderen verborgen geblieben wären.
Die Atmosphäre im Berlin der Zwanziger Jahre ist sehr gut dargestellt. Noch geht es einigermaßen friedlich zu, doch man spürt schon, was da auf die Menschen in Deutschland zukommt.
Der Schreibstil von Susanne Goga gefällt mir sehr. Sie hat ein Stück Zeitgeschichte geschickt mit einem Kriminalfall verknüpft. Ich kann dieses spannende Buch nur empfehlen.
B
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Leo Wechsler ermittelt
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Im Berlin der 1920er Jahre tickten die Uhren ein wenig anders, als sie dies heute tun. Es war die Blütezeit der Weimarer Republik, falls es eine solche überhaupt gab: denn es herrschten schwierige Zeiten: viele politische Strömungen liefen parallel, gerade die Extreme: die Nationalsozialisten und die Kommunisten bekriegten sich regelmäßig, doch auch in der Regierung gab es keine Partei, die sich längerfristig durchsetzen konnte.

In dieser Zeit treffen wir auf Kommissar Leo Wechsler und seine Familie, die sich mit den Sorgen des Alltags herumzuschlagen haben. Inzwischen ist es eher die politische Instabilität, die der Familie zu schaffen macht - die Wirtschaftskrise macht zumindest den Hauptstädtern nicht mehr ganz so schwer zu schaffen, wie zu Beginn der 1920er Jahre. Doch man genießt auch eine gewisse Freiheit bspw. in Bezug auf das kulturelle Leben in der Stadt, das in Berlin um Längen fortschrittlicher war als in jeder anderen deutschen Stadt - auch wenn man sich allerorts Mühe gab. Gerade auch im kulturellen Bereich boten sich Vergnügungen der eher ungewöhnlichen Art wie bspw das "Kabarett des Bösen", dass schaurige Vergnügungen für Mann und Frau bietet, in der Nähe des Askanischen Platzes. Und des anliegenden Gymnasiums. Beide Einrichtungen werden alsbald in Zusammenhang mit einem Mordfall gebracht, dessen Opfer jedoch nicht identifiziert werden kann. Doch alsbald können Verbindungen zur Sowjetunion hergestellt werden. Kommissar Wechsler und sein Team ermitteln unter russischen Exilanten ebenso wie unter Schülern und Mitarbeitern des Askanischen Gymnasiums.

Susanne Goga entführt ihre Leser tief ins Berlin der 1920er: Sie hat wie immer akribisch recherchiert und wartet neben ihrem mitreißenden Schreibstil auch mit interessanten Fakten auf, die diesmal weit über die Grenzen Berlins hinaus reichen. Ein wirklich tolles Buch, das ich - wie alle vorherigen dieser Reihe - mit großem Genuss gelesen habe. Eine der besten deutschen historischen Krimireihen, wenn nicht gar die beste - ich empfehle sie von ganzem Herzen und zwar nicht nur Freunden historischer Romane und auch nicht nur Krimifreunden: diese Reihe ist etwas für jeden Leser, der gern mal etwas Spannendes, Unterhaltsames und Hochwertiges liest!
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Ein genial konstruierter Kriminalfall
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Inhalt:
Januar 1928: In einem Schuppen auf dem Gelände des Askanischen Gymnasiums in Berlin wird eine Leiche gefunden. Es ist ein Mann, der erwürgt worden ist. Nebenan ist ein Sensationstheater, „Das Cabaret des Bösen“, in dem ein gruseliges Programm dargeboten wird. Dort werden Hinrichtungen und chirurgische Eingriffe täuschend echt dargestellt. Der Betreiber des Theaters nennt sich Louis Lamasque und passt durch eine entstellende Kriegsverletzung sehr gut zu seinem Programm.
Eine junge Frau, die kein deutsch spricht, fragt gerade bei diesem Theater nach ihrem vermissten Verlobten. Ein verzwickter Fall für Leo Wechsler und sein Kollegen, den sie mit Bravour lösen.

Meine Meinung:
„Nachts am Askanischen Platz“ ist der sechste Fall für Leo Wechsler. Man kann ihn aber ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen, da jeder Fall in sich abgeschlossen ist.
Für mich war es der das erste Buch der Autorin und ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert.
Der aktuelle Mordfall hat seinen Ursprung in der Zeit des ersten Weltkriegs. Der Roman spielt im Berlin der 20er Jahre und ist äußerst gut recherchiert. Es treten historische Persönlichkeiten auf, z.B. der plastische Chirurg Jacques Joseph, der als „Nasenjoseph“ in die Geschichte einging, da er unzähligen Kriegsversehrten zu einem neuen Gesicht verholfen hat.
Auch das Leben vieler Flüchtlinge wird beleuchtet und der Leser erfährt einiges über die jüdischen Bewohner Berlins, zu denen auch Leos Kollege Jakob Sonnenschein gehört. Die Nationalsozialisten werfen allmählich ihre Schatten voraus, wir kommen leider auch mit der Hitlerjugend in Berührung.
Die Ermittlungen in diesem Mordfall sind äußerst kompliziert. Der Tote ist nicht identifiziert und die einzige Person, die ihn vermisst, ist eine Frau, die kein deutsch spricht. Die Recherchearbeit ist mühsam, da man ja Ende der 20er Jahre weit entfernt ist von Google, Smartphone und eigenem Dienstwagen.
Die Personen sind allesamt authentisch und sehr detailliert gezeichnet. Besonders gefallen hat mir das Ehepaar Leo und Clara Wechsler, die liebevoll und einfühlsam miteinander umgehen. Probleme mit dem Sohn lösen sie ohne Gewalt und Geschrei. Aber auch die Kollegen haben mich überzeugt. Jakob Sonnenschein macht seinem Namen alle Ehre, er ist ein Sympathieträger. Das Team arbeitet perfekt zusammen und so können sie letztendlich den verzwickten Fall lösen.


Fazit
Ein genial konstruierter, sehr gut recherchierter Kriminalfall, auch für Leser ohne Vorkenntnisse der Reihe uneingeschränkt empfehlenswert!
CL
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Historischer Berlin-Krimi
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Kommissar Leo Wechsler ermittelt wieder im historischen Berlin in den 1920er Jahren.
Diesmal geht es um einen unbekannten Toten auf einem Schulgelände, und um das in unmittelbarer Nähe angesiedelte Theater "Das Cabaret des Bösen".
Der Fall erweist sich als schwierig - wer ist das Opfer? Was geht im Theater vor sich? Und was wissen und verschweigen die Schüler?
Der sympathische Kommissar wird auch hier wieder tatkräftig von seinem Team unterstützt, allen voran der ruhige und besonnene Jude Jakob Sonnenschein!
Hinweise zu Opfer und Motiv scheinen in der Vergangenheit zu liegen und als sich die Lösung anbahnt wird es plötzlich gefährlich!
Aber auch in der Familie Wechsler geht es turbulent zu, denn Sohn Georg scheint mit der HJ zu sympathisieren.

Auch wenn "Nachts am Askanischen Platz" der mittlerweile sechste Roman der Reihe ist, kann er aber trotzdem sehr gut allein gelesen werden.

Die Protagonisten sind allesamt sehr realistisch dargestellt.
Ihre Handlungen und Äußerungen sind dem zeitlichen Rahmen perfekt angepasst. Auch die Beschreibung der Polizeiarbeit zeugt von einer akribischen historischen Recherche und erzeugt ein wunderbares s/w-Kopfkino im Stil alter Kriminalfilme.
Das Miträtseln ist für den Leser wieder sehr spannend. Und auch wenn man einen Verdächtigen ausgemacht hat, ist die finale Auflösung eine kleine Überraschung.
Sehr gut gefallen hat mir, dass auch die vermeintlichen "Nebenfiguren" ein wichtiger Teil des Buches sind und zum stimmigen Gesamteindruck beitragen.

Es handelt sich hier um einen Krimi und der Mord steht natürlich im Vordergrund der Handlung. Aber eingebettet in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, liest sich der Roman auch ein klein wenig wie ein Stück Zeitgeschichte.

Da ich die Vorgänger alle mit Freude gelesen hatte, war es wieder wie ein Treffen mit guten alten Freunden.
Ich freue mich auf hoffentlich noch viele weitere Leo Wechsler - Bücher der sympathischen Autorin Susanne Goga.
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