Simone van der Vlugt: Klassentreffen

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Simone van der Vlugt: Klassentreffen
Verlag
ET (D)
2006
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
De reünie
ET (Original)
2004
ISBN-13
9783453351776

Informationen zum Buch

Seiten
384

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Das letzte Stück fährt sie allein.

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Seit neun Jahren hat Sabine nicht mehr an Isabel gedacht. Erst die Einladung zum Klassentreffen beschwört unheilvolle Erinnerungen an die einst beste Freundin wieder herauf, die damals spurlos verschwand. Ausgerechnet das, was an jenem Tag geschah, scheint Sabine vergessen zu haben ... Als Sabine die Einladung zum Klassentreffen erhält, wird ihr Leben zum Albtraum. Plötzlich stürmen Erinnerungen auf sie ein an eine Zeit vor neun Jahren, die sie längst überwunden zu haben glaubte. Sabine ist vierzehn Jahre alt, als sie zum ersten Mal tief verletzt wird. Ihre beste Freundin Isabel beachtet sie nicht mehr, schlimmer noch, zusammen mit ihren Klassenkameraden quält sie Sabine, die sich immer mehr in die Einsamkeit zurückzieht. Eines Tages verschwindet Isabel - spurlos. Jede Suche endet vergeblich, auch ihre Leiche wird nie gefunden. Aber ist Isabel tatsächlich ermordet worden, wie alle in Den Helder glauben? Was ist damals geschehen? Und warum scheint Sabine die Erinnerung an genau jenen Tag verdrängt zu haben?

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Das war mal wieder ein richtig spannendes Buch.

Die Geschichte entwickelt sich langsam. Wir lernen die Hauptperson Sabine nach einem psychischen Zusammenbruch (Burn-Out) kennen, wie sie sich langsam wieder an das Alltagsleben und ihre Büroarbeit gewöhnen muss. Mir kam dies alles sehr echt und lebensnah vor, auch die ganzen Probleme, denen sich Sabine stellen muss. Die Autorin baut immer wieder kurze Rückblenden in Sabines Schulzeit ein und da lernen wir auch Isabel kennen – das Mädchen, das so plötzlich verschwand und nie wieder gefunden wurde. Ich fand es toll beschrieben, wie Sabine immer wieder versucht, sich an den Tag von Isabels Verschwinden zu erinnern und wie sie sich dabei fast das Gehirn zermartert. Spannend war es dann auch, Sabine auf ihrer Spurensuche in der Vergangenheit zu begleiten.

Sabine als Hauptperson war sehr gut charakterisiert – wenn sie mir auch die ganze Zeit über wenig sympathisch blieb, dazu verhielt sie sich sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit zu passiv. In meinen Augen hat sie sich als Opfer für die diversen fiesen Machenschaften fast angeboten und in manchen Situationen hätte ich sie gerne mal dafür getreten. Die übrigen Personen bleiben eher flach, was aber für die Geschichte keine negativen Auswirkungen hat. Was man über sie wissen muss, erfährt man auch. Nur das Motiv für Isabels Verhaltensänderung Sabine gegenüber und ihre Schikanen fand ich etwas dünn und für mich für dieses Ausmaß nicht nachvollziehbar.

Den Schluss fand ich übrigens sehr überraschend – ich hatte die ganze Zeit etwas anderes im Sinn gehabt und etwaige Hinweise habe ich wohl komplett überlesen.

Zu lesen ist das Buch gut und flüssig – ich habe nur ein Wochenende dafür gebraucht. Ich kann es empfehlen!
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Sabine die Hauptperson quälen Erinnerungen an ihre frühere Freundin Isabel, die vor neun Jahren spurlos verschwunden ist. Sabine kann sich noch daran erinnern, dass sie am fraglichen Tag auf dem Heimweg mit dem Fahrrad hinter ihr fuhr, um an einer Kreuzung allerdings anders abzubiegen, um Isabel nicht zu begegnen. Das ist die letzte Erinnerung, die sie bewusst an Isabel hat, doch ganz allmählich tauchen ganz neue Bilder auf, die Sabine nicht recht einordnen kann. Sind es Erinnerungen oder wirklich nur Träume die sich ihr Unterbewusstsein zusammenspinnt? Sie begibt sich an den Ort des Geschehens um der Sache auf den Grund zu gehen.

Was versucht Sabine zu verdrängen? Weiß sie etwa, wer für Isabels Verschwinden verantwortlich ist und kennt sie womöglich den Täter? Und warum verhält sich ihr Freund so seltsam, hatte er damals etwas damit zu tun?

Simone van der Vlugt hat mit "Klassentreffen" ein Buch geschrieben, das fast schon ein ganz neues Genre bilden könnte, es ist eine gelungene Mischung aus Thriller und Frauenroman. Bevor es dem rätselhaften Verschwinden ihrer Freundin auf den Grund geht erfahren wir, fast bis zur Hälfte des Buches, alles über Sabines Höllenqualen im Büro und ihre neue Liebe. Und das alles ohne langatmig zu werden, nein die Spannung bleibt, wenn auch auf einer anderen Ebene als bei anderen Werken dieses Genres, die ganze Zeit über erhalten.

Nur langsam legt Simone van der Vlugt Spuren aus, die uns Hinweise darauf geben, was vor neun Jahren am Tag von Isabels Verschwinden passiert sein könnte. Sehr geschickt konstruiert die Autorin ihre Geschichte dabei so, dass immer neue Verdächtige auftauchen. Kaum meint man, den Täter entlarvt zu haben, kommt Sabine eine neue Erinnerung, die wieder alles über den Haufen wirft. Der Kreis der ‚Verdächtigen wird auch bis zum Ende nicht kleiner sondern im Gegneteil immer größer. Das gibt Simone van der Vlugt schließlich auch die Möglichkeit, ihrem Roman ein Ende zu verpassen, das sich gewaschen hat und ihre Leser geschockt zurück lässt. Und trotz dieses vermeindlich aprupten Endes, greift alles wunderbar ineinander ein. Simone van der Vlugt hat hier ein wirkliche Kunststück vollführt ohne das es in irgendeiner Weise aufgesetzt wirken würden.

Auch ihre Charakter zeichnet die Autorin geschickt mit sehr viel Tiefe und Feingefühl. Der Leser erlebt die Geschichte aus der Egoperpektive von Sabine. Und reist mit ihr in die Vergangenheit, hört von ihrer Freundschaft zu Isabel, welche sich irgendwann ins Gegenteil verwandelt hat. Doch das Mobbing setzt sich in der Gegenwart weiter fort, denn dort sind es Sabines Arbeitskolleginnen, die ihr das Leben schwer machen. Sabines Verzweiflung und ihre Ängste erleben wir in jedem Moment hautnah mit. Auch die Beziehung zu Olaf, die anfangs glücklich und perfekt scheint, bekommt schnell Risse und bewegt sich in eine ungeahnte Richtung. Simone van der Vlugt greift hier ganz geschickt das brisante Thema Mobbin sowohl im Büro als auch auf dem Schulhof gekonnt auf und verbindet beides meisterhaft mit einander.

Der (Frauen)Thriller „Klassentreffen“ hat mich sehr überrascht und konnte auch ganzer Linie überzeugen. Simone van der Vlugt hat ihren ganz eigenen Stil, und hebt sich damit deutlich von der Flut der anderen Thriller auf dem Markt ab. Man kann dieses Buch wirklich nicht zur Seit legen bis man auch die letzte Seite gelesen hat, und das ganze eigentlich völlig ohne ekeligen und nervenzerreißende Schockerszenarien. Und trotzdem bleibt einem am Ende der Mund vor Schreck und Überraschung offen stehen.

Ich freue mich schon sehr bald mehr von dieser Niederländischen Autorin zu lesen.

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