Tobias O. Meißner: Frauenmörder

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Tobias O. Meißner: Frauenmörder
Verlag
ET (D)
2002
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783942396547

Informationen zum Buch

Seiten
420

Serieninfo

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
"Ich selbst spiele in dieser Geschichte noch keine Rolle."

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Handlungsort

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Das riskanteste und schwärzeste literarische Projekt deutscher Sprache, vergleichbar nur mit Die 120 Tage von Sodom des Marquis de Sade. Es ist ein Schrecken ohne Ende. Hiobs Spiel ist die Geschichte eines Mannes, der sich auf eine unglaubliche Geschichte eingelassen hat - eine Wette um das Schicksal der Welt. Gewinnt er, kann er die Welt retten. Verliert er, fällt sie dem Bösen anheim. Um die Welt vom Bösen zu befreien, muß er ihre entsetzlichsten Schauplätze aufsuchen, muß tief in die Abgründe der menschlichen Existenz hinabsteigen, und er muß auch selbst betrügen, morden, quälen und vernichten. Der Inhalt ist so maßlos wie das gesamte, auf mehrere Bände und fünfzig Jahre angelegte Projekt vermessen. Hiobs Spiel ist ein Romanzyklus der Extreme, der Schrankenlosigkeit, des Absoluten. Das gesamte Arsenal an Genres, Formen und Jargons, das dem Autor während seiner Arbeit an den Texten begegnet, soll in Hiobs Spiel einfließen. Nicht Belletristik, Maletristik nennt Meißner dabei sein Metier, für das er auch beim Schreibprozeß die Schleusen des Verdrängten und Unbewußten öffnet.

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Tobias Meißner hat Großes vor, seine Serie „Hiobs Spiel“ soll sein Lebenswerk werden, alle paar Jahre ist ein weiterer Band geplant. Hauptfigur Hiob spielt ein Spiel mit etwas bzw. jemandem, den man, um nicht in die Tiefen einer vielbändigen Erklärung einzutauchen, kurzerhand als den Teufel bezeichnen könnte. Es ist Hiobs Aufgabe die Welt vom Bösen zu befreien und für jeden Erfolg bekommt er Punkte, wobei eine bestimmte Anzahl Punkte für den Sieg notwendige ist. Sein Verhalten ist dabei ganz gewiss nicht korrekt oder gut und es ist ein wenig wie in einem Western, wo man Gut und Böse nur an der Hutfarbe unterscheiden kann und nicht an ihren Handlungen.

Der erste Band, Frauenmörder fällt alleine durch seine Aufmachung aus dem Rahmen, da die Kapitel teilweise in unterschiedlichen Schrifttypen gesetzt sind oder Effekte eingebaut sind, wie das Abstürzen von Buchstaben aus ihrer Zeile etc., die Gestaltungen erinnern mich daran, wie Schriftgröße, -Farbe, -Typ… in Comics genutzt werden, um den Inhalt zu verstärken. So ist das Buch optisch immer wieder überraschend und war wahrscheinlich ein Albtraum für den Setzer...

Inhaltlich wird der Leser in die Welt Hiobs eingeführt und man sollte den Aufkleber „Explicit Lyrics“, der auf der Vorderseite prangt, nicht als übertrieben ansehen. Tatsächlich war bereits die erste Seite des ersten Kapitels so ziemlich das ekelhafteste, perverseste und schrecklichste was ich jemals zwischen zwei Buchdeckeln vorgefunden habe. Dass ich das Buch im weiteren Verlauf trotz aller Niederungen nie wieder so fürchterlich gefunden habe, lässt mich allerdings überlegen, ob ich nun beim Lesen abgestumpft bin oder ob die Geschichte wirklich etwas zurückhaltender wird. Etwas für schwache Nerven oder Mägen ist nämlich auch der Rest nicht. Dabei sind die Beschreibungen auch in anderen Belangen sehr intensiv und so manches Mal finden sich Neuschöpfungen Meißners, die mich eine Zeile ein zweites Mal lesen lassen, um sie in ihrer ganzen Wortgewalt auf mich einwirken zu lassen. Er beweist ein wirklich unglaubliches Gespür für Sprache und ihren ausdrucksstärksten Einsatz. Aus dieser Kombination ergibt sich eine zugleich mitreißende und tief beeindruckende Lektüre, deren versteckte Vergleiche, Metaphern und Anspielungen genügend Stoffe für eine Wiederholung der Lektüre bieten. Hiobs Geschichte ist natürlich lange noch nicht zu Ende, er hat gerade mal 10% der notwendigen Punkte für den Sieg und so wird der zweite Band sicherlich bald seinen Weg zu mir finden.

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Eine Wette um das Schicksal der Welt
(Aktualisiert: 03 Mai 2013)
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhalt:
Hiob Montag läßt sich auf ein Spiel mit dem Herrn der Unterwelt ein, der Einsatz: das Schicksal der Welt. Um sie zu retten, muß Hiob die schrecklichsten und perversesten Schauplätze aufsuchen, moralische Bedenken sind hierbei fehl am Platze.

Meine Meinung:
Das Buch ist sicherlich nichts für schwache Nerven und ich würde es nicht unbedingt als Einstiegslektüre empfehlen, wenn man sonst noch nichts von Tobias O. Meissner gelesen hat. Man muß es sehr aufmerksam lesen, da die Sprache so wortgewaltig ist, daß einem die Sätze teilweise nur so um die Ohren fliegen.
Sätze, wie "Also rannte er in die fertiggerichtplastikdominierte Küche, pumpte ranziges Wasser aus dem wackligen Hahn in ein bereits benutztes Glas" oder "Picklige Messdiener mit kratzigen Kragen schnürten umher wie abgemagerte Hyänen, um mit langen Kollektestangen die stülpnasigen Bettler zu wecken und zu vertreiben" sind typisch für die pralle Sprache dieses Romans.

Die Handlung selber ist ekelhaft und faszinierend, abstoßend und fesselnd, komisch, sarkastisch, ironisch und obszön - einfach meisterhaft.

Hiob Montag ließ mich als Leser zwiegespalten zurück: einerseits versucht er durch die Wette, die Welt zu retten, andererseits fragt man sich desöfteren, ob er mit seinem Handeln so viel besser als der Teufel ist, obwohl ich ehrlichweise gestehen muß, daß sich mein Mitleid mit seinen Opfern meistens sehr in Grenzen hielt.

Herauszuheben ist noch die grafische Darstellung des Buches: durch hervorgehobene Einschübe, unterschiedliche Schriftarten- und größen sowie durch unterschiedliche Textdarstellungen wird die Handlung auch grafisch betont.

Für mich ist dieses Buch ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.
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Benutzer-Bewertungen

4 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.8
Plot / Unterhaltungswert
 
4.8(4)
Charaktere
 
4.5(4)
Sprache & Stil
 
5.0(4)
Ratings
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Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Gewaltig und gewalttätig
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhalt:
Hiob Montag spielt ein Spiel, ein Spiel mit dem Teufel. Er kämpft gegen das Böse und löscht es aus. Bei diesem Spiel wird er vom Leser begleitet und kaum begibt man sich an Hiobs Seite, wird man konfrontiert mit Gewalt und den Abgründen der menschlichen Seele.

Meine Meinung:
An Hiobs Seite wird der Leser mit so viel Gewalt konfrontiert, dass es selbst hartgesottene Leser schüttelt. Tobias O. Meissner begnügt sich dabei nicht, die Gewalt allein durch die Bilder, die seine Geschichte im Kopf des Lesers hervorruft, auszudrücken, nein, seine Sprache ist so wortgewaltig, dass sie den Leser nahezu erschlägt. Auf nahezu jeder Seite werden einem Wortschöpfungen und Satzkonstruktionen präsentiert, die den Leser staunend und mit offenem Mund zurücklassen. Zu diesem Staunen gesellt sich das Grauen, das die Story auslöst und somit ist dieses Buch eine wahre Herausforderung. Nicht nur Hiob geht in diesem Buch an seine Grenzen. Wer sich für dieses Buch entscheidet, der lernt auch die eigenen kennen.

Doch nicht nur inhaltlich, sondern auch grafisch hebt sich dieses Buch von Altbekanntem ab. Die Gestaltung endet nicht bei den Buchdeckeln. Durch das ganze Buch zieht sich eine Gestaltung, die das Gelesene nur unterstreicht. Man findet verschiedene Schriftarten, Schriftgrößen, Grafiken und mehr. Benswerk ist da wirklich ein Meisterwerk gelungen

Fazit:
Dieses Buch ist kein Buch im herkömmlichen Sinne, nein, dieses Buch ist ein Kunstwerk und wie es bei Kunstwerken der Fall ist, so braucht man auch für dieses Buch Zeit und Motivation, um es zu begreifen. Es ist kein Buch, das man als Langeweilevertreib auf einer Zugfahrt lesen kann. Dafür sind die Sätze zu gewaltig. Es ist auch kein Buch, das man an jemanden verschenkt, der mehr Lesen soll. Für Hiobs Spiel muss man sich bewusst entscheiden. Es ist ein herausragendes Buch und hat mich wirklich überzeug
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wortgewaltiges Meisterwerk
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Ekelhaft, Abgrundtief Böses, menschlicher Wahnsinn.
Hiobs Spiel ist wirklich kein leichtes Buch. Und trotzdem – oder eben deswegen – konnte es mich begeistern.

Hiob ist ein junger Mann und lebt in Berlin. Er verdient sich ein wenig Geld mit Malerei und spielt – [Ironie] so ganz nebenbei [/Ironie] – um die Welt. Dabei ist das Spiel unfassbar Böse und zeigt dem Leser die unmöglichsten Abgründe der menschlichen Gesellschaft auf.

Meißner hat hier ein wahrhaft wortgewaltiges Werk geschaffen, welches seines gleichen sucht. Damit möchte ich das Buch nicht über andere hinweg heben, ich möchte ausdrücken wie andersartig Hiobs Spiel ist. Ich kenne nichts, mit dem es vergleichbar wäre, es ist zu verschieden.
Der Inhalt ist häufig recht ekelerregend und abstoßend, was es nicht unbedingt appetitlich macht das Buch zu lesen. Die Wortkonstruktionen die Meißner geschaffen hat verlangen nicht selten ein genaueres Hinsehen um den tatsächlichen Inhalt zu begreifen und die volle Tragweite zu erfassen. Der unfassbare Inhalt wird durch die sprachliche Darstellung unterstrichen und dringt näher an den Leser. Dabei wird der Text – ich besitze die Ausgabe von Golkonda – künstlerisch dargestellt: Die Illustration des Buches ist ein Meisterwerk. Es bereitet einem Freude zu sehen, in welchen Arten der Text abgebildet und mit welchen Grafiken er untermalt wurde.
Man kann also sagen: Auf jeder Ebene (inhaltlich, sprachlich, bildlich) wird der Leser mit den gewaltigen Eigenarten von Hiobs Spiel konfrontiert.
Das Buch unterteilt sich gewissermaßen in einzelne Episoden die der Protagonist Hiob durchlebt. Dabei ist Hiob nicht der strahlende Held sondern eher der geprügelte Hund der auch das ein oder andere Mal zweifelt.
Überwältigend ist auch die unglaubliche Spannweite die Hiobs Spiel abdeckt: Neben dem ekelhaft geschilderten Passagen bietet das Buch immer wieder durchaus lustige Szenen und Begebenheiten.
Schließlich lässt sich sagen, dass Hiobs Spiel ein anspruchsvoller und anstrengender Text ist, der viel Raum zum Nachdenken bietet. Aufgrund der unfassbaren Gewalt die in diesem Buch geschildert wird sollte es jedoch gut überlegt sein, ob und wann man es lesen möchte. Wer sich durch die Gewalt nicht abschrecken lässt, sich erfolgreich durch Meißners Wortlabyrinthe kämpft und es schließlich schafft bis zum Ende durchzuhalten wird mit einem herausragendes Buch belohnt. Nichts für schwache Nerven, für mich allerdings absolut lesenswert!
P
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Reinige die Welt vom Bösen
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhalt:

Hiob Montag, ein junger Mann aus Berlin spielt ein Spiel mit dem Herrn der Unterwelt, es geht um nichts geringeres als das Schicksal der Welt. Hiob soll die Welt vom Bösen reinigen, was er alles erlebt und auch tun muss um die notwendigen Punkte zu erspielen, ermöglicht einen Blick in die menschlichen Abgründe.

Meine Meinung:

Ich habe mich mit der Lektüre des Buches etwas schwer getan, was aber sicher zu einem Großteil wohl an meinem zarten Gemüt lag und ich nichts von dem wortgewaltigen und inhaltsschweren Schreibstil verpassen wollte. Das soll nicht heissen dass das Buch vom Stil her schwer zu lesen war, bei Weitem nicht, aber der Inhalt ist harte Kost. Ein Buch voller Gewalt, Ekel, Obszönitäten und für mich bislang unglaublichen Grausamkeiten. Was Menschen alles zu tun imstande sind, lag bisher jenseits meiner bisherigen Vorstellungskraft und mir sind ein wenig die Augen geöffnet worden. Einige Bilder schwirren mir bestimmt noch lange im Kopf herum.

Die Schauplätze an denen Hiobs Säuberungsaktionen stattfinden und die Wesen (ich sage bewusst nicht "Menschen") von denen Hiob die Welt befreien soll sind sehr gut beschrieben, man erfährt eingangs um der Hintergründe und die Art der Abartigkeit dessen was dort vor sich geht. Auch Hiob ist in der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich, um die gestellten Aufgaben zu erfüllen.

Hiobs Spiel ist ein etwas anderes Buch, das ich nur jemandem als Lektüre empfehlen würde, der sich auf ein sehr spezielles Leseerlebnis einlässt.

Die Ausgabe des Golkonda-Verlages ist einfach nur spitze, die Grafikerin hat ganze Arbeit geleistet. Verschiedene Schrifttypen, grafische Einschübe und detailreiche Textdarstellungen runden das Buch zu einem perfekten Gesamtwerk ab.

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Perverses Spiel mit dem Teufel
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhalt:
Hiob Montag spielt ein Spiel mit dem Herrn der Unterwelt. Dabei geht es um nichts geringeres als um das Schicksal der Welt. Um genug Punkte zu sammeln muss Hiob an die schrecklichsten und grausamsten Schauplätze reisen und selber zu den tiefsten Abgründen seiner selbst hinabsteigen.

Meine Meinung:
Hiobs Spiel ist nichts für schwache Nerven. Der Leser wird mit grausamen und perversen Geschehnissen konfrontiert. Tobias O. Meissners Wortgewaltigem Schreibstil erschlägt den Leser fast. Durch diesen Schreibstil schafft er aber auch eindringliche Bilder der Handlung. Das Buch nimmt kein Blatt vor den Mund, es ist schmutzig, pervers, rücksichtslos aber auch komisch und ironisch.

Die grafische Gestaltung des Buches ist ungewöhnlich. Mit unterschiedlichen Schriftgrößen und Schriftarten, Textdarstellungen nimmt sie den Text auf und spiegelt ihn auf grafischer Weise wieder. Durch diese Verbindung von Schrift und Grafik ist das Buch ein Meisterwerk.

Nach Abschluss des Buches bleibt man etwas zwiegespalten zurück. Hiob will, durch das Spiel mit dem Teufel das Schicksal der Welt retten. Doch um die Aufgaben zu lösen bleibt ihm häufig nichts anderes übrig, als selbst wie der Teufel handeln.

Da das Buch so gewaltig ist, fällt es mir schwer eine Rezension zu schreiben. Man muss sich ganz auf das Buch einlassen und damit rechnen, dass man von ihm völlig überfahren wird.
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