Marion will in ihrem Leben etwas Neues wagen. So überlegt sie, zu den Ärzten ohne Grenzen zu gehen. Ihr Vorbereitungsseminar beginnt in Paris, wo sie bei alten Bekannten unterkommt. Dort trifft sie auf Jean, ein Mann aus dem sie nicht schlau wird und Zahra, ein verstummtes Flüchtlingskind. Doch nicht nur die Personen, die in ihr Leben treten, haben etwas Rätselhaftes an sich, im Allgemeinen geschehen zu viele merkwürdige Dinge um sie herum, als das alles nur Zufall sein könnte...
Als ich das erste Mal von dem Buch las, wollte ich es aufgrund des aktuellen Bezuges unbedingt lesen. Die Flüchtlingsthematik ist hochaktuell, die Nachrichten sind voll davon, so dass ich gespannt war, einen Roman dazu zu lesen. Doch es stellte sich schnell heraus, dass über Flüchtlinge weniger geschrieben wurde, die Thematik wurde eher gestriffen und das daraus entstandene Setting für den Plot genutzt. Diese Verstrickungen fand ich sehr intelligent und fein herausgearbeitet, so dass es viel Spaß machte, Marions Schicksal zu verfolgen. Allerdings sollte man keinen spannenden Thriller erwarten. Es ist viel mehr ein interessanter, aber nicht hochspannender Kriminalroman.
Es wurde in dem Roman viel Wert auf die Beziehungen der Personen untereinander gelegt und wie wer zu wem steht, wie alles miteinander verbunden oder auch nicht verbunden ist, war das eigentliche Rätsel des Buches. Dabei waren die Hinweise so gestreut, dass man gut mitraten konnte, aber doch nicht alles wusste, bevor man das Buch nicht zu Ende gelesen hatte. Das gefiel mir sehr gut an diesem Buch.
Einen kleinen Minuspunkt gibt es höchstens, weil ich fand, dass das Ende doch recht offen war und mich der Fortgang davon wirklich sehr interessiert. Für mich begann die Geschichte gerade erst und dann war es leider auch schon zu Ende. Das hat natürlich auch mit den tollen Personen zu tun, die im Laufe der Geschichte immer interessanter und dessen Entwicklung toll dargestellt wurde.