Bewertungsdetails

Krimis & Thriller 1198
Ein Trip in die Vergangenheit
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Die 45-jährige Susanne leidet unter dem Verlust der Erinnerungen an ihre Kindheit. Warum fühlt sie sich nicht in der Lage, andere Menschen zu lieben? Warum ist das Verhältnis zu ihrer Mutter so kühl? Und welche Rolle spielt dabei ihr verstorbener Vater? Mithilfe einer neuartigen Psychotherapie, die jedoch auf der Einnahme von bewusstseinserweiternden Drogen basiert, hofft Susanne, Antworten auf diese Fragen zu finden. Dabei stößt sie das Tor zu einem vergessenen Albtraum auf.

Ich muss gestehen, aufgrund des Klappentextes hatte ich eine etwas andere Handlung erwartet, die Erwähnung von „Warum watet sie in ihren Träumen durch Seen voll Blut?“ hat mich eher an blutrünstige Morde denken lassen, daher war ich überrascht, welche Wendung Susannes Suche nach ihrer Vergangenheit genommen hat.

Susanne führt eigentlich ein gutes Leben: im Job und auch in ihrer Beziehung mit Gudrun läuft es rund. Aber dennoch lassen sie ihre fehlenden Erinnerungen an ihre Kindheit nicht zur Ruhe kommen. Sie ist sich sicher, dass es ihr erst besser gehen wird, wenn sie Antworten gefunden hat. Daher greift sie nach mehreren erfolglosen Behandlungsversuchen zu dem Strohhalm der Therapie mit bewusstseinserweiternden, illegalen Drogen. Hier verwebt die Autorin dabei geschickt Tatsachenberichte mit der Handlung. Und auch wenn sich bei Susanne erste Erfolge dank dieser Therapie einstellen, werden von Cornelia Lotter ihre gesundheitlichen Gefahren und Risiken drastisch aufgezeigt.

Ich denke, dass es durchaus Drogen gibt, mit denen man sehr gute Erfolge in der Medizin erlangen kann, jedoch bin ich sehr skeptisch, wenn die Therapie nicht unter kontrollierter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wird. Daher kann ich Gudruns Einwände sehr gut nachvollziehen, kann aber auf der anderen Seite auch Susanne verstehen, die endlich Fragen auf ihre Antworten möchte.
Allerdings konnte man sich bei dem, was Susanne unter dem Einfluss der Drogen aus ihrem Unterbewusstsein ausgräbt, nicht sicher sein, ob das tatsächliche Erinnerungen darstellen oder ob es sich dabei um Halluzinationen handelt. Für meinen Geschmack war sich Susanne zu oft zu sicher, das ihre Flashbacks tatsächlich so geschehen sind.

Jedoch fragt man sich als Leser bei dem, was Susanne erfährt, ob es nicht seinen guten Grund hat, warum bestimmte Erinnerungen verdrängt werden. Auch mit dieser Frage setzt sich die Autorin auseinander.
Aber Susanne geht den Weg, den sie einmal beschritten hat, unerbittlich weiter, auch wenn jede neue Erinnerung weiteren Schrecken für sie bereithält. Glücklicherweise bekommt sie dabei noch Hilfe von außen.

Das Buch ist spannend geschrieben, wenn ich auch warnen möchte, dass Susannes Vergangenheit schockierende Tatsachen ans Tageslicht bringt, bei deren Beschreibung die Autorin nichts beschönigt und die mich als Leser auch nach der Lektüre noch beschäftigt haben.
Ich war mir nicht sicher, ob und wie Susanne all das verkraften wird. Spannend war in diesem Zusammenhang auch das Verhalten von Susannes Mutter, die die Augen vor der Vergangenheit fest verschlossen hat, während Susanne versucht, zu ihr durchzudringen.
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