Mark Twain: Ist Shakespeare tot?

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Mark Twain: Ist Shakespeare tot?
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Is Shakespeare Dead?
ISBN-13
9783492057691

Informationen zum Buch

Seiten
128

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Hier und da verteilt in den Stapeln unveröffentlichter Manuskripte, aus denen sich meine eindrucksvollen Lebenserinnerungen und Tagebücher zusammensetzen, wird in ferner Zukunft ein Kapitel auftauchen, in dem es um anmaßende Leute geht - um historisch berühmt-berüchtigte Anmaßende: Sattan, anmaßend; das Goldene Kalb, anmaßend; der verschleierte Prophet von Khorasan, anmaßend; Ludwig XVII, anmaßend; William Shakespeare, anmaßend; Arthur Orton, anmaßend; Mary Baker G. Eddy, anmaßend - und al die anderen.

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Ein Dichter ohne Bücher? Ein Autor, der nicht einen Brief schrieb? Ein gefeierter Dramatiker und Schauspieler, an den sich kurz nach seinem Tod schon niemand mehr erinnert?  Das Leben eines gewissen William Shakespeare aus dem englischen Provinzort Stratford-upon-Avon gab dem amerikanischen Literaten und scharfzüngigem Beobachter Mark Twain zu denken. Er besah sich die Tatsachen und formulierte seine Antwort auf die drängendste Frage der englischen Literaturgeschichte: War dieser William Shakespeare wirklich der Dichter, für den wir ihn halten? - Niemand hat sich seither diesem unerschöpflichen Thema amüsanter und pointierter genähert als Mark Twain. »Ist Shakespeare tot?« ist ein Glanzstück literarischer Satire.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Sein oder Nicht-Sein, Mr. Shakespeare?
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
5.0
Ist Shakespeare wirklich Shakespeare gewesen? Oder war Shakespeare eigentlich ein Mann namens Francis Bacon? Oder vielleicht doch wer anders? Dieser Frage widmet sich Mark Twain in "Ist Shakespeare tot?"

Ein Büchlein mit ein paar Seiten - kaum hat man angefangen, ist es fast auch schon zu Ende. Da es sich hier um ein "pseudo-wissenschaftliches" Buch handelt, ist eigentlich von vornherein klar, dass mit Tiefgang nicht gerechnet werden kann. So legt Twain auch seine Ansichten bezüglich der Urheberschaft der Shakespearschen Werke dar. Twain ist dabei ein Anhänger der Theorie, dass Shakespeare eigentlich Francis Bacon war und nicht Shakespeare. Er legt dafür einige Gründe vor, die durchaus plausibel klingen. Allerdings lassen sich die Aussagen eher wenig überprüfen - zumindest nicht wenn man mit dem Werk Shakespeares nicht Bestens vertraut ist, so wie meine Wenigkeit. Twain führt leider keine passenden Textpassagen oder andere "Beweisstücke" auf, die seine Aussagen belegen würden. Deswegen habe ich das Buch anfangs auch als pseudo-wissenschaftlich bezeichnet. Ich finde, dass das bei solchen Aussagen aber doch nicht nur obligatorisch sein sollte, sondern es auch dazu führen würde, Twains Schilderungen besser folgen zu können.
Der Umfang des Buches legt dabei natürlich ebenfalls nahe, dass der Ausführlichkeit Grenzen gesetzt sind - das gilt vor allem dem Sichtwechsel. Gerne würde der Leser eventuell auch Argumente der Gegenseite erfahren, aber dazu schweigt Twain sich vollkommen aus. Was insofern verständlich ist, da Twain lediglich seine Meinung zum Ausdruck bringt.

Nichtsdestotrotz ist der Stil Twains göttlich. Er weiß, wie welche Wörter zu stehen haben, spielt mit der Sprache, so dass jeder Satz ein wahrer Lesegenuss ist. Auch wenn das Buch inhaltlich ein paar Lücken offen lässt, wird ein Sprachliebhaber trotzdem viel Freude mit diesem Buch bekommen. Darüberhinaus sollte jeder, der sich tiefergehend mit der Urheberschaft des Werks Shakespeare auseinandersetzt, ebenfalls zu diesem Buch greifen.
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Benutzer-Bewertungen

6 Bewertungen
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Interessant und unterhaltsam
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4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
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3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Für Mark Twain IST Shakespeare tot. Scharfzüngig, lebendig, bildhaft, aber auch zeitweise polemisch legt er uns argumentativ dar, dass Shakespeare die berühmten Dramen, die ihm zugeschrieben werden, nicht geschrieben haben kann. Er überzeugt den Leser. Dennoch bleibt dieser ratlos zurück, denn es fehlen – ebenso wie für die Shakespeare-Theorie - schlagkräftige Beweise, dass Bacon diese Werke verfasst hat. Lediglich Indizien werden genannt, die nahe legen, dass Bacon eher dazu in der Lage gewesen sein kann als Shakespeare.
Trotz kleiner Schwächen – beispielsweise fehlen Belege für Twains Aussagen aus den diskutierten „Shakespeare“-Werken, auch wird Manches gebetsmühlenartig wiederholt – ist das Lesen der kleinen Lektüre ein Genuss. Twains Sprache macht einfach Spaß und man bekommt punktuell faszinierende Einblicke in Twains Leben.
E
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Gekonnt
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
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3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Ist Shakespeare tot?

Is Shakespeare dead?

125 Seiten mit einem Vorwort von Leander Haußmann


In literarischen Kreisen wird bis heute immer wieder gern diskutiert, ob Shakespeares Werk tatsächlich auf besagten William S. aus Stratford zurückgeht. Vieles spricht dagegen, und es gibt unterschiedliche „Alternativvorschläge“. Einer davon ist Francis Bacon, englischer Staatsmann, Schriftsteller, Alleskönner.


Mark Twain hat den Streit zwischen Stratfordianern und Baconianern aufgegriffen, als er schon über 70 war, und hat sich in seiner üblichen humorvollen Art dem Thema angenommen. Er erklärt dem Leser auf amüsante Weise, warum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Bacon der wahre Shakespeare war.


Das nur 120 Seiten kurze Buch ist recht schnell gelesen. Wie bisher immer hat Twain mich gut unterhalten. Das Thema selbst hat mich eigentlich weniger interessiert, aber ich mag Twains Humor, der sich auch hier entfaltet hat. Lediglich einige längerer Zitate aus Fremdtexten machen die Angelegenheit etwas trocken.




Zitat

Der Scharlatan ist bewusst, dass Lautstärke 60 Menschen überzeugt, wo Argumente gerade mal einen einzigen auf ihre Seite ziehen.
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Mit Stärken und Schwächen
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
4.0
Im Rahmen seiner Autobiographie beschäftigte sich der amerikanische Literat Mark Twain auch mit dem englischen Dichter William Shakespeare, genauer gesagt mit der Frage, ob der William Shakespeare aus Stratfort-upon-Avon der eigentliche Verfasser all der Werke war, die man ihm gemeinhin zuschreibt.

Pointiert berichtet Twain, welchem Umstand er seiner nahen Bekanntschaft mit Shakespeare verdankt und wie er sich im Laufe der Zeit zu einem "Brontosaurianer" entwickelte - einem Mensch, der weiß, dass der Shakespeare aus Stratfort die Werke nicht geschrieben hat und eine starke Vermutung, aber keine endgültige Gewissheit darüber hat, dass Francis Bacon als graue Emminenz hinter der Maske "Shakespeare" steckt. Er stellt sich mit seiner Position neben die Baconisten und gegen die Shakespearianer. Die humorvolle Anekdote, warum er für seine Position den Ausdruck "Brontosaurianer" wählt, ist einer der kleinen Höhepunkte, mit der die erste Hälfte aufwartet.

In der zweiten Hälfte flacht die Begeisterung für Twains Schrift ab. Er verbeisst sich in einem einzigen Argument, das zugegeben schlüssig klingt - Shakespeares intimes Wissen über juristische Fachsprache, das in seine Stücke eingeflossen ist. Dieses exakte Wissen kann man bei einem Mann mit William Shakespeares einfacher Herkunft zu der damaligen Zeit eigentlich kaum erwarten. Die Ernüchterung liegt auch nicht in Twains einseitiger Sichtweise begründet.

Dass in dieser kurze Abhandlung keine ausführliche Beleuchtung beider Seiten zu erwarten ist, leuchtet ein. Auch dass man relativ wenig über William Shakespeare selbst erfährt, versteht sich von selbst. Bei einer dürftigen Faktenlage gibt es wenig zu berichten. Die Anmaßung, mit der Twain die Shakesperianer herabkanzelt, gefällt schon weniger. Ironische Überzeichnung ist das eine, eine derb ausufernde Beschimpfung allerdings das andere. So bleibt bis zu einem gewissen Grad das schale Gefühl, der teilweisen Selbstmontage eines ältlichen Egozentrikers beizuwohnen, der mit seinem Essay weit über das Ziel hinausgeschossen hat.

Es ist sicher keine Verlust, wenn man das Büchlein gelesen hat. Ein Gewinn aber auch nicht.
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Stark begonnen, dann leider abgefallen.
Gesamtbewertung
 
2.3
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
3.0
Vorab ein wunderbares, absolut lesenswertes Vorwort von Leander Haußmann, welches schon sehr auf das Buch einstimmt

Twain greift die – nicht ganz neue - These auf, Shakespeare habe seine Werke nicht selbst geschrieben, habe die nötige Bildung dazu nicht gehabt, es sei einfach auch nichts bzw viel zu wenig über ihn bekannt, als dass er ein gefeierter Schauspieler, Schriftsteller, Mensch gewesen sein könne.

Twain umschreibt dies sehr schlüssig, auch anhand guter, witziger Beispiele. Er hat eine wunderbare Sprache, die mich öfter hat laut loslachen lassen.
Leider ergriff Twain zum Ende hin die Eitelkeit eines alten Mannes, so kann man es vielleicht umschreiben. Das hätte er lieber sein lassen.
Kurzum, stark begonnen, leider abgefallen.

Dennoch auf jeden Fall ein Buch, dass zum Nachdenken anregt, dass Lust macht, sich auch weitergehend mit der These zu befassen, ob Shakespeare wirklich Shakespeare war.

Zur Eingangsfrage, dem Titel des Buches „Ist Shakespeare tot?“ - Nein! Shakespeare ist nicht tot. Nicht, solange diese wunderbaren Geschichten erzählt, gespielt werden, er an Sterbebetten und in Treppenhäusern oder sonst wo, rezitiert wird. Ganz egal, welcher geniale Zeitgenosse sie wohl verfasst haben mag.
K
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Mark Twain - ein Anti - Shakespeareaner
Gesamtbewertung
 
2.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
3.0
Ich habe mich bei dem Titel auf das Buch gefreut, denn ich fand sehr spannend welche satirisch dargestellten Zusammenhänge ein Dichter über einen anderen zu erzählen weiß.

Der Einstieg auf dem Mississippi Dampfer war sehr gelungen und hat mir sehr gefallen, vom Rest des Büchleins einer Art Verschwörungstheorie warum Shakespeare nicht der Autor seiner Stücke sein kann, war ich dagegen sehr enttäuscht.
Sehr einseitig erläutert Twain hier auf Basis von Vermutungen und Analysen der Sprache v.a. der juristischen Begriffe und Wendungen, dass Shakespeare dazu nicht in der Lage gewesen sein kann. Leider fehlen Textbeispiele die dem Leser diese Einwände verdeutlichen und nach dem 3 Kapitel hatte ich das Gefühl er dreht sich argumentativ im Kreis. Auch sind es keine Analysen von Twain selbst, ein langes Kapitel gleicht einer Aneinanderreihungen von Argumenten anderer Personen.
Auch das Abschlusskapitel wo Twain nochmal über seine Bekanntheit im alten Heimatort spricht war für mich eher ernüchtern als erhellend.

Schade, dass Twain hier auf eine in seinem Jahrhundert relativ neu entstandene Theorie soviel Kraft und Euphorie verwendet hat.
Aber etwas Gutes hatte dieses Buch für mich, es gibt Anreiz sich weiter mit Shakespeare zu beschäftigen, denn für mich
IST Shakespeare NICHT tot!
S
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