Bewertungsdetails

Kinder- & Jugendbücher 2599
Fortsetzung von "Die Seiten der Welt"
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
3.0
Meine Meinung:

Mit diesem Buch ging es mir genauso wie mit Band 1 - ich bin hin- und hergerissen.

Einerseits kann ich der Phantasie des Autors nur meinen Respekt zollen. Kai Meyer entwickelt eine wunderbare Bücherwelt voller phantasievoller Elemente - sowohl bekannte aus Band 1, die weiter ausgebaut werden, als auch neue: die staubfressenden Origamis (könnte ich auch brauchen!), die verschiedensten Arten von Seelenbüchern (und die Probleme, die das manchmal mit sich bringt), vielfältige Exlibri, die Kallista Nassandra, die verschiedenen Refugien. Eine sehr schöne Idee ist dieser Fluss, der durch alle Bücher fließt und sie dadurch verbindet, so dass man sogar eine Flaschenpost an eine bestimmte Person in einem bestimmten Buch schicken kann.

Auch die Handlung entwickelt sich weiter, doch etwas schwerfällig und unklar. Und nun komme ich zu meinem Hauptkritikpunkt: es gibt für meinen Geschmack zuviel Gewalt, Mord und Totschlag. Gleich zu Anfang befinden sich unsere Protagonisten auf einer Mission, die zu verstehen mir schwerfiel, weil ich die Aktionen der Personen nicht vor mir sehen konnte. Immer wieder entfiel mir, was sie eigentlich wollten. Möglicherweise habe ich seit März zuviel von Band 1 vergessen, doch ich empfand den Einstieg ins Buch als sehr zäh! Glücklicherweise war das irgendwann vorbei.

Die Teile der Geschichte, die in der Residenz spielten und auch die, die mit Familie Himmel und ihren Intrigen zu tun hatten, lockerten die Action-Teile der Handlung zwischendurch zum Glück immer wieder auf. Doch immer, wenn ich dachte, jetzt müsste die Geschichte mal wieder ein Stück vorangehen, kam das nächste Gemetzel. Eigentlich schätze ich es, wenn Jugendliteratur ohne allzuviel (unnötige!) Gewalt auskommt.

Der Weg unserer Protagonisten ist rechts und links von Toten nur so gesäumt, wobei es sich hauptsächlich um namenlose Wächter usw. handelt, mit denen man das offenbar machen kann. Doch nicht nur: auch nahe Bezugspersonen fallen der Geschichte zum Opfer. Einige Personen werden eingeführt und dürfen gleich wieder abtreten.

Furia & Co. stecken all diese Grauen und diesen Schrecken eiskalt und beinahe unberührt weg, was das Ganze ein wenig unglaubhaft erscheinen lässt. Ebenfalls nicht plausibel ist mir, warum Bibliomanten einerseits keine Bücher zerstören können, andererseits bei ihren Sprüngen aber gleich reihenweise Bücher vernichten dürfen.

Schön fand ich, mehr über Finnians und Cats Vorleben zu erfahren, und vor allem bei Cat war dies gut in die Handlung eingewoben. Doch leider war mir von der Leselampe und dem Sessel (meine Highlights aus Band 1) zuwenig die Rede, und auch vom Nachtland las man wenig, obwohl sich dort vermutlich das Schicksal der Bücher- und Exlibri-Welt entscheiden wird. Am Ende bleiben viele lose Handlungsfäden. Nun heißt es warten auf Band 3, in dem wohl alles zuende gebracht werden wird. Und zum Glück sind genug Bösewichte übrig, dass es im nächsten Band nochmal richtig krachen und spannend werden kann.
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