Zoran Drvenkar: Der Ruf aus dem Eis

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Zoran Drvenkar: Der Ruf aus dem Eis
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783570171370

Informationen zum Buch

Seiten
544

Serieninfo

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Und dann ist da ein Mann, der nicht an Engel glaubt.

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Handlungsort

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Der letzte Engel kehrt zurück

Stell dir vor, die Unsterblichkeit klopft an deine Tür und raubt dir dein Leben.
Stell dir vor, du heißt Motte und erwachst mit zwei Flügeln auf dem Rücken.
Und dann gehst du auf deine eigene Beerdigung und bist für niemanden sichtbar, außer für zwei alte Damen.
Und diese alten Damen haben sehr großes Interesse daran, dir deine Flügel abzunehmen.
Stell dir vor, du bist der letzte Engel.
Und jetzt stell dir vor, du wirst wiedergeboren und dein erster Atemzug wandert um die Welt und lässt die Toten auferstehen.
Stell dir das mal vor.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Toller und spannender Abschluß der Dilogie
Gesamtbewertung
 
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Charaktere
 
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Sprache & Stil
 
5.0
Der letzte Engel hat seinen ersten Atemzug getan – und damit die Toten aufgeweckt und eine alte Prophezeiung in Gang gesetzt, die zwar Einige kennen, aber nicht vollständig verstehen. Allmählich kristallisiert sich heraus, daß die Prophezeiung nur verhindert werden kann, wenn Motte und seine Freunde zu dem Ort reisen, an dem vor einer halben Million Jahre alles begonnen hat. Die Freunde haben genau drei Tage Zeit, bis sich die Prophezeiung erfüllt.

Nachdem mir der erste Teil so gut gefallen hat, war ich natürlich sehr gespannt auf Band 2 – und wurde nicht enttäuscht. Nachdem die Geschichte auf den ersten Seiten eher vor sich hindümpelt, da bisherige Allianzen gelöst und neue geschlossen werden, nimmt die Geschichte wieder an Fahrt auf und auch wenn ich die grobe Richtung ahnen konnte, hatte ich keine Ahnung, was unsere Protagonisten und den Leser tatsächlich erwarten wird.

Neben altbekannten Figuren tauchen auch Charaktere auf, die ich nicht mehr auf dem Schirm hatte, die Karten werden neu gemischt, Figuren, die bisher das Geschehen bestimmt haben, werden plötzlich zu Spielfiguren in einem Spiel, bei dem nicht bekannt ist, wer schlußendlich die Fäden in der Hand hat. Es ist nicht klar, wem man trauen kann und wer in Wirklichkeit ganz eigene Ziele verfolgt.

Wie üblich bei dem Autor hat man bis zum Ende des Buches keine Ahnung, wer überleben wird und wer nicht. Sowohl die Zeitebenen als auch die Erzählperspektiven wechseln sich wieder fortwährend ab, wobei der Fokus auf den drei Tagen liegt, die Motte & Co. bleiben, um die Prophezeiung zu verhindern.

Ich fand den spannenden Showdown im Eis sehr gelungen, auch wenn ich mir bei einem Punkt eine etwas andere Entwicklung gewünscht hätte, aber gut, man kann nicht immer alles haben.
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Kommentare
Unglaublich packendes Finale des grandiosen Fantasy-Zweiteilers
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Mit dem Abschlussband „Der Ruf aus dem Eis“ ist dem Jugendliteraturpreisgewinner Zoran Drvenkar ein unglaublich packendes Finale seines grandiosen, äußerst vielschichtigen Fantasy-Zweiteilers „Der letzte Engel“ gelungen, der den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.
Nach dem genialen ersten Teil, der sehr viel versprechend mit vielen losen Fäden und offenen Fragen endete, war ich wahnsinnig gespannt, wie die wendungsreiche Geschichte um die ominöse alte Prophezeiung, das Schicksal des letzten Engels Motte und der Kampf von Gut und Böse zum Abschluss kommt.
Auch in der Fortsetzung voller Action und Dramatik muss man bald erkennen, dass es unmöglich ist, eine klare Grenze zwischen den Guten und Bösen zu ziehen, verwischt sie doch in diesem clever angelegten Verwirrspiel immer wieder von neuem. Mit der Wiedergeburt Mottes und der Auferweckung der Toten scheint sich nun in nur 3 Tagen eine uralte Prophezeiung, die kaum einer richtig zu deuten weiß, zu erfüllen. Viel Zeit bleiben Motte und seinen Gefährten nicht, die in Gang gesetzten Ereignisse noch zu stoppen, doch steht fest, dass die Entscheidung an dem Ort im ewigen Eis fallen wird, an dem alles auf tragische Weise seinen Ausgang genommen hat. Unglaublich packend ist es mitzuerleben, wie sich die Gefährten tapfer ihren Widersachern und den Herausforderungen im Wettrennen mit der Zeit stellen und sich allmählich immer mehr Puzzlesteine zusammenfügen. Man beginnt zu ahnen, worauf es bei der undurchsichtigen Prophezeiung hinauszulaufen scheint. Doch kaum hat der Leser in einem Punkt etwas mehr Klarheit erlangt, steht er durch überraschende Wendungen vor neuen Rätseln und ist zum Umdenken gezwungen. So kann man sich nie sicher sein, auf welcher Seite die Figuren nun eigentlich stehen und wem man vertrauen kann. Niemand ist so, wie er sich gibt oder zu sein scheint, und jeder hat stets ganz eigene Interessen im Blick, was die Handlung unvorhersehbar und enorm spannungsgeladen macht. Auch die Beweggründe und Taten der Bruderschaft und der Familie geben immer wieder Anlass zu Spekulationen und lassen ihre Ziele fragwürdig erscheinen.
Sehr gelungen sind die sympathischen, sehr interessant angelegten Hauptfiguren Motte, Mona, Esko, Lars und Rike. Der Autor hat sie sehr einfühlsam und liebenswert beschrieben, so dass sie auch mit ihren charakterlichen Eigenarten und Verletzlichkeiten sehr lebensnah und authentisch wirken. Ihre Entwicklung im Laufe der ereignisreichen Tage ist sehr beeindruckend und wirkt äußerst glaubwürdig. Viele Charaktere, die bereits im ersten Band auftauchen, begleiten den Leser auch weiterhin, erhalten je nach ihrer Rolle in der Geschichte mehr Tiefe und können uns oft mit ihren Hintergründen, Geheimnissen und ihrem Verhalten überraschen.
Erneut wird die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt und fasziniert durch den einzigartigen, brillanten Erzählstil des Autors, der in seiner Komplexität zu einem ganz besonderen Leseerlebnis beiträgt. Hervorragend ist Zoran Drvenkar auch das Spiel mit den ständig wechselnden Perspektiven und Zeitebenen gelungen, das anfangs noch etwas verwirrend erscheint und große Konzentration beim Lesen erfordert. Es gibt Kapitel, die aus der Ich-Perspektive erzählt werden und zudem welche mit einem personalen und einem allwissenden Erzähler.
Gleiche Szenen werden öfters von unterschiedlichen Seiten beleuchtet, indem sie aus anderer Sichtweise erzählt werden, und ermöglichen dadurch völlig neue Einblicke in die Charaktere und geben einen besseren Überblick. Geschickt wird der Leser sogar durch direkte Ansprache sehr unmittelbar in das komplexe Geschehen einbezogen und hat das Gefühl selbst beim Erzählten dabei zu sein.
Dem Autor ist es bis zum Ende des Romans hervorragend gelungen, die Spannung auf enorm hohen Niveau zu halten, denn niemals ist klar, wohin sich die Handlung bewegen wird, ob die Mission erfüllt werden kann und wer von den sympathischen Gefährten letztlich überleben wird. Nach einem actionreichen, packenden Showdown fügt sich am Ende alles schlüssig und zufrieden stellend zusammen, auch wenn auf eine komplette Aufklärung verzichtet wird, werden die wesentlichen Fragen geklärt und sind in sich stimmig. Ein würdiger und sehr passender Abschluss dieser atemberaubenden Fantasygeschichte!
FAZIT
Ein unglaublich packendes Finale des grandiosen, äußerst vielschichtigen Fantasy-Zweiteilers „Der letzte Engel“, das den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.
B
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DER LETZTE ENGEL und der Ruf aus dem Eis
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"In einer Zeit lange vor unserer Zeit gab es eine Epoche und sie wurde die Epoche der Engel genannt. Es waren die Engel, die der Menschheit ihr Wissen einhauchten, es waren die Engel, die dem Leben der Menschen einen Sinn gaben. Sie lebten über die Welt verteilt und säten Gerechtigkeit und lehrten Frieden. Sie brachten Licht in die Dunkelheit und ließen die erste Zivilisation erblühen... Es gab keine Plagen, keinen Hunger, keine Kriege. Die Engel hielten die Welt im Gleichgewicht und herrschten, ohne jemals die Hand zu erheben. Und die Menschheit achtete dieses Geschenk und verlangte nicht nach mehr." (Seite 33)

Kannst du dir das vorstellen? Da bist du DER LETZTE ENGEL auf Erden, und dann kommt einer daher und schneidet dir die Flügel ab, buddelt dich ein und lässt dich da einfach liegen. Klar, dass du mächtig sauer bist, auch später noch, nachdem deine Freunde dich ausgegraben haben. Wie stehst du denn jetzt da? Ein ENGEL hat doch Flügel.

Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Du gewöhnst dich daran, dass du ein ENGEL ohne Flügel bist, nachdem du schon einigermaßen verdaut hast, überhaupt einer zu sein. Oder du holst dir (verdammt noch mal) die Flügel zurück. Denn schließlich bist du MOTTE, ein Krieger im Herzen.

Was sich leicht anhört, ist es nicht. Denn wohin willst du gehen, nachdem du erfahren hast, dass dein bisherigen Leben eine einzige große Lüge war, du kein Zuhause mehr hast und für die Welt tot bist? Und einige etwas dagegen haben, dass du überhaupt existierst.

Und so musst du, als wäre die auf deinen Schultern lastende Tatsache, DER LETZTE ENGEL zu sein, nicht schon genug, dich nicht nur auf die Hilfe deiner Freunde verlassen können, sondern auch Allianzen mit Personen eingehen, die dir bislang nicht unbedingt wohl gesonnen waren. Und gleichzeitig musst du nebenbei verhindern, dass eine Prophezeiung sich erfüllt, nach der bei deinem Tod die Welt untergeht. Denn ein Leben ohne Engel ist eines ohne Gleichgewicht und ohne Frieden. Also kein Leben mehr...

In der Fortsetzung DER LETZTE ENGEL - DER RUF AUS DEM EIS begegnen dem Leser neben alten Bekannten einige neue Protagonisten, wobei nun MOTTE, DER LETZTE ENGEL, mehr in den Fokus gerückt ist. Mit ihm gerät der Leser in den abenteuerlichen Strudel der Ereignisse, die ihn bis ins tiefste sibirische Eis führen, wo die Fäden zusammenlaufen und das Bild zu einem Ganzen gewebt wird.

Ihm zur Seite stehen mehr oder weniger ESKO, der ENGEL aus der Vergangenheit, das Mädchen MONA, Mottes große Liebe Rike und sein bester Freund Lars. Die Szenen mit Letzterem gehören zu den kleinen Sternstunden der Geschichte, weil Lars mit seiner flippigen Art einmal zum Knutschen ist oder aber den einen oder anderen Tritt verträgt. Er ist die gute Seele, bei der es immer dazu kommt, dass sie ganz dringend Blödsinn anstellen muss. Einer, der denkt, dass ein wenig Engelsblut ausreicht, damit Flügel wachsen. Jedoch ebenso einer, der keinen Schiss hat, auch wenn alle Schiss haben. Lars eben.

Natürlich sind auch LAZAR und die Gräfinnen mit von der Partie. Und die Hintergründe der Bruderschaft und der Familie bekommen mehr Kontur. Wobei sich wiederum in der Fortsetzung der Geschichte erneut keine eindeutige böse oder gute Seite herauskristallisiert. Da hat Zoran Drvenkar ein paar Überraschungen auf Lager, und es bleibt dem Leser überlassen, sich seine Meinung zu den Handelnden zu machen, die wie jeder Mensch ihre Vorzüge und Schwächen haben und vom Autor gleichwohl lebensecht und glaubwürdig gestaltet wurden.

Insgesamt bleibt der Autor seinem Erzählstil und -tempo treu, steigert dieses sogar das eine oder andere Mal, so dass der Leser gefesselt ist und die Verknüpfung der Fäden nicht erwarten kann. Der Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit und der Position des Betrachters lässt keine Langeweile aufkommen, verlangt allerdings auch die Aufmerksamkeit des Lesers in hohem Maße, indes er des Öfteren sogar direkt angesprochen wird und sich in die Geschichte integriert fühlt.

Historischen Ereignisse und Personen fügen sich hervorragend recherchiert ein und tragen zum Lesegenuss bei. Ob die endgültige Bestätigung, dass es sich beim Zaren um Alexander I. handelt, bei dem sich der Autor geschickt die Legende zu Eigen macht, der Zar habe, nachdem er des Regierens von Russland überdrüssig war, seinen eigenen Tod vorgetäuscht. Oder die Einbindung von weiteren historischen Persönlichkeiten wie Nikolai Petrowitsch Rumjanzew und Otto von Kotzebue sowie die Rurik-Expedition von 1815. Drvenkar beweist geschickt sein Können bei der Einarbeitung real existierender Gegebenheiten in eine fantastische Geschichte, die den Leser unterhält, ohne belehrend zu ein, wenngleich sie durchaus zum Nachdenken über moralische Grundsätze anregt.
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