Zoran Drvenkar: Der letzte Engel

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Zoran Drvenkar: Der letzte Engel
Verlag
ET (D)
2012
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783570154595

Informationen zum Buch

Seiten
432

Serieninfo

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Und dann halten sie an einer Tankstelle.

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Handlungsort

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Virtuos, vielschichtig, überraschend - ein abgründiger fantastischer Thriller von SPIEGEL Bestsellerautor Zoran Drvenkar!

Motte ist sechzehn Jahre alt, als der Tod an seinem Fenster kratzt. An einem harmlosen Wochenende kurz nach Mitternacht bekommt er eine anonyme E-Mail:

sorry für die schlechte nachricht

aber wenn du aufwachst, wirst du tot sein

wir wollten nur, dass du das weißt

Mieser Scherz, denkt Motte, wird aber dennoch ein wenig nervös und beschließt, die Nacht durchzumachen. Natürlich schläft er ein und natürlich wacht er auf - und fühlt sich wie immer.

Bis darauf, dass sein Herz nicht mehr schlägt. Und dann sind da noch diese zwei Flügel auf seinem Rücken ...

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Verwirrend!
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Aufgrund der anderen Bücher des Autors, die ich bereits gelesen habe, bin ich mit hohen Erwartungen an dieses neue Werk von Zoran Drvenkar herangegangen. Gleich auf den ersten Seiten wurde klar, dass den Leser hier wieder einmal etwas ziemlich Besonderes erwartet. Drvenkars Art Geschichten zu erzählen, ist einfach sehr speziell. Ich muss zugeben, dass ich einige Probleme hatte, in die recht komplexe Handlung hineinzufinden.

Da ist zum einen der 16jährige Markus, genannt Motte, der eines Nachts eine mysteriöse email erhält und am nächsten Morgen mit Flügeln auf dem Rücken aufwacht – beziehungsweise nicht aufwacht, denn er atmet nicht mehr und sein Herz schlägt nicht mehr.
Zum anderen ist da das kleine Mädchen Mona, das in einem Haus mit gleichaltrigen Mädchen und deren Erzieherinnen aufgewachsen ist, die alle bei einem grausamen Anschlag ums Leben gekommen sind. Doch Mona ist entkommen, da sie über eine besondere Fähigkeit verfügt und nun ist sie mit dem Engel Esko unterwegs.

Erst nach und nach enthüllen sich die Hintergründe der Geschichte, deren Anfänge weit in die Vergangenheit zurückreichen.
Als Leser muss man schon ziemlich genau aufpassen, wo und wann die Handlung gerade spielt. Zeitsprünge und wechselnde Perspektiven machen das nicht immer ganz einfach.

So ganz überzeugen konnte mich das Buch letztlich nicht, es war mir streckenweise einfach zu kompliziert, aber vor allem fand ich es schade, dass nicht deutlicher darauf hingewiesen wird, dass es sich um den ersten Band einer Reihe handelt. Dies wurde mir erst auf den letzten Seiten klar. Trotzdem war das Buch schon irgendwie faszinierend, so dass ich die Fortsetzung bestimmt doch lesen möchte!

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Plot / Unterhaltungswert
 
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DER LETZTE ENGEL
Gesamtbewertung
 
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Plot / Unterhaltungswert
 
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Sprache & Stil
 
4.0
"Das Leben ist manchmal voller Zufälle, das Leben ist manchmal voller Absichten." (Seite 371)

Kannst du dir das vorstellen? Du denkst an nichts Böses, und dann bekommst du eine E-Mail, in der steht, dass du am nächsten Tag tot bist. Du glaubst, einer erlaubt sich einen Scherz mit dir und lachst, als du dich am nächsten Morgen noch lebendig fühlst. Und doch musst du begreifen, oder zumindest es versuchen, dass MOTTE, der du bisher warst, tatsächlich tot im Bett liegt und nicht mehr atmet. Und dass dir auf deinem Rücken Flügel wachsen.

Da vergeht dir echt das Lachen, und Verwirrung macht sich in dir breit. Denn deine Zukunft sieht nicht rosig aus: Du wirfst keinen Schatten, dein Herz schlägt nicht, und am nächsten Pinkelwettbewerb darfst du nicht teilnehmen, weil dir das Werkzeug fehlt. Da ist es ein schwacher Trost, dass dich dein bester Freund Lars sehen kann. Denn dein Vater kann es nicht.

Jetzt bist du DER LETZTE ENGEL.

Und es ist der Anfang von etwas Neuem.
Oder das Ende?
Oder das Mittendrin?
Jedenfalls ist es ein Hin und Her.
Eine Irrfahrt. Für dich. Für den Leser.
Zwischen die Zeiten.
Zwischen die Welten.
Zwischen die Interessen.

In ein Haus nach Irland, in dem acht Mädchen und ihre Gouvernanten gemeuchelt werden. Es gibt nur eine einzige Überlebende: MONA, die Erinnerungen der Person abrufen kann, die sie berührt. Und sich einen weiteren ENGEL damit an Land zieht: ESKO. Das ist der, der später die E-Mail schreibt. Aber das nur am Rande. Verantwortlich für das Massaker zeichnet LAZAR, ein Söldner, der aussieht wie Christopher Walken, ein schwer bis gar nicht zu durchschauender Typ.

Der Leser lernt viele weitere Protagonisten kennen, unter anderem zwei Gräfinnen, die Brüder Grimm und den Zaren in Sankt Petersburg. In einem Moment ist es 1815, dann wieder heute, und erneut wandert der Leser in die Vergangenheit. Fliegende Wechsel allenthalben. Daneben abstruse Experimente, viele sterbende Jungen, die meisten davon tun dies nicht freiwillig, eine Bruderschaft, die (sogenannte) Familie, über deren Zweck und Ziele der Leser wenig Klarheit erhält. Gleichzeitig lässt sich die Frage nach Gut oder Böse nicht beantworten. Eine ständige Ungewissheit liegt über dem Geschehen.

Die vielen unerwarteten Zeitsprünge und Positionswechsel und die Informationsdichte verlangen hohe Aufmerksamkeit vom Leser. Gekonnt werden nicht nur Zeitepochen und Schauplätze und Zeitformen, sondern auch das biblische ENGELsmotiv mit fantastischen Fäden verwoben. Denn Zoran Drvenkar greift die Thematik der Existenz von ENGELN auf eine besondere Weise auf. Seine ENGEL sind männlich, gleichwohl (im wahrsten Sinne des Wortes) geschlechtslos.

So erscheint die Geschichte des letzten ENGELS zwar äußerst komplex und unübersichtlich. Trotzdem reizen die zügigen Wechsel den Leser zum Weiterlesen, bannen ihn ans Buch und lassen ihn hoffen, einen angefangenen Faden verfolgen zu können. Allerdings hält er oft ein loses Ende in der Hand, so dass sich der Sinn (noch) nicht begreifen lässt.

Dadurch bleibt die Charakterisierung der Figuren manchmal etwas auf der Strecke, der Leser entwickelt zum Teil nur andeutungsweise Sympathie und Ablehnung.

Mit MOTTE trifft der Leser auf einen Jungen einnehmenden Wesens, mit dem er sich identifizieren kann, weil er vielleicht ein wenig träge, aber trotzdem mit seiner Zuversicht versehen ist, dass er alles packen wird, was auf ihn zukommt. Ihm zur Seite steht Lars, sein bester Freund, nicht der Mutigste, der erst wegrennt, den aber danach sein Ego schüttelt und fragt, ob er denn vollkommen ohne Ehre und Würde wäre. Das ist er natürlich nicht. Und auch Rike muss erwähnt werden, das Mädchen, bei dem Motte von Liebe spricht, und die es wert ist.

Äußerst geschickt positioniert der Autor historische Personen in der Geschichte und haucht diesen gleich den fiktiven Figuren Leben ein, spielt mit dem ihm dadurch gegebenen Möglichkeiten.

Zoran Drvenkars Erzähltempo ist durchaus rasant und anspruchsvoll, dürfte den jugendlichen Leser jedoch nicht überfordern. Wer sich darauf einlässt, den erwartet ein mitreißendes Abenteuer, dessen offenes Ende und ungelösten Fragen zugegebenermaßen einerseits nicht befriedigt, andererseits jedoch zum Lesen der Fortsetzung verlockt.

"Sucht den Schlüssel, der das Tor zu den Engeln öffnet. Und suchen müsst ihr, denn der Schlüssel ist verborgen im Kern des Lebens, verborgen tief in den Gebeinen. Denn wie das Wasser die Erde erweckt, werden es vier Engel sein, die uns erwecken." (Seite 212)
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