Helge Schneider polarisiert. Entweder, man mag ihn oder man kann gar nichts mit ihm anfangen. Doch dann gibt es Menschen wie mich: Ich kann mich nicht entscheiden. Finde ich ihn gut? Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt dieser Zwiespalt daran, dass er auf mich sehr sympathisch wirkt, ich aber mit seiner Kunst oft nichts anfangen kann. Kabarett mag ich lieber politisch und weniger klamaukig und mit dem Humor ist es sowieso so eine Sache.
Sein Buch "Orang Utan Klaus" versammelt Texte seines Bühnenprogramms aus 30 Jahren und sofort merkt man auch hier: Er ist vor allem ein Improvisationstalent. Schneider lässt die Gedanken nicht fließen, sondern seine Monologe von einem Punkt zum anderen hüpfen. Manchmal ohne jeglichen Zusammenhang.
Im Buch geht viel von dem verloren, was auf der Bühne erst seine volle Wirkung entfaltet. Es ist schwer, diesem wirren Sammelsurium zu folgen, aber dann gibt es Momente, die einen grinsen lassen. Die meisten Geschichten sind harmloser Natur, lustig, kurios, schräg, manchmal auch eklig. Für Einsteiger, die mit Helge Schneider bisher noch keine Berührungspunkte hatten, ist "Orang Utan Klaus" entweder abschreckend oder es wird sie begeistern.