Priska Lo Cascio: Das Spiel der Königsmacher

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Priska Lo Cascio: Das Spiel der Königsmacher
Verlag
ET (D)
2018
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783426281512

Informationen zum Buch

Seiten
560

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Die Sonnenstrahlen fielen durch die Tannenäste und sprenkelten das niedergetrampelte Gras der Lichtung, wo noch immer Rauchfäden aus dem verkohlten Gerippe der Hütte aufstiegen.

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Der erste Roman über Heinrich I und seinen Aufstieg zum König der Deutschen - Priska Lo Cascio lässt das Spiel der Königsmacher beginnen.

Frankfurt im Jahr 911: Als Ludwig IV. im Sterben liegt, ruft er die Adeligen und Stammesfürsten des Ostfränkischen Reiches zu sich. Unter den vielen Reisenden zur Königswahl sind auch der sächsische Krieger Liuthar und Sarhild, eine fränkische Adelige, deren Familie beim König in Ungnade gefallen ist. Unversehens werden die beiden zum Spielball der Fürsten. Denn die Großen des Reichs wählen den Franken Konrad zum neuen König und übergehen damit Liuthars Landesherrn Heinrich, künftiger Herzog der Sachsen, der auf Rache sinnt. Zugleich erfährt Sarhild, dass der kranke König keines natürlichen Todes stirbt. In einer Welt, in der jeder jeden hintergeht, bleibt Sarhild und Liuthar nur eines: Den Aufstieg Heinrichs voranzutreiben …

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Autoren-Bewertung

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Machtspiele neben einer Liebesgeschichte
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
In diesem Roman folgt die Leserin den Großen und Mächtigen des 10. Jahrhunderts. Zwar erzählt die Autorin die Geschichte vor allem aus der Sicht der fiktiven Personen Sarhild und Liuthar, aber da beide wichtige Positionen rund um die herrschenden Personen besetzen, wird der Schwerpunkt auf die Könige, Herzöge und Bischöfe gelegt. Zudem wechseln die Perspektiven oft und auch die Sichtweisen des Königs oder des Bischofs treten in Erscheinung. Das "einfache" mittelalterliche Leben findet hier also kaum Beachtung.

Jede erfahrene Leserin von historischen Roman wird sofort bei der Personeneinführung wissen, auf welche Liebesgeschichte dieses Buch abzielt. Ich persönlich habe mich an solch vorhersehbare Handlungsstränge gewöhnt und ärgere mich nicht darüber. Wer aber auf Überraschungen bauen möchte, wird sie hier nicht bekommen. Dennoch mochte ich die Liebesgeschichte, die zwar nicht viel Neues aufweist, aber schön und gefühlvoll beschrieben wird. Außerdem bietet das Buch dennoch mehr als nur diese Liebesgeschichte. Ränkespiele und Intrigen, ohne Rücksicht auf Verluste von anderen, hauptsache auf den eigenen Vorteil bedacht, finden sich hier. Ich persönlich hatte wenig Wissen über das 10. Jahrhundert, aber die Charakterisierung der Personen und die Perspektivenauswahl machten für mich von vornherein klar, wie sich "gut" und "böse" aufteilen. Dennoch wird der Lauf der Geschichte berücksichtigt und die Personen vermischen, gehen Bündnisse ein, die ich vorher nicht unbedingt vorhergesehen hätte. Es durchweg interessant und spannend zu verfolgen und ich habe immer wieder gerne zu dem Buch gegriffen, auch wenn einige Sachen vorhersehbar waren.

Der Stil ist außerdem geprägt von altdeutschen Wörtern, die sich vor allem in den Städtenamen widerspiegeln, aber dennoch flüssig zu lesen. Am Ende gibt es ein ausführliches Glossar, dass die Städte nochmal genau den heutigen Bezeichnungen zu ordnet, wobei die meisten Erschließungen sich aus der Ähnlichkeit auch beim Lesen ergibt. Von der Aufmachung und dem Thema her hätte ich nicht damit gerechnet, dass wir "so nah" am Geschehen und den Personen dabei sein werden. Ich hatte mit einem distanzierten Schreibstil gerechnet. Doch hat die Autorin darauf verzichtet und lieber historisch nicht überlieferte Gefühle beschrieben, die ich als passend empfunden habe. Dadurch konnte auch ein größerer Lesesog entstehen als es bei einer distanzierteren Sprache möglich gewesen wäre.

Zum Schluss gibt es noch ein ausführliches Nachwort, in dem sie über die historischen Fakten aufklärt und ein Literaturverzeichnis für jeden, der sich wissenschaftlich tiefer mit der Materie beschäftigen möchte. Neben dem bereits erwähnten Glossar der Ortsnamen, gibt es auch ein Personenregister, das sicherlich dem ein oder anderen bei der Sortierung der Namen während des Lesens helfen wird.

Alles in allem ein schöner historischer Roman aus dem 10. Jahrhundert, der sich auf die Machtinhaber konzentriert, und gute Unterhaltung bietet.
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Geschichte toll verpackt
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5.0
„Das Spiel der Königsmacher“ von Priska Lo Cascio beginnt im Jahr 911 als der Franke Konrad zum König gewählt wird. Dieser hat nichts Eiligeres zu tun, als den jungen sächsischen Herzog Heinrich mit Erlassen und Bündnissen zu verärgern. Alsbald entspinnt sich ein Kampf um die Vorherrschaft in deutschen Landen. Mitten drinnen im Geschehen sind auch Heinrichs Base Sarhild, eine Fränkin, die nach dem gewaltsamen Tod des Vaters zu den Sachsen geflüchtet ist und dort versucht zur Ruhe zu kommen und der Krieger Liuthar, der erst dem Vater Heinrichs und dann ihm selbst als rechte Hand zur Seite steht.

Meiner Meinung nach ist der Klappentext ein bisschen irreführend, denn tatsächlich sind es nicht Sarhild und Liuthar, die Heinrich zum König machen wollen. Es gibt einige politische Lager und jeder spielt hier tatsächlich sein eigenes Spiel, versucht sein eigenes Süppchen zu kochen. Und auch die Kirchenfürsten sind sich für Ränke und Intrigen nicht zu schade. Aber am Ende ist es doch Heinrich selbst, der sich den Weg zur Krone ebnet durch sein charismatisches Wesen, seine klugen Strategien sich Freunde zu schaffen und Feinde zu zermürben. Der Roman transportiert Geschichte auf die angenehmste und beste Art und Weise. Die lebhaften Nebenfiguren wachsen einem schnell ans Herz. Der Alltag und die persönlichen Schicksale der Protagonisten werden wunderbar eingefangen und man lebt mit ihnen mit. Zentrale Rolle sind tatsächlich die historischen Fakten, die hier realistisch und spannend erzählt werden. Dank des sehr angenehmen und der Zeit entsprechenden Erzählstils war ich gefesselt und konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Die Frage, ob es wirklich das erste Buch über den Sachsenherzog Heinrich den Ersten ist, kann man sich streiten, denn z.B. kommt der Mann auch in Rebecca Gables „Das Haupt der Welt“ recht deutlich zu Wort. Aber sei`s drum, den Vergleich mit diesem Buch braucht Lo Cascio’s Werk nicht zu scheuen. Ähnlich unterhaltsam und klug fühlte ich mich auch hier unterhalten. Besonders gefreut habe ich mich, dass eine liebgewonnene Figur aus dem Gablé-Roman auch beim Spiel der Königsmacher eine herzerfrischende Rolle bekommt, nämlich der kleine Thankmar, erster Sohn von Herzog Heinrich. Ein Wildfang dessen soziale Stellung und sein daraus resultierendes störrisches Wesen hier sehr gut eingefangen wurde. Die Liebesgeschichte von Sarhild und Liuthar ist vorprogrammiert aber es hat mir gut gefallen, dass die beiden sich anfangs spinnefeind sind und sich erst nach und nach einander zuwenden. Dabei haben beide jede Menge Vorurteile und Missverständnisse zu überwinden. Es ist aber kein albernes Hin und Her sondern eine kontinuierliche Entwicklung, die Spaß gemacht hat mit zu verfolgen. Überhaupt nicht seicht oder banal.

Mein Fazit: Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und habe meinen Blick bereits auf die anderen Romane der Autorin geworfen.
CE
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