Thomas R. P. Mielke: Orlando Furioso

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Thomas R. P. Mielke: Orlando Furioso
ET (D)
2002
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783352005886

Informationen zum Buch

Seiten
736

Sonstiges

Erster Satz
Wie Blitz und Donner zugleich brach der rote Ritter durch das Unterholz, um Karl den Großen und das Abendland zu retten.

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Bestsellerautor Thomas R. P. Mielke erzählt das unterhaltsamste Epos der Weltliteratur: Ein märchenhafter Liebesreigen und ein einzigartiger Kosmos von Geschichten Orlando furioso - "Der rasende Roland" - von Ludovico Ariost gilt seit fünfhundert Jahren als literarisches Meisterwerk: ein Roman voller rätselhafter Verwicklungen, rasanter Verfolgungen, phantastischer Szenen und erotischer Abenteuer. Das gesamte französische Theater, Shakespeare, Goethe und unzählige andere große Dichter bis hin zu J. R. R. Tolkien verehrten Ariost und ließen sich von ihm beeinflussen. Thomas R. P. Mielke, der Autor bon "Gilgamesch, König von Uruk", hat sich nun dieses unvergleichlichen Stoffes angenommen. Mit ungeheurer Lust am Fabulieren erzählt er von einem farbenprächtigen Kosmos der Minne. Das antike Troja und der Zauberer Merlin aus der Artus-sage spielen in dieser ritterlichen Welt ebenso eine Rolle wie die Abwehrkämpfe der Franken unter Karl dem Großen gegen die heidnischen Sarazenen. Zauberer und Hexen bevölkern die bunte Szenerie, fliegende Pferde, Wunderschwerter und Jungfrauen. Aber vor allem geht es um den verliebten, eifersüchtigen Orlando, der in ei nen langen, wunderbaren Sommernachtstraum geraten ist. Nichts in der Welt will er mehr als die Liebe der schönen Angelica, der Prinzessin von Cathay. Doch das Schicksal führt ihn in einen gigantischen Irrgarten der Sehnsucht.

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“Orlando furioso” oder “Der rasende Roland” von Ludovico Ariosto gilt seit fünfhundert Jahren als literarisches Meisterwerk, und schon lange hat mir kein Buch mehr so viel Spaß gemacht wie dieses. Shakespeare, Goethe und selbst Tolkien ließen sich von ihm beeinflussen. Thomas R.P. Mielke, bekannt für die phantasievolle und dennoch authentische Umsetzung historischer Stoffe für ein heutiges Lesepublikum, hat die erste deutschsprachige Prosa-Umsetzung dieses Stoffes überhaupt gewagt - und gewonnen. Ein Kosmos voller Magie und Minne, aber auch voller Witz und Absurditäten entsteht vor den Augen des Lesers, der sich zunächst in den episodenhaften Geschehnissen rund um die verschiedenen Protagonisten vollkommen verliert - nur um sich schließlich wohlbehalten wieder auf dem Boden der Tatsachen wiederzufinden.

Schon lange hat mir kein Buch so viel Spaß gemacht wie dieser Rasende Roland. Erzählt wird vor der Kulisse der Belagerung von Paris und Karl dem Großen durch die Sarazenen die Geschichte von dessen erstem Ritter Orlando, der sich unsterblich in die berückende Chinesin (!) Angelica von Cathay verliebt. Diese reist durch ein Europa und angrenzende Landstriche, das mit unserer modernen Auffassung von Geographie nicht ganz vereinbar ist, und macht die Männer reihenweise verrückt, ohne dabei selbst jemals ihr Herz zu verschenken. Orlando trifft es jedoch besonders hart; er verfällt ob der Ablehnung der Schönen in Raserei und Wahnsinn.

Dies ist jedoch nur einer von vielen Handlungssträngen, die in diesem Buch teils miteinander verwoben werden, teils aber auch als singuläre Episoden für sich stehen. Sarazenische und karolingische Ritter fahren gleichermaßen durch die Lande, es entstehen immer neue Fehden und Bündnisse relativ unabhängig von ihrer Herkunft, und immer wieder sind es die Frauen - als Mitstreiter, Geliebte oder Beutegut -, die die Geschichte(n) antreiben. Der Leser muss sich mit einer Vielzahl von Personen auseinandersetzen, die zunächst in getrennten Geschichten vorgestellt werden, nur um sich früher oder später zu treffen, sich gegenseitig abzuschlachten, Verwandtschaftsverhältnisse einzugehen oder einfach das ein oder andere Abenteuer miteinander zu erleben.

Laut Klappentext handelt es sich um einen historischen Roman; eine Klassifizierung, die zumindest sehr einseitig ist. Wer einen genreüblichen Schmöker erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht werden, taucht doch die Handlung immer wieder in sagenhafte und mythische Gefilde ab. Da gibt es verzauberte Rüstungen und geflügelte Pferde, einer der Protagonisten macht einen Ausflug zum Priester Johannes auf den Mond, und mythologische Helden aus Ilias und Odyssee werden ganz selbstverständlich in die Stammbäume integriert.

Ein Werk voller rätselhafter Verwicklungen, rasanter Verfolgungen, phantastischer Szenen, erotischer Abenteuer und satirischer Zeitkritik.
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Mielkes Prosanach- und -neuerzählung von Ludovico Ariostos Orlando Furioso ist unverkennbar immer noch der Rasende Roland, auch wenn – wie Mielke selbst in seinem Nachwort sagt, manche Straffung nötig war und dem auch der ein oder andere Name zum Opfer gefallen ist. Ich halte das, soviel direkt vorweg, keineswegs für tragisch und auf jeden Fall für vertretbar, denn in dieser Form dürfte dieses wunderbare Werk doch sehr viel zugänglicher sein. Dabei ist der wesentliche Inhalt leicht zusammengefaßt:

Karl der Große und seine Paladine kämpfen mit ihren Heeren in und um Paris gegen die „Sarazenen“, was hier als Sammelbegriff für so ziemlich alle spanischen, nordafrikanischen und sonstwie muslimischen Heere und ihre Anführer dient. Dabei werden ungeheure Taten vollbracht, vor allem, was die Anzahl der jeweils von den einzelnen Anführern erschlagenen Gegner angeht. Unter Karls Paladinen sorgt zudem noch Angelica, die Prinzessin aus Cathay (= China) für Unruhe, denn über kurz oder lang ist jeder der Herren mehr oder weniger hinter ihr her, während sie alle abblitzen läßt. Wenn nicht gerade in Schlachten gekämpft wird, dann reist man kreuz und quer durch die bekannte Welt, schmiedet Kampfbündnisse mit anderen Rittern oder wirft sich in Zweikämpfe, findet Verwandte wieder, verliert Rüstungen, Waffen, Pferde und/oder Frauen – bis auf Bradamante und Marfisa, die als gleichwertige wenn nicht überlegene Gegner in den Tjost reiten – an andere Ritter, so daß dem Leser ob dieser ganzen Tauschaktionen schwindelig wird. Orlando wird wegen des Verlustes von Angelica wahnsinnig, Rettung wird ihm dank Herzog Astolf zuteil, der nicht nur den Priesterkönig Johannes besucht, sondern sogar auf dem Mond landet, von wo er Orlandos Verstand wieder auf die Erde bringt.

Ariosto (und in seinem Gefolge Mielke) hat im Orlando Furioso eine bunte Mixtur von Episoden geschaffen, die zum Teil nur sehr weitläufig über die Personen miteinander an einem ziemlich dünnen roten Faden verbunden sind. Allein die Vielzahl der Personen sorgt für zahlreiche Sprünge zwischen den Schauplätzen und Protagonisten der einzelnen Gesänge, und mehr als einmal mußte ich zu Beginn eines solchen Gesangs erst einmal überlegen, in welcher Situation die Handelnden denn zig Seiten zuvor eigentlich zurückgelassen worden waren. Letztlich geht es aber gar nicht um eine besonders kohärente „Story“, und auch von historischer Korrektheit im Hinblick auf Chronologien, das Ritterwesen oder die geographischen Gegebenheiten sollte man sich hier lösen. Ariostos vorwiegendes Ziel war es, der Familie d'Este aus Ferrara eine huldigende Geschichte über die Begründung des Herrschergeschlechts auf den Leib zu schreiben und dafür wird hier nicht mal vor einem Rückgriff auf Helden der antiken Sagen zurückgeschreckt, die locker in die Genealogie eingebunden werden. Trotz (oder vielleicht gerade wegen?) all dieser Rahmenbedingungen ist es eine höchst vergnügliche Lektüre, von der man sich gut vorstellen kann, daß und warum sie vielfach inspirierend auf spätere Generationen gewirkt hat: Es ist ein farbenprächtiges, witziges, phantastisches Spektakel, das einfach Spaß macht. Und vielleicht kann ich mich jetzt doch mal aufraffen, meine italienische Ausgabe aus dem Regal zu holen ...
A
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