Gitta Edelmann: Himmelsliebe

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Gitta Edelmann: Himmelsliebe
Verlag
ET (D)
2018
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783839222164

Informationen zum Buch

Seiten
279

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Wie himmlisch, zu Kaffeeduft aufzuwachen!

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Handlungsort

Kontinent
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1880: Mit Kapitänin Alberta Lefort bricht das modernste Luftschiff Frankoallemanniens, die »Himmelsliebe«, auf, um die versunkene Insel Rungholt in der Nordsee zu finden, die reiche Schätze bergen soll. Doch zunehmend belasten Spannungen zwischen den Reisenden die Atmosphäre und technische Probleme lassen nur einen Schluss zu: Es gibt einen Saboteur an Bord. Als schließlich einer der Mitreisenden tot aufgefunden wird, muss Kapitänin Lefort nicht nur den Mord aufklären, sondern auch entscheiden, wem sie trauen kann …

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Sabotage und Mord an Bord eines Luftschiffes
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Gitta Edelmann geht in ihrem historischen Roman "Himmelsliebe" von einer utopischen historischen Ausgangssituation aus: die badische Revolution von 1848 war erfolgreich, was den Lauf der Geschichte verändert hat. In der Folge gibt es statt Frankreich und Deutschland ein vereinigtes, demokratisches Frankoallemannien mit Straßburg als Hauptstadt, in dem Gustav Struve eine Zeitlang Präsident war, und in dem die Emanzipation der Frauen ein gutes Stück vorangekommen ist.

Auch die Luftfahrttechnik hat große Fortschritte gemacht, es gibt sogar Solarantrieb, und so kommt es, dass das Luftschiff "Himmelsliebe" mit einer Mannschaft aus Männern und Frauen, die von einer Kapitänin geleitet wird, und mit einigen Wissenschaftlern an Bord im Mai 1880 von Offenburg in Richtung Nordsee aufbricht, um die Überreste des sagenhaften versunkenen Rungholt aus der Luft zu erforschen. Dabei müssen sie sich beeilen, denn die Engländer sind auch interessiert…

Diese historische Utopie als Ausgangssituation finde ich äußerst kreativ und originell. Und auf ihrer Basis entwickelt Gitta Edelmann eine interessante Reisegeschichte - teils historischer Roman, teils utopischer Gesellschaftsroman und teils Krimi, denn es gibt Sabotage an Bord der "Himmelsliebe" und schließlich geschieht sogar ein Mord.

Doch um all diese Themen im Roman unterzubringen, sind knapp 300 Seiten offenbar zu wenig. Ich hätte mir vieles besser ausgearbeitet gewünscht, und Rungholt kommt leider nur in Gesprächen vor - es geht vor allem um die Sabotage auf dem Luftschiff, um Spionage sowie um die Dynamik zwischen Männern und Frauen im Besatzungsteam. Auch auf letzteres Thema war ich neugierig, doch hier konnte das Buch mich nicht überzeugen. Immer wieder, viel zu oft, werden die Probleme der Frauen in der Berufswelt in den Vordergrund gestellt. Das wirkt nicht authentisch, zumal sich die weiblichen Protagonisten recht unreif verhalten. Die Dialoge sind sperrig, die Frauen verfallen immer wieder ins klischeehaft Weibliche. Emanzipation wird behauptet, aber nicht gelebt. Ansätze von kollegialer Zusammenarbeit sind im Verhältnis der Kapitänin Alberta Lefort zu ihrem ersten Offizier Wilhelm Friedrichsen zu entdecken, dessen Entwicklung mir gefallen hat. Aber wenn dies insgesamt eine Darstellung emanzipierter arbeitender Frauen sein soll, so ist sie leider nicht gut gelungen.

Der Schreibstil holpert hin und wieder etwas. Einige erfundene Begriffe fand ich merkwürdig, zumal sie nicht immer konsequent angewandt werden.

Um über die vielen Personen, die sich an Bord des Luftschiffes befinden, den Überblick zu behalten, ist das Personenverzeichnis am Anfang des Buches sehr hilfreich. Fast alle machen sich im Lauf der Geschichte auch irgendwie ein wenig verdächtig. Doch sowohl die Sabotage als auch der Mord lösen sich am Ende ziemlich sang- und klanglos auf, hier hätte ich mir etwas mehr detektivische Arbeit und mehr Klarheit in den Beweggründen gewünscht.

Im Nachwort erklärt Gitta Edelmann, wie sie sich den Entwurf der Welt der "Himmelsliebe" gedacht hat. Meiner Meinung nach hätte es dem Buch gutgetan und wesentlich mehr Tiefe und Hintergrund gegeben, wenn all das logisch in den Text und den Handlungsverlauf eingearbeitet worden wäre. Hier merkt man dann doch, dass die Autorin keine Historikerin ist. Ihre Ausführungen zur Geschichte der Gleichberechtigung in Deutschland sind unvollständig, denn sie vergisst zu erwähnen, dass in der DDR bereits seit 1949/50 die Gleichstellung der Frau gesetzlich geregelt war. Außerdem ist im hinteren Teil des Buches "Bismarck" durchweg nur mit k am Ende geschrieben.

Fazit: leichter Roman mit interessantem Thema, eher utopisch/fiktiv als historisch ausgefeilt, aber doch unterhaltsam und stellenweise sehr humorvoll.
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Fiktives, kriminalistisches Kabinettstückchen auf einem Luftschiff anno 1880 ....
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3.0
"Himmelsliebe" von Gitta Edelmann erschien als TB, 2018 im Gmeiner-Verlag, München.

Es handelt sich bei dem Roman, der in der Reihe "Historischer Roman" und unter "Spannung" vom Gmeiner-Verlag verlegt wurde, eher um eine utopische Alternativgeschichte, die bereits beim Vorgänger (Badisches Wiegenlied) begann und die Geschichte 'umschrieb': Die Länder Deutschland und Frankreich hatten in ein geeinigtes "Frankoallemannien" gemündet, in dem sowohl deutsch als auch französisch gesprochen wurde. Besonderen Wert legte man auf die Rechte der Frauen, die auch sprachlich ihren (etwas witzigen, wie ich finde) Ausdruck fand. So wurden aus "Luftschiffern und Luftschifferinnen" also Luftschifferi, aus Preußen, Briten und Russen beiderlei Geschlechts die Preußi, Briti und Russi.

"Die Welt der Himmelsliebe" klärt im Anhang über die Idee zum Roman auf, über die Sprache, die Frauen und den emanzipatorischen Ansatz, der zu dieser Zeit des ausgehenden 19. Jhd. wahrlich noch in den Kinderschuhen steckte bzw. kaum vorhanden war; über die Luftschifffahrt, andere Länder, die Sage um Rungholt und historische Figuren (ihres Adelstitels beraubt, die wurden in Frankoallemannien abgeschafft), die ohnehin spärlich in dem Roman vorkommen und die Utopie zu Himmelsliebe selbst.

Ich empfehle (so habe ich es praktiziert zum besseren Verständnis des Romans), den Anhang zuerst zu lesen, was den "Leseri" ein genaueres Bild vermittelt, was zu erwarten ist, ansonsten aber nichts vorwegnimmt.

Die Kapitänin Alberta Lefort begibt sich mit allerlei Bordpersonal, darunter die Kommunikatorin Annie Dupont, die eine wichtige Rolle spielen wird, aber auch Seitensteuerin Emma und einigen männlichem technischen wie wissenschaftlichem Personal auf eine Forschungsreise ins Wattenmeer - so die offizielle Version, in Wahrheit soll die "Himmelsliebe" den sagenumwobenen Schätzen Rungholt's auf die Spur kommen bzw. diese bergen, bevor es die Britis tun... Letztere werden durch den angesehenen Luftkapitän James MacAllister vertreten, der Alberta aus früherer Zeit durchaus zugetan ist.... Die Reise verläuft jedoch nicht wie vorgestellt, da Sabotageakte zur Zwischenlandung zwingen und es einen Mord an Bord der Himmelsliebe gibt, den Alberta, unter Berücksichtigung der Directiven, mit ihrem ersten Offizier Friedrichsen lösen muss, um die Fahrt fortsetzen zu können.

Der kriminalistische Teil des Romans sorgte in meinem Falle nicht unbedingt für Spannung; anfangs waren mir auch die technischen Details zu ausufernd. Hauptsächlich geht es im Roman um die Beziehung der Geschlechter, wobei ein emanzipatorischer Ansatz zu finden ist, der jedoch teils auch klischeehaft besetzt ist. Nur der Protagonist Friedrichsen, der eine sympathische Entwicklung nahm, konnte mich überzeugen, alle anderen Figuren blieben mir fremd und ich konnte keine wirkliche Nähe zu ihnen herstellen. Zu Beginn des Romans schienen mir (gewollt) die Geschlechterrollen eher ins Gegenteil verkehrt, so dass Männer allzu anhänglich beschrieben wurden...

Ich sehe den Roman weder in der Rubrik "historischer Roman" noch unter dem Untertitel "Spannung" als sehr gelungen gelistet. Er ist eher ein emanzipatorisches Schelmenstück auf einem Luftschiff, das natürlich von einer Kapitänin geleitet wird, in dem ich jedoch die eigentlich witzige Idee nicht sehr kunstvoll umgesetzt empfinde. Man hätte mit Sicherheit mehr daraus machen können. Mich konnte der Roman leider nicht überzeugen, daher vergebe ich 3 Sterne und 79° auf der Skala der "Histo-Couch".
S
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