Wir schreiben das Jahr 1225. Die junge Novizin Ellin hört zufällig ein Komplott an, wird entdeckt und muss fliehen.
Unter großen Schwierigkeiten und mit viel Unterstützung von hilfsbereiten Menschen, schafft sie es, ihren Verfolgern zu entkommen.
Nachdem sie eine Aussage gemacht hat, sind nicht nur die Verschwörer, sondern auch die Kirche hinter ihr her, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven.
Es gelingt ihr nicht, irgendwo sesshaft zu werden, denn sie wird überall schnell entdeckt und muss wieder fliehen.
Meine Meinung:
Das Buch fing sehr spannend an. Die ersten Stationen auf Ellins Fluchtweg waren einleuchtend; aber je länger sie unterwegs war, desto unglaubwürdiger wurde es alles für mich. Es gab auch für meinen Geschmack viel zu viel Gewalt, Mord und Totschlag, kontrastiert von aufopfernder Hilfsbereitschaft völlig Fremder, denen sie zufällig über den Weg lief.
Zum Schluss sah man ständig zurück über seine Schulter (metaphorisch), und versuchte zu erraten, wer wohl als nächstes gefoltert, verstümmelt und umgebracht wird. Natürlich erzeugt das auch eine gewisse Spannung, aber man stumpft auch ab, wenn es zu viel des Guten ist. Am Ende war es mir ziemlich gleichgültig was mit den Figuren noch passieren würde.
Schön fand ich die historischen Fakten die sehr geschickt eingebaut sind, so habe ich zum Beispiel nie gewusst, dass Bremen mal ein Erzbistum war.
Auch die Idee mit der Kerzenherstellung war faszinierend, wenngleich es diese Art von Kerzen vermutlich nie gegeben hat.
Andere Handwerksarten werden auch kurz vorgestellt, zum Beispiel das Bürstenbinden, und das Tuchweben.
Wenn man sich für gelebte Geschichte interessiert, und ein gesundes Phlegma hat was die Darstellung von Gewalt anbelangt, wird man von diesem Buch sicherlich nicht enttäuscht.