Bewertungsdetails

Historischer Roman ganz nah an den Fakten
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Die preußische Prinzessin Friederike stammt aus dem ärmeren Adel, doch durch die geschickte Heiratspolitik ihrer Großmutter schafft sie mit dem preußischen Prinzes Ludwig verheiratet zu werden, während ihre Schwester Luise den Thronfolger heiratet. Im Gegensatz zu Luises Ehe ist Friederikes weniger von Liebe und Hochachtung geprägt. Dabei war Liebe und eine Familie doch immer das einzige, was Friederike sich wirklich vom Leben gewünscht hat...

Während über die Königin Luise sehr viel bekannt ist, stand Friederike immer eher im Schatten ihrer Schwester. Zu Unrecht, wie ich nach der Lektüre des Buches empfinde: Friederike hatte ein ereignisreiches Leben mit vielen Tiefen und einigen Höhen, so dass die historischen Ereignisse einen spannenden Plot bieten. Diese Spannung weiß Bettina Hennig gut zu nutzen und schreibt ein Roman, der fesselt und unheimlich interessant ist. Man merkt beim Lesen, dass Hennig gut recherchiert hat und eher wenig selbst hinzudichtet. Vor allem die hin und wieder eingestreuten Zitate, die sie aus Briefen, Tagebucheinträgen und sonstigem hat, haben mir hierbei sehr gut gefallen.

Die Personen sind schön gezeichnet. Schön fand ich die Ambivalenzen, die sich teilweise aufgetan haben und die auf die historische Quellenlage zurückzuführen sind. So zB das Verhalten von Louis Ferdinand in einigen Situationen. Man bekommt verschiedene Erklärungen für sein Verhalten geliefert und kann sich quasi selbst aussuchen, welche man glauben will. Dabei ist das durch die verschiedenen Ansichten der handelnden Personen geschickt ausgearbeitet, so dass der Roman an sich sich nicht widerspricht. Auch hier merkt man wieder die tiefen Recherchen die in dem Buch stecken.

Der Schreibstil ist davon ebenfalls gezeichnet. Er passt sich dem Sprachstil der damaligen Zeit an, so dass viele französische Lehnwörter zu finden sind, die teilweise heute in den normalen hochdeutschen Sprachgebrauch, teilweise aber auch nur im Dialekt wiederzufinden ist. Gewünscht hätte ich mir deswegen teilweise auch ein kleines Glossar.

Alles in allem war es aber ein schöner Schmöker, der einen tollen Drahtseilakt zwischen Roman und Sachbuch hinbekommen hat, da keine Fiktion, sondern nur persönliche Deutung zu finden ist, aber alles in der Romanform präsentiert wird.
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