Bewertungsdetails

Historische Romane 4512
Die dritte Sünde - Wollust
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
England im 19. Jahrhundert: Die verwöhnte Tochter eines Gutsherrn, Isobel, entscheidet bereits als kleines Kind, dass das Bauernmädchen Cathy ihre ständige Gefährtin werden muss. Von nun an entscheidet Isobel über Leben und Handeln von Cathy und verändert damit deren Leben auf sehr tragische Weise. Auch als die beiden Mädchen älter werden, kann sich Cathy nicht dem Würgegriff von Isobel entziehen und wird schließlich deren Zofe. Tragische Ausmaße nimmt dieses ungleiche Verhältnis schließlich an, als Isobel den Stallburschen Aaron für sich beansprucht, der aber eigentlich in Cathy verliebt ist.

Die tragische Beziehung zwischen Isobel und Cathy ist dabei eingebettet eine Phase des Aufbruchs und der Veränderung in England. Gut versteht es die Autorin den geschichtlichen und politischen Kontext mit einfließen zu lassen und gleichzeitig die Schicksale von Isobel und Cathy in den Mittelpunkt zu stellen. Ganz klar wird dabei v. a. die Rolle der Frau beleuchtet, die zu diesem Zeitpunkt als nicht viel mehr als schmückendes Beiwerk angesehen wurde und außer gut auszusehen und Kinder in die Welt zu setzen, keine anderen Aufgaben zugedacht bekommen hat. Aus diesem Gefängnis versucht Isobel auszubrechen - was man verstehen kann - nur leider bedient sie sich dabei sehr skrupelloser Methoden.

Alle Charaktere sind sehr gut gezeichnet und waren für mich in ihren Handlungen, auch wenn ich oft den Kopf schütteln musste, gut nachvollziehbar. Gut hat mir v. a. die Verwandlung von Cathy gefallen, wie sie schön langsam doch endlich sich aus der Opferrolle befreit und anfängt ihr Leben sich nicht mehr von anderen vorschreiben zu lassen. Isobel macht dagegen eine Verwandlung in die extrem negative Richtung mit und ich habe jetzt schon Angst noch mehr über sie zu lesen. Jedoch wurden auch die Nebenfiguren detailliert ausgearbeitet und ich konnte mich gut in die Geschichte hinein versetzen.

Extra hervorheben, möchte ich auch hier das ausführliche Nachwort, in dem die politischen Hintergründe der damaligen Zeit, aber auch v. a. das Rollenbild der Frau sehr ausfürhlich dargelegt werden. So etwas gefällt mir immer sehr gut und rundet einen gelungenen Roman wunderbar ab.

Dieses Buch stellt den Auftakt zu einer Trilogie her und endet daher zwar nicht ganz mit einem Cliffhanger, aber doch so, dass ich jetzt schon ungeduldig auf den 2. Teil warte.

Alles in allem ein wunderbarer historischer Schmöker, wenn auch mit einem sehr schwer verdaulichen Charakter.
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