Bewertungsdetails

Historische Romane 2750
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Habar und ihr Bruder müssen als Kinder mit ansehen, wie ihr Eltern auf schlimme Art und Weise misshandelt und umgebracht werden. Sie selber werden versklavt und landen auf einem Gut in Sachsen. Hier werden sie zuerst auch misstrauisch beäugt und teilweise aufs Übelste drangsaliert, weil sie "anders" sind und außerdem die übelsten Geschichten über die Türken kursieren. Früh werden die Kinder getrennt und müssen sich alleine durch das Leben schlagen. Dabei scheint das Schicksal sehr lange sich nicht zu Gunsten von Habar verändern zu wollen, sondern ihr eh schon mühseliges Leben, teilweise noch schlimmer werden zu lassen.



Das Buch beginnt gleich mitten im Geschehen und konfrontiert den Leser gleich mal mit den Grausamkeiten und der Sinnlosigkeit des Krieges. Denkt man als Leser, dass nach diesem Beginn vieles nicht mehr schlimmer werden kann, muss man noch einiges Leid der Protagonisten und auch Nebenfiguren lesen und verdauen.



Die Figuren verbindet alle leider eine Gemeinsamkeit: Sie kommunizieren nicht miteinander. Als Leser kann man die Gedanken der Figuren mit verfolgen und sich so gut in sie hinein versetzen, jedoch findet kaum Austausch zwischen den Figuren statt, wodurch viel Kummer und Unglück geschieht und man als Leser die Figuren mehr als einmal am liebsten schütteln würde, dass sie endlich ihren Mund aufmachen. Wenige Figuren sind wirklich nur gut oder nur schlecht, sondern viele befinden sich irgendwo zwischendrin, was das Ganze sehr natürlich wirken lässt. Der Held am Anfang entpuppt sich als vollkommener Versager und der scheinbar fieseste Charakter des Buches hat es doch tatsächlich geschafft, dass ich ihn richtig gern gewonnen habe! Und dabei ist diese Entwicklung des Charakters sehr gut beschrieben und war für mich zu jeder Zeit nachvollziehbar.



Schade ist, dass das Buch über viele Strecken hinweg mich sehr deprimiert hat und es meiner Meinung nach viel zu wenig Lichtblicke gab. Erst ganz am Ende wird die Stimmung um einiges besser und hat dazu beigetragen, dass ich wenigstens noch mit einem guten Gefühl zurück gelassen wurde.



Alles in allem ein Buch, dass einen guten Einblick in die Zeit der Beutetürken wirft, ein für mich sehr gelungenes Ende mit einem sehr faszinierend weiterentwickelten Charakter hat, jedoch teilweise ein bisschen zu deprimierend war, mir aber trotzdem doch gut gefallen hat.
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