Bewertungsdetails

Zäher Kriminalroman
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
1920. Louisa will ihrem kleinkriminellen Onkel entkommen und ergattert einen Job als Kindermädchen auf Mitford Manor. Dort ist es ihre Aufgabe auf die sechs quirligen Mitford-Schwestern aufzupassen. Doch am Tag ihrer Anreise wird im Zug Florence Nightingale Shore ermordert. Nancy, Louisa und auch dem Railway Police-Officer Guy lässt dieser unaufgeklärte Mordfall nicht los, so dass sie sich auf eigene Faust an die Ermittlungen begeben...


Der Roman ist für mich eher ein Gesellschaftsroman, dennoch baut sich der ganze Spannungs- und Handlungsbogen als Kriminalroman auf. Und genau dort versagt das Buch für mich enorm. Denn in den ersten 3/4 des Romans dümpelt die Ermittlungsarbeit nur vor sich her und wie sich am Ende herausstellt, waren es nur Kleinigkeiten, warum sie nicht voran gekommen sind, wo ich mir als Leserin schon dachte: Wieso wird da nicht genauer nachgefragt? So kommt auf den letzten 20 Seiten noch eine Überraschung, mit der ich auch erst im letzten Achtel gerechnet habe. Alle anderen Entwicklungen waren ziemlich schnell vorhersehbar. Das fände ich gar nicht weiter schlimm, wenn sich die Ermittlungen nicht so zäh wie Lebertran am Anfang entwickelt hätten. Wenn in dieser Zeit immerhin persönliche Entwicklungen der Schwestern - allen voran natürlich von Nancy, die in diesem Roman neben Louisa den größten Stellenwert einnimmt - voran getrieben wären, dann wäre ich auch zufrieden gewesen. Aber nein, gefühlt passiert nichts.


Die Figuren blieben für mein Empfinden ähnlich blass und ohne Entwicklung. Sie kamen mir alle ein wenig trantütig und naiv daher - selbst der Policeofficer Guy. Auch die Liebes- und Freundschaftsbeziehungen untereinander zogen sich wie Kaugummi. Alles passierte im Endeffekt in den letzten 50 bis 100 Seiten, so dass mir das Tempo dort ein wenig zu schnell war.


Der Schreibstil war hingegen schön. Die Autorin beschwor ein passendes Setting hervor, das mit stark mit dem Inhalt harmonierte. Es hätten schöne Schmökerstunden werden können, wenn der Spannungsbogen besser gebaut gewesen wäre und die Handlung vielleicht noch etwas gestrafft worden wäre.


Aber immerhin habe ich so Einblicke in das Leben der Mitford-Schwestern erhalten, auch wenn die schillernde Familie, von der man so liest, (noch?) nicht durchscheint. Aber vielleicht kommt das mit den anderen geplanten Romanen noch?
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