Bewertungsdetails

Historische Romane 27411
Spannende Geschichte mit wichtiger Botschaft
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
England, Ohio und China in einer Zeitspanne von fast 250 Jahren. Drei Familien versuchen ihr tägliches Einkommen zu sichern. Während zwei davon Bienen für sich arbeiten lassen, hat die dritte Familie am Ende des 21. Jahrhunderts die Bestäubungsaufgabe der mittlerweile ausgerotteten Bienen selbst übernommen. Alle leben mehr schlecht als recht, bis eines Tages etwas passiert, das ihr Leben aus der Bahn wirft.

Die einzelnen Handlungsstränge waren zwar spannend, kamen aber nie richtig zur Entfaltung, was ihrer Kürze geschuldet ist. Drei Einzelschicksale auf rund 500 Seiten erschöpfend zu behandeln und gleichzeitig eine Kernaussage zu vermitteln ist eigentlich nicht möglich. Dabei spielen die Bienen zwar eine wesentliche Rolle, die Beziehungen in den Familien sind aber nicht minder interessant. Am besten gefiel mir William im England des Jahres 1852. Seine Erlebnisse waren gut nachvollziehbar, außerdem kam sein Charakter am besten zur Geltung, auch wenn diese Abschnitte gefühlt die kürzesten waren. George in Ohio um 2007 war mir ähnlich fremd, wie er sich seinem Sohn gegenüber gab, und Tao im China der Zukunft war buchstäblich zu weit entfernt und die Entwicklung ihrer Geschichte zu schnell, um mich richtig einzufühlen.

Interessanter war es darüber zu spekulieren, worin die Beziehung zwischen den drei Handlungssträngen bestand, sowie vor allem die Botschaft des Buches: übermäßige oder falsche Nutzung von natürlichen Ressourcen, die das natürliche Gleichgewicht ins Wanken bringt. Wir erleben mit den Protagonisten drei Meilensteine der Kultivierung und Nutzbarmachung von Bienen bis hin zum Kollaps. Letzterer erfolgt durch die Verwendung von Gift, die falsche Ernährung und Milben. Zumindest in zweierlei Hinsicht ist also der Mensch daran schuld, dass die Lebensbedingungen für Bienen immer bedrohlicher werden. Viel schlimmer ist dabei aber die Kettenreaktion, die dadurch in Gang gesetzt wird und letztlich sogar das Überleben der Menschheit beeinflussen kann. Dieser Gedankengang wurde im Buch zwar angedeutet, aber leider nicht konkreter behandelt.

„Die Geschichte der Bienen“ überbrückt mehrere Generationen und hat ebenso etwas von einem historischen Buch sowie den Hauch einer Dystopie. Durch die Einteilung in drei Handlungsstränge und teilweise recht kurze Kapitel wird es nicht langweilig. Gleichzeitig bringt das aber auch mehr Unruhe ins Buch als nötig. Die Darstellung der Charaktere könnte ausgefeilter sein, aber für das persönliche Lesevergnügen hängt es wahrscheinlich auch davon ab, ob die Figuren oder die Aussage des Buches als wichtiger empfunden werden. Die Autorin lässt noch Freiraum für das Weiterspinnen der Gedanken über das Ende der Handlung in China. Die Zeit einzelner menschlicher Individuen ist begrenzt, aber es hängt von uns ab, wie wir den Weg für unsere Nachkommen bereiten. Das wurde ohne erhobenen Zeigefinger gut umgesetzt.
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