Philippa Gregory: Das Erbe der Königin

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Philippa Gregory: Das Erbe der Königin
ET (D)
2010
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
The Boleyn Inheritance
ET (Original)
2006
ISBN-13
9783404163892

Informationen zum Buch

Seiten
544

Serieninfo

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Heiß ist es heute.

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Jeder bei Hofe weiß, dass die Frauen Heinrichs VIII. gefährlich leben. Hat er einmal das Augenmerk auf eine andere gerichtet, so schwebt die Königin an seiner Seite in Lebensgefahr. Die deutsche Anna von Kleve kommt als vierte Gemahlin des Herrschers nach England. Die schüchterne junge Frau ist fasziniert vom höfischen Leben, doch schon bald begreift sie, welche Abgründe hinter der schillernden Fassade lauern.Nach Katharina von Aragon und den Boleyn-Schwestern versucht neben Anna nun auch ihre Hofdame, die bildhübsche Katherine Howard, sich bei Heinrich durchzusetzen. Ihnen allen ist bewusst, dass sie in eine Löwengrube geraten sind, aus der sie sich nur schwer wieder befreien können. Nur eine von ihnen kann die Gunst Heinrichs, die Krone Englands und den Kampf um Leben und Tod gewinnen ...

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Inhaltsangabe:

Als Anna von Kleve erfährt, dass sie die nächste und damit vierte Ehefrau Heinrichs VIII von England werden soll, ist sie sehr froh, denn die Enge am heimatlichen Hof ist für sie unerträglich geworden. Doch nichts wird so, wie sie es sich vorgestellt hat, denn am Hof von Whitehall lebt es sich gefährlich: König Heinrich VIII wird in seinen Entscheidungen immer unberechenbarer und grausamer, die ehrgeizigen Verwandten der 14-jährigen Kammerfrau Katherine Howard wollen diese am liebsten sofort als fünfte Königin in Heinrichs Bett legen und die Hofgesellschaft intrigiert für eigene oder gekaufte Interessen gegeneinander. Das alles passiert in dem Wissen, dass man dabei sehr schnell den Kopf auf dem Schafott verlieren kann ...

Das Buch spielt in der Zeit zwischen 1539 bis 1547 in England.

Meine Meinung zum Buch:

Ich war schon von „Die Schwester der Königin“ sehr begeistert, und dieses Buch finde ich sogar noch besser.

Die Autorin lässt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von drei Frauen erzählen. Da ist erst einmal Anna von Kleve, eine junge Frau aus der deutschen Provinz, die an den mächtigsten und elegantesten Hof von Europa kommt, um dort als Königin zu leben. Ihr zur Seite steht Jane Boleyn, die Schwägerin der geköpften zweiten Ehefrau Heinrichs VIII, die endlich aus der Verbannung an den Hof von Whitehall zurückkommen darf – natürlich nicht ohne Gegenleistung an ihre Förderer. Und dann gibt es da noch die 14-jährige Kammerzofe Katherine Howard, für die das Leben am Hof eine einzige, bunte Party ist. Die unterschiedlichen Erlebniswelten lassen den Leser die gleichen Dinge völlig unterschiedlich und kontrastreich erleben, was das Lesen sehr spannend macht.

Da ich die Geschichte von diesen drei Frauen erzählt bekomme, erfahre ich natürlich auch sehr viel über die Frauen selbst. Das ist ein weiterer Pluspunkt des Buches: die Charaktere sind unglaublich tief beschrieben, so dass ich wirklich mit den Personen fühlen, mich freuen, traurig sein oder Angst haben konnte. Gefallen hat mir auch, dass die Personen nicht einfach nur „gut“ oder „schlecht“ sind. Gerade wenn ich meinte, jemanden so richtig unsympathisch finden zu können, kam eine Szene, in der ich mit dieser Person plötzlich Mitgefühl hatte und nachvollziehen konnte, warum sie so und nicht anders werden konnte.

Die Autorin hat den drei „Erzählerinnen“ auch jeweils eine eigene, unverwechselbare Stimme gegeben, welche die Charakterisierung weiter unterstützt. Anna von Kleve liest sich als besonnene und würdevolle Frau; Jane Boleyn, der einzige „alte Whitehall-Hase“ unter den drei Frauen, kommentiert erfahren und teilweise bitter die Geschehnisse; Katherine Howard plappert munter, immer gut gelaunt und spontan drauflos.

Doch nicht nur die Erzählweise, auch die Geschichte selbst ist spannend geschrieben. Es war sehr interessant zu lesen, wie sich schon vor Annas Ankunft in England das Intrigenkarussell zu drehen beginnt, wie sich die Hofgesellschaft nach dem Winde dreht und wie Anna langsam aber sicher zugunsten der neuen Favoritin „ausgebootet“ wurde – bis zu dem Punkt, an dem ihr Leben nur noch an einem Faden hing.

Mich hat dieses Buch wirklich fasziniert!
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Heinrich VIII und die Frauen - Glück und Angst, Hand in Hand
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Philippa Gregory beschreibt hier die Geschichte von Anna von Kleves - Heinrichs VIII. 4. Ehefrau - und von Catherine Howard - Heinrichs VIII. 5. Ehefrau. Das Buch wechselt dabei zwischen 3 Erzählperspektiven: Anna, Cathrine und Jane Boleyn, der Schwägerin von Anne Boleyn.
Anna kommt an den Hof von Heinrich VIII, um seine 4. Ehefrau zu werden. Sie ist froh, dass sie der Tyrannei ihres Bruders damit entkommen kann und frohen Mutes, dass diese Ehe das Beste ist, was ihr passieren konnte. Jedoch kann sie kein Wort englisch und ist auch nicht auf den König vorbereitet. Damit begeht sie noch bevor sie dem König offiziell vorgestellt wird, eine folgenschwere Beleidigung, die schließlich die Annullierung ihrer Ehe zur Folge haben wird.

Catherine dagegen ist ein junges Mädchen, dass v. a. Männer und ihre eigene Wirkung auf diese im Kopf hat und sich nicht darüber im Klaren ist, welcher Gefahr sie durch ihre Ehe mit Heinrich entgegen steuert.

Jane Boley hat bereits Anne Boleyn als Hofdame gedient und schafft es auch bei Königin Nr. 4 und Nr. 5 ihr Vertrauen zu gewinnen.

Wie die Geschichte der drei Frauen ausgeht, ist allgemein bekannt. Trotz allem war es total spannend anhand der unterschiedlichen Erzählperspektiven den Verlauf der Geschichte zu verfolgen, die Frauen näher kennenzulernen und einfach nur noch entsetzt zu sein über das Treiben und Handeln am englischen Hofe.

Sehr gut zeigt Philippa Gregory dabei auf, wie stark sich der einstmals strahlende König verändert hat. Wie unansehnlich er geworden ist, aber viel schlimmer, wie gefährlich. Überall wittert er Verrat und wer ihm in die Quere kommt, wird hingerichtet.

Gleichzeitig haucht die Autorin den Figuren Leben ein und hat mir als Leser das Gefühl gegeben, dass ich diese Frauen wirklich kenne. Sogar mit Jane Boleyn konnte ich mitfühlen und irgendwie war auch sie einfach menschlich und hatte auch ihre liebenswerten Seiten. Trotz allem war nachvollziehbar, wieso sie bei Anne Boleyn und auch bei Anna von Kleves so gehandelt hat, wie sie es getan hat.

Durch die Perspektiven wird auch schnell klar, dass die Frauen doch nicht mehr als Spielbälle sind. Sie werden eingesetzt, wenn sie gewinnen, werden sie gelobt, aber wenn sie verlieren, werden sie auch schnell wieder fallen gelassen.

Detailliert wird auch nebenbei die Politik von England dem Leser näher gebracht und es hat mich oft genug geschüttelt, angesichts der vielen Toten, die Heinrich während seiner Regierungszeit hinterlassen hat. Jedoch wird auch klar, dass es mächtige Strippenzieher im Hintergrund gegeben hat, die den König immer wieder zumindest versucht haben so zu lenken, wie sie das wollten.

Nachdem ich jetzt das dritte Buch über die Tudors von Philippa Gregory gelesen habe, kann ich einfach immer nur noch den Kopf schütteln, wie sich der wirklich strahlende König, der nach dem Tod seines Vaters den Thron bestiegen hat, zu einem gemeingefährlichen und abstoßenden Mann entwickelt hat. Anna von Kleves hatte bei aller Demütigung wirklich noch das meiste Glück: Sie ist mit dem Leben davon gekommen und konnte in einigem Wohlstand weiterleben!

Schön ist auch das Nachwort der Autorin, in dem sie zum einen erklärt, was real und was fiktiv ist und zum anderen auch noch alle ihre Quellen auflistet. Von so etwas bin ich immer sehr begeistert.

Ich habe die englische Ausgabe gelesen und war wieder sehr begeistert, wie gut ich mit dem englisch zurecht gekommen bin und wie flüssig sich das Buch lesen ließ!

Alles in allem ein toller historischer Schmöker, der sich für mich zu einem richtigen Pageturner entwickelt hat. Philippa Gregory ist mittlerweile eine meiner Lieblingsautorinnen geworden!
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Das Erbe der Königin
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Nachdem seine dritte Frau Jane Seymour im Kindbett gestorben ist, braucht Heinrich VIII. von England eine neue Braut. Die Wahl fällt aus politisch-strategischen Gründen auf eine Deutsche, Anna von Kleve, die froh ist, der strengen Herrschaft ihres Bruders zu entrinnen.

Viel Glück ist ihr mit ihrem Bräutigam jedoch nicht beschieden. Heinrich ist doppelt so alt wie sie, stark übergewichtig, übellaunig und von einer chronisch entzündeten Wunde geplagt, und die schüchterne, puritanisch erzogene Anna ist alles andere als nach seinem Geschmack.

Der mächtige Graf Norfolk aus der Familie Howard, ein Onkel von Anne Boleyn, Heinrichs zweiter Frau, schmiedet indessen schon wieder eifrig Pläne, wie er erneut eine Frau aus seiner Familie auf den Thron bringen könnte, wobei ihm Jane Boleyn, die Witwe von Annes Bruder George, durch ihre Position als Hofdame der neuen Königin von großem Nutzen ist, wo es doch sie ist, der sich die unglückliche Anna von Kleve anvertraut.

Als Anna Monate nach der Eheschließung immer noch nicht schwanger ist, reift der Plan, Catherine Howard an ihre Stelle zu setzen, koste es, was es wolle. Catherine ist ein blutjunges Mädchen von vierzehn Jahren, ebenfalls Hofdame der Königin und nicht gerade mit viel Intelligenz gesegnet, aber stets offen für Liebesabenteuer und höfisches Geplänkel.

Was aus Anna von Kleve und Catherine Howard wurde, kennt man aus den Geschichtsbüchern, doch hier werden die beiden ebenso lebendig wie die verbitterte und rachsüchtige Jane Boleyn, die zu Lebzeiten ihrer schönen Schwägerin Anne stets eifersüchtig war und darunter litt, dass ihr Mann George seiner Schwester mehr Aufmerksamkeit zu schenken schien als ihr.

Aus der Sicht dieser drei ganz unterschiedlichen Frauen werden die vierte und die fünfte Ehe Heinrichs geschildert, die drei Erzählstränge fügen sich zu einem detaillierten und lebendigen Gesamtbild des Tudor-Hofes zusammen. Sowohl die ängstliche und scheue Anna als auch die frivole, lebenslustige Catherine sind nach dieser Lektüre mehr als Randfiguren in Heinrichs Lebensgeschichte und Gesichter auf berühmten Bildern, wobei Catherine gelegentlich ein klein wenig klischeehaft dargestellt wurde. Selbst Jane Boleyn, wahrlich keine Sympathieträgerin, kommt dem Leser zumindest ein wenig nahe, was ihre Beweggründe für ihr Handeln angeht.

Wieder ein gelungener historischer Roman vor der Kulisse der Tudorzeit, im Gesamtbild ein wenig inhomogener als "The Other Boleyn Girl", was sicher von den drei unterschiedlichen Erzählperspektiven herrührt, im großen und ganzen die Lesefreude aber kaum schmälert.
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