David Ball: Asha

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David Ball: Asha
Verlag
ET (D)
2003
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
Ironfire
ET (Original)
2003
ISBN-13
9783426626634

Informationen zum Buch

Seiten
1008

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Malta!

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Handlungsort

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Malta im 16. Jahrhundert. Beim Spiel in den Felsen wird der Handwerkersohn Nico von einem osmanischen Korsarenschiff entführt. Während seine Schwester Maria verzweifelt auf der kargen Insel zurückbleibt, kämpft Nico als Galeerensklave um sein Leben. Jahre später steht Malta am Wendepunkt: Die mächtige Flotte Sultan Suleimans hat sich aufgemacht, die Felseninsel und damit ein Zentrum der christlichen Welt zu erobern. Maria, schön und unkonventionell, setzt alles daran, um mitzukämpfen - ist ihre heimliche Liebe doch ein junger Ritter des Malteserordens. Ihr Bruder Nico aber ist kein Christ mehr. Vom Sultan zu einem wichtigen Kriegsherrn gemacht, führt er ein Schiff gegen Malta. Er heißt nun Asha, der Korsar ...

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Malta, Mitte des 16. Jahrhunderts: In den Klippen spielen Nico und Maria, die beiden Kinder eines armen Maurers, als plötzlich ein Korsarenschiff auftaucht. Die Männer verschleppen Nico auf den Sklavenmarkt von Algier, wo der Junge einem ungewissen Schicksal entgegensieht. Letztendlich verschlägt es ihn an den osmanischen Hof Suleiman des Prächtigen, wo er dann unter dem Namen Asha zu einem Krieger im Dienste des Sultans ausgebildet wird. Währenddessen versucht die schon immer eigenwillige Maria ihren eigenen Lebensweg abseits der Konventionen zu gestalten, vergisst dabei aber Nico niemals und setzt all ihre bescheidenen Mittel ein, um etwas über seinen Aufenthaltsort zu erfahren. In einem dritten Erzählstrang wird vom französischen Adeligen Christien de Vries berichtet, der von Geburt an dem Johanniterorden versprochen ist. Als Junge entwickelt er allerdings ein großes Interesse an der Medizin und findet seine Berufung eher als Arzt denn als Ritter. Seiner Vorbestimmung kann er dennoch nicht entkommen und so finden schließlich alle drei 1565 zum Finale, der Belagerung Maltas durch die türkische Flotte, zusammen.

Lustigerweise kannte ich die ersten Seiten von "Asha" schon und nach einiger Verwirrung meinerseits ist mir auch wieder eingefallen woher. Der Anfang diente einmal als Leseprobe innerhalb einer Umfrage, ich erinnere mich noch, dass meine Beurteilung des Buches anhand dieser Leseprobe eher negativ war. Nun, wo ich das ganze Buch gelesen habe, muss ich mir glücklicherweise widersprechen, denn „Asha“ gefiel mir ausnehmend gut. Nur kurz zuvor hatte ich Dorothy Dunnett - Pawn in Frankincense gelesen, welches praktisch im gleichen Zeitraum (1550er Jahre) in der gleichen Gegend (Malta, Algier, Istanbul) spielt. Ich habe nun befürchtet, dass ich über Unterschiede stolpern würde oder die Beschreibungen aus „Asha“ als flach, im Gegensatz zu Dunnetts Detailreichtum, empfinden würde, wurde aber positiv überrascht. Natürlich ist „Asha“ abenteuerlicher aufgebaut und man erfährt längst nicht so viel über die politischen Hintergründe, aber was die offensichtlichen Dinge angeht, stimmen die Darstellungen zumindest so weit überein, dass mir keine Diskrepanzen ins Auge gesprungen sind. Dafür ist die Geschichte weitläufig und trotzdem durchgehend spannend aufgebaut und die Entwicklung, das Erwachsenwerden, der einzelnen Figuren, unter den unterschiedlichen Vorzeichen, wird sehr schön beschrieben. Christiens Erlebnisse waren ein unerwarteter Bonus, von seiner medizinischen Laufbahn hatte ich im Klappentext nichts gelesen und da ich sehr gerne historische Arztgeschichten lese, hat mich Christiens Lehrzeit natürlich besonders interessiert. Sehr schön fand ich auch die, aus Marias Außenseiterrolle betrachteten, ausführlichen Einblicke in das Leben der einfachen Menschen auf Malta, die einen Kontrast zur sonst üblichen Konzentration auf den Ritterorden, der meist in Maltaerzählungen übermächtig präsent ist, bildeten.

Asha ist ein sehr schöner Roman um Malteser-Ritter und osmanische Korsaren und durch die Vielseitigkeit der Erzählperspektiven ist die Geschichte stets interessant und spannend, so dass sich die 1000 Seiten wie von selbst lesen.

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Die Lebenswege dreier Menschen vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen dem christlichen Europa und dem osmanischen Reich Mitte des 16. Jahrhunderts konzentriert um die Insel Malta breitet David Ball hier aus. Maria ist ein sehr starker Charakter, vielleicht ein bißchen zu stark angesichts ihrer Herkunft und der Zeitumstände, aber das ist im Rahmen der Geschichte durchaus zu rechtfertigen. Nicos Lebensweg ist kein völlig unmöglicher für jene Zeit. Das System der Knabenlese versorgte die Verwaltung des Sultans tatsächlich mit fähigen und loyalen Beamten und Militärs. Christiens Berufung ist sicher ungewöhnlich, und ähnlich wie bei Maria würde ich hier ein leichtes Fragenzeichen setzen, inwieweit sein Verhalten "zeitgerecht" ist. Widerstände und Selbstzweifel müssen alle drei durchleben, um erwachsen zu werden, daran reifen sie auch glaubwürdig. Neben diesen dreien gibt es eine Reihe von weiteren (historischen und fiktiven) Personen, die "in der zweiten Reihe" agieren. Angesichts des Buchumfangs ist Ball erfreulicherweise aber nicht in die Falle getappt, Unmengen solcher Charaktere einzuführen, die dann im Verlaufe der Handlung einfach verloren gehen. Das Tableau bleibt immer überschaubar und alle Schicksale werden zu einem Ende gebracht.

Als historischer Roman gehört er sicher zu den besseren des Genres. Zumindest für den osmanischen Teil sind mir, soweit ich mich schon einmal damit beschäftigt habe, keine Fehler aufgefallen, daher bin ich gewillt, auch die Angaben über "Gegenseite" grundsätzlich für richtig zu halten. Erfreulich dabei, daß Ball nicht nur die Ritter "zu Wort" kommen läßt, sondern auch die maltesische Bevölkerung. Um nicht auf gekünstelte Dialoge oder ähnliches zurückgreifen zu müssen, flicht Ball für die historischen Hintergründe und Rahmenbedingungen (die für meinen Geschmack trotzdem etwas ausführlicher hätten sein können) immer wieder Abschnitte aus einem (fiktiven) Buch mit dem Titel "Die Geschichte des Mittelmeers" eines gewissen Darius in Diensten Sultan Ahmeds, des Ururenkels Süleimans, ein. Durch diese Wechsel in Perspektive, Tempo und Stil bleibt es immer abwechslungsreich, und auch die farbenprächtige, detailreiche Darstellung sorgt für ein spannendes und flüssiges Leseerlebnis. Beigegeben sind auch noch zwei Karten, eine Übersichtskarte des Mittelmeerraumes sowie eine zeitgenössische Darstellung des Hafens von Malta. Letztere ist zwar stimmungsvoll, hilft bei der Identifizierung der genannten Punkte, trotz zusätzlich eingefügter Namen, leider nur bedingt. Da es mit vier Ratten aber trotz dieser kleinen Mängel unterbewertet wäre, gibt es die Höchstnote.

A
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