Elli H. Radinger: Wolfsküsse

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Elli H. Radinger: Wolfsküsse
ET (D)
2011
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783352008207

Informationen zum Buch

Seiten
224

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Schlagworte
Erster Satz
Es ist tiefer Winter.

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Immer wieder werde ich bei Vorträgen oder auf Lesungen gefragt, wie ich auf den Wolf gekommen bin oder warum es denn unbedingt Wölfe sein müssen. Ich wundere mich über diese Fragen, denn für mich ist das Leben mit Wölfen und meine Leidenschaft für sie die natürlichste Sache der Welt. Ich bin mit Hunden groß geworden und träumte schon immer von Wölfen. Aber erst, als ich mein Leben so, wie es war, nicht mehr ertragen konnte, fand ich den Mut für einen Neuanfang. Ich ließ mein altes Leben hinter mir und machte mich auf den Weg, meinen Traum zu erfüllen. Was ich erlebte, übertraf all meine Hoffnungen und Erwartungen. Meine größten Lehrmeister waren die Wölfe, die mich an ihrem Leben teilhaben ließen. Sie lehrten mich ihre "Wolfsregeln": Liebe deine Familie; kümmere dich um die, die dir anvertraut sind; gib niemals auf – und hör nie auf, zu spielen. Mit diesem Buch möchte ich allen Mut machen, ihre Träume zu leben und ihrer inneren Bestimmung zu folgen. Ich fordere Sie auf: Wagen Sie es zu träumen und folgen Sie Ihrem Traum!

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Elli H. Radinger ist Wolfsexpertin, Fachjournalistin und Autorin. Mit Günther Bloch und anderen gründete sie 1990 die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, deren Vorsitzende sie 10 Jahre war. Seit 1991 ist sie Chefredakteurin vom Wolf Magazin, einer von ihr initiierten deutschsprachigen Zeitschrift über Wölfe und andere Wildcaniden. Seit 1995 beteiligt sie sich an Wolfsforschungen im Yellowstone-Nationalpark.

Quelle: Wikipedia

In "Wolfsküsse. Mein Leben unter Wölfen" erzählt Elli Radinger ihre Geschichte: Wie trug es sich zu, dass die Rechtsanwältin nahezu von heute auf morgen ihren Beruf aufgab und ihren Traum lebte? Den Traum von einem Leben, das sich fast nur um Wölfe dreht. Sie wurde zur Wolfsforscherin und hielt ihre Erlebnisse in Büchern fest. Die Wölfe lehrten sie nicht nur Unmengen über die wilden Caniden selbst, sondern auch viel über die Natur der Menschen. Einsichten über Strategie, Kommunikation, Loyalität, aber auch Neugier, Geduld, Liebe. Im Laufe der Zeit wurde ihr klar, dass sich die Menschen gar nicht so sehr von den Wölfen unterscheiden.

Dieses Buch hat mich wie fast keines in diesem Jahr begeistert. Es berührte und beeindruckte mich schon auf den ersten Seiten so stark, dass ich immer wieder - als nahe am Wasser gebaute Person - Tränen in den Augen hatte. Elli Radinger beschreibt traurige und rührende Situationen und es war gleichermaßen Trauer wie auch Freude, die ich mit ihr teilen durfte. Es ist wunderschön zu sehen, wie jemand sein bisheriges Leben hinter sich lässt und den größten Traum verwirklicht. Es gibt leider viel zu viele Menschen, die ihr kurzes Leben achtlos vergeuden und so ist das Buch nicht nur eines über Begegnungen mit Wölfen, sondern auch eines über die Begegnung mit einer bemerkenswerten Frau.

Die Beschreibungen der Wölfe sind so eindringlich, dass man glaubt, sie ebenfalls zu kennen. Besonders ans Herz gegangen sind mir als Zoo-Verweigerin auch folgende Sätze:

Heute, nach fast zwanzig Jahren Beobachtung von freilebenden Wölfen, bin ich kaum noch in der Lage, einen Zoo zu besuchen. Ich ertrage es einfach nicht mehr, das erloschene Feuer in den Augen eines gefangenen Tieres zu sehen.

Während des Lesens wurde mir erneut klar, welche Unterschiede unsere Gesellschaft doch macht. Einerseits ist es völlig in Ordnung, Tiere für den eigenen Genuss gefangen zu halten, zu töten, zu verstümmeln, zu überzüchten, sie von ihren Müttern zu trennen - schlicht und einfach unserer Willkür auszusetzen. Den Unterschied macht oft nur aus, wie niedlich sie sind. Ähnlich ist es auch mit Jägern und Wolfsgegnern: Für viele (natürlich nicht alle!) von ihnen ist der Wolf der Gegner, den man sich vielleicht höchstens als Trophäe an der Wand vorstellen kann. Solche Entscheidungen treffen alle Menschen im Laufe ihres Lebens. Welches Lebewesen darf weiterleben? Welches für den eigenen Vorteil sterben? Und diese Entscheidung wird nicht nur in jedem Land, jeder Kultur anders getroffen, sondern auch von jedem Menschen.

"Wolfsküsse" ist auf jeder Linie faszinierend. Ich wuchs mit Hunden auf und dennoch war das Lesen für mich sehr erstaunlich. Vor allem, weil diese Wölfe teilweise wirklich völlig entgegen der einschlägigen Meinung leben und agieren. Was? Die haben Spaß? Tiere können keinen Spaß haben. Punkt. Menschliche Gefühle niemals in Tiere interpretieren. Das ist falsch, falsch, falsch. So habe ich es noch in der Schule gelernt. Ein Wolf als Schürzenjäger? Und tyrannische Wölfe. Krieg. Und so viel Liebe. Das alles und noch viel mehr findet man in diesem Buch.

Ganz wichtig war für mich aber auch ein weiterer Punkt, der angesprochen wird: Das Verhalten ist nicht nur den Wölfen zu eigen. Jedes (Wild)tier ist ein Individuum, nur wir Menschen vereinheitlichen und ent"personifizieren" - vermutlich, damit wir besser damit klarkommen, was wir ihnen antun.

Sehr interessant fand ich auch die Beobachtung, dass viele Wolfsfamilien ihre eigene Rabenfamilie haben. Die Beschreibung hatte so etwas mystisches und siehe da: Das Thema hat auch schon in alten Sagen seinen Platz gefunden: Odin (oder auch Wotan) aus der nordischen Mythologie bzw. der Edda wurde nicht nur von den beiden Raben Hugin ("Gedanke") und Munin ("Erinnerung") begleitet, sondern auch von den Wölfen Geri ("Gierig) und Freki ("Gefräßig"). Insgesamt muss ich zugeben, dass ich niemals erwartet hätte, dass die Wölfe in einem autobiografischen Buch so "menschlich" geschildert werden. Das entspricht überhaupt nicht der gängigen Meinung über Tiere.

Was für ein wunderbares Buch über eine bemerkenswerte Frau. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so durchgehend bei einem Buch heulen musste. Jeder, wirklich jeder sollte es lesen, um zu erfahren, dass auch das kleinste Lebewesen ein Rädchen im Getriebe ist. Es ist atemberaubend, der Natur bei ihrer Entfaltung zuzusehen. Doch wer denkt, dass Elli Radinger völlig unreflektiert schreibt, irrt sich. Sie schildert souverän, was sie an der Wolfsforschung stört und sie nimmt keine feindliche Position gegenüber den Wolfsgegnern ein. Vielmehr versucht sie, Verständnis aufzubringen, um Aufklärung betreiben zu können.

Ich bin glücklich, dass ich dieses Buch in einer gemeinsamen Leserunde mit Elli Radinger erleben durfte. Es war eine Bereicherung.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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Ein sehr bewegendes und persönliches Buch
(Aktualisiert: 03 Mai 2013)
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Ich kannte Elli H. Radinger bisher nur durch ihr Gemeinschaftsprojekt mit Günther Bloch: "Wölfisch für Hundehalter". In diesem Buch haben mir damals ihre Erzählungen über die Yellowstone-Wölfe sehr gut gefallen. Daher mußte ich nicht lange überlegen, "Wolfsküsse" zu lesen. Erwartet hatte ich eher ein Sachbuch über Wolfsbeobachtungen, bekommen habe ich aber eine sehr persönliche und vielschichtige Biografie.

Die Autorin erzählt, wie und warum sie ihren alten, gutbezahlten Anwaltsberuf an den Nagel hängt und sich für die Wölfe entscheidet. Mit Mut und Hartnäckigkeit erfüllt sie sich ihren Traum und schafft den Weg in mehrere Wolfsforschungs-Zentren der USA - obwohl sie keine Biologin ist - bis sie schließlich ihre Bestimmung bei den Wölfen im Yellowstone Nationalpark findet.

Neben dem autobiografischen Aspekt kommen aber auch die Beobachtungen über das Verhalten der Wölfe nicht zu kurz - und manches Mal kam mir ihr Verhalten doch sehr "menschlich" vor.

Leider bedeutet ein Leben mit den Wölfen nicht nur Zufriedenheit, oft genug werden Wolfsforscher und -beobachter mit Vorurteilen und Ängste durch die Wolfsgegner konfrontiert, die die Autorin nicht ignoriert, sondern respektiert und versucht, einen Konsens bzw. Alternativen zu finden. Und genau das ist ein großer Pluspunkt dieses Buches: Elli Radinger beleuchtet die einzelnen Aspekte und auch ihr eigenes Handeln von mehreren Seiten und durchaus auch kritisch - dieses Buch ist alles andere als Schwarz-Weiß-Malerei.

Einge Kapitel sind sehr traurig und berührend, ich hatte einige Male Tränen in den Augen, u.a. auch deswegen, weil die Autorin ihre persönlichen Emotionen einfliessen läßt - und bei anderen Kapitel schafft es Elli Radinger kinderleicht, mich zum Lachen zu bringen.

Und genau das macht das Buch aus: ein herzlicher, ehrlicher und mitreissender Schreibstil - es ist nicht schwierig, die Liebe der Autorin zu "ihren" Wölfen rauszulesen, außerdem Erkenntnisse über Wölfe, Bären und dem Gleichgewicht der Natur in Yellowstone, aber auch ein Buch über das Leben und Träume, das Mut macht, eben diese Träume nicht länger zu träumen, sondern zu verwirklichen.

Das Buch ist damit ganz klar ein Buchtipp.
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Wolfsküsse
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Erwartet habe ich ein Sachbuch ' da ich schon Bücher der Autorin gelesen habe, wusste ich dass mir ihr Stil gefällt und dass sie auch trockene Fakten gut rüberbringen kann. Doch schon auf den ersten Seiten von Wolfsküsse fiel auf, dass dieses Buch anders ist. Viel persönlicher. Elli beschreibt uns Lesern erst einmal ihr Leben vor den Wölfen. Und auch das war schon durchaus spannend. Stewardess, dann Jura-Studium, Zulassung zur Anwältin' doch dann der große Bruch. Scheidung, Schließung ihrer Kanzlei und der Beginn eines ganz neuen Lebens. Zuerst schrieb sie Artikel für Reisemagazine, aber immer mehr drängte ihre Faszination für Wölfe sie in ein völlig neues Leben. Ein Praktikum in Erich Klinghammers "Wolf Park" war der erste Schritt und die erste direkte Begegnung mit den Wölfen.
Doch das Beobachten von Gehegewölfen war Elli nicht genug, sie wollte die Tiere in freier Wildbahn in ihrer natürlichen Umgebung sehen, um ihr unbeinflusstes Verhalten beobachten zu können. Mitte der 90er Jahre begann die Wiederansiedlung von Wölfen im Yellowstone Nationalpark und damit ein neues Kapitel in der Wolfsforschung und im Leben von Elli Radinger. Seitdem war sie jedes Jahr dort und hat sich als freiwilliger Helfer in der Beobachtung der Tiere verdient gemacht.

Und natürlich hat sie in diesen vielen Jahren unglaubliche Szenen gesehen, von denen viele in diesem Buch hier ihren Platz gefunden haben. Den Leser erwartet absolut kein trockenes Sachbuch, sondern eine Geschichte voller Herzblut, in der aus jeder Zeile die tiefe Liebe und Bewunderung zu diesen beeindruckenden Tieren steckt. Und es gelingt der Autorin hervorragend, mir als Leser die größtenteils nur mit Nummern bezeichneten Tiere näher zu bringen. Nicht als wäre man dabei gewesen, aber sehr nahe dran. Da erlebt man Wölfe mit, die sich albern verhalten und spielerisch einen Schneehügel hinunterrutschen, da liest man von Wolfspaaren, die kurz nacheinander sterben, man erfährt von Rudeln, die sich um verletzte Mitglieder kümmern und so vieles mehr!

Auch der Humor kommt nicht zu kurz, wenn zum Beispiel beschrieben wird, wie man bei einer Tour ins Hinterland des Parks mit seinen nicht zu vermeidenden Hinterlassenschaften umgehen muss, wie man bei einem Bärenangriff reagieren sollte, etc.
Aber in der freien Natur spielen sich nicht nur schöne Szenen ab, sondern auch grausame. Hier musste ich das eine oder andere Mal hart schlucken und stellte fest, dass mir wohl die Fähigkeit fehlen würde, manche Abläufe als naturgegeben hinzunehmen und nicht eingreifen zu können. Hut ab vor einer Frau, die gelernt hat, dass dieser Kreislauf ist, wie er ist, und dass man einfach nicht alles mit menschlichen Maßstäben beurteilen kann.

Großartig dargestellt fand ich die Veränderungen, die sich durch die Wiederansiedlung der Wölfe auf das ökologische Gleichgewicht ergeben. Diese bedeutet nämlich mitnichten nur eine Reduzierung der Beutetiere, sondern hat Auswirkungen bis hin zur Vogelpopulation und Pflanzenwelt!

Hochinteressante Argumente, die eigentlich jeden davon überzeugen sollten, dass die Rückkehr der Wölfe etwas Gutes ist und es keinen Grund gibt, sie zu verteufeln und möglichst schnell abzuschießen. Aber einige Gegner sind keinen vernünftigen Argumenten zugänglich, leider wird man die Meinung solcher Menschen wahrscheinlich nie ändern können.
Gut gefallen hat mir bei der Lektüre des Buches, dass Elli Radinger sich immer bemüht, beide Seiten zu sehen. Ja, es gibt den uneinsichtigen Wolfshasser, aber es gibt auch Rinderzüchter, die deswegen gegen den Wolf sind, weil sie ihre Rinder tatsächlich schätzen und lieben und einfach Angst um sie haben. Wer sind wir, dass wir die Wertschätzung eines Rindes geringer ansiedeln als die eines Wolfes? Es werden aber auch Lösungsansätze präsentiert, wie zum Beispiel der Einsatz von Herdenschutzlamas.

Natürlich kennt Elli Radinger all die großen Namen, ist Jim Brandenburg, David Mech und vielen anderen wichtigen Personen der Wolfsforschung begegnet, aber ihr Buch beschreibt auch die vielen unbekannten Menschen, deren freiwilliger Einsatz in ihren Ferien oder im Ruhestand die Wolfsbeobachtungen unterstützt und die "nur" dadurch belohnt werden, dass sie diese großartigen Tiere sehen dürfen.

Insgesamt ein wunderbares Buch, das mich oft schmunzeln ließ, viel öfter allerdings zu Tränen rührte, ein Buch, das Mut macht, seinen eigenen Weg zu suchen und seine Träume zu leben!
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Elli H. Radinger – Wolfsküsse
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Die Rechtsanwältin Elli Radinger ist unzufrieden mit ihrem Leben. Nach der Trennung von ihrem Mann wagt sie einen mutigen Schritt. Sie bewirbt sich für ein dreimonatiges Praktikum in den USA bei „Wolf Park“, einem Forschungsprojekt an Gehegewölfen.
Doch das ist nur die Grundsteinlegung für ein Leben für die Wölfe …

Dies war mein erstes Buch von Elli Radinger, die schon mehrere Bücher geschrieben und herausgegeben hat, die meisten davon, nasowas, über Wölfe. Doch ist das Buch als Einstieg in Ellis Wolfswelt ausgezeichnet geeignet. Elli Radinger erzählt ihre ganz persönliche Geschichte, und an vielen Stellen im Buch fühlt man sich, als sei man mit Elli im Gespräch.

Ihre Begleitung zu unserer Leserunde tut dazu natürlich ein Übriges; doch auch ohne dies transportiert Elli hier eine ganze Menge an Emotionen und ethisch-moralischen, sogar philosophischen Gedanken.

Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich für Wölfe und Hunde, aber auch für deren Verwandte und ganz allgemein für die Natur, die Welt und Umwelt interessieren und einsetzen.

Und für die emotionalen Leserinnen unter uns noch ein Rat: Taschentücher bereit halten - ich habe sie benötigt …
V(
Top 50 Bewerter 70 Bewertungen
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Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, als ich mit dem Buch um Rahmen einer Leserunde begonnen habe. Wahrscheinlich eher ein trockenes Sachbuch, mit viel Fachchinesisch. Ich denke das kommt am ehesten hin.

Bekommen hab ich allerdings etwas ganz anderes: Ein wunderbares, persönliches und zu gleich sehr lehrhaftes Buch. Elli Radinger versteht es gekonnt, mit atemberaubenden Begegnungen und Beschreibungen den Leser in ihren Bann zu ziehen. Sehr persönlich und realitätsnah erzählt sie von ihrer Liebe zu den Wölfen, ihrer Entwicklung und dem Entschluss, ihren gutbezahlten Job einzutauschen um ihre Lieblingen nah zu sein, sie zu erleben und zu begleiten. Während des Lesens kam ich nicht umhin, ihren Mut und ihrer Stärke zu bewundern. Gegen alle Ratschläge und mit dem Wissen, dass andere auf Grund ihrer Entscheidung den Kopf schütteln, lies sie sich nicht beirren und ging ihren Weg. Das Buch war aber noch auf einer anderen Weise sehr berührend. Ich hatte oft genug Tränen in den Augen beim Lesen – vor Rührung aber auch weil ich einfach nur traurig war. Es ist ein Buch, das sich leicht weglesen lässt, aber wo das geflügelte Wort „Lesen bildet“ tatsächlich mal zu trifft. Ich hab in dem Buch mehr über Wölfe und deren Verhalten als ich für möglich gehalten habe. Was mich immer wieder begeistert hat, ist, wie toll auf der einen Seite Fachwissen rübergebracht wurde und aber auf der anderen Seite das persönliche das hier einfließt. Die Balance und die dazu sehr bildhaften Beschreibungen machen das Lesen zu einem großen Vergnügen für mich. Der erhobene Zeigefinger fehlt, stattdessen setzt die Autorin auf das was zwischen den Zeilen steht. Der Leser soll von selbst darauf kommen, was wichtig ist. Elli Radinger zeigt auch auf, dass nicht alle Maßnahmen zur Erforschung der Wölfe vielleicht die richtigen sind und das der Mensch nicht immer eingreifen darf und sollte. Sie hinterfragt, zeigt auf und macht das ganze auch so, dass man auch den Jäger verstehen kann, der auf die Jagd geht, um zu überleben.

Ihr Schreibstil ist fesselnd, sehr bildhaft und versteht es, den Leser zu berühren.

Auf jeden Fall hat mich das Buch dazu verleitet, mich in Zukunft vielleicht doch mehr mit dem Thema Wölfe zu beschäftigen und es war mit Sicherheit nicht mein letztes Buch der Autorin.
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Mit Den Wölfen Heulen
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Einfach alles hinwerfen, noch einmal neu anfangen, sich einen Lebenstraum erfüllen - das hat Elli H. Radinger gemacht. Anstatt sich durch ein Leben als Anwältin zu quälen, beginnt sie noch einmal neu und widmet ihr Leben nun den Wölfen. Ein Leben, von welchem viele träumen, doch nur manche schaffen es, dieses Leben auch zu leben.

Meine Meinung:

Ganz sicher war ich mir nicht, welche Art von Buch ich in der Hand hielt als ich Elli H. Radingers "Wolfsküsse" erhielt. Ein Buch über Wölfe. Sicher. Biografie. Sicher. Was denn nun? Nun, eigentlich tut es gar nichts zur Sache, denn die einzige Kategorie, die Radingers Buch verdient ist "gutes Buch". Wenn nicht sogar sehr gutes Buch.

Radinger vermittelt in ihrem Buch "Wolfsküsse" sehr viel Wissen über Wölfe. Sie erzählt sehr viel von sicher selbst. Sie hinterfragt und stellt Dinge in Frage. Diese Mischung lässt das Buch zu einem berührenden Werk werden, das mich oft bis ganz nahe an die Tränen brachte. Andererseits war ich überrascht, wie viel ich über das Leben der Wölfe erfahren habe. Das hätte ich dem schmalen Buch gar nicht zugetraut.

Lesen lässt sich das Buch übrigens überaus leicht. Man mag denken, dass ein Buch über Wölfe mit vielen Fachausdrücken aufwarten wird. Man mag denken, dass eine Biografie anödet. Ganz im Gegenteil. Radinger hat einen Schreibstil, den man als angenehm beschreiben kann. Einfach und persönlich. Leicht, aber dennoch mit der Fähigkeit, Gefühle und Eindrücke zu vermitteln.

So hat die Autorin Bilder gezeichnet, die ich nicht mehr vergessen werde. Wölfe, die nur zum Spass einen Schneehügel runterrutschen, einen alten, verbitterten Veteran mit einer glühenden Wut auf Wölfe und eine zusammengewürfelte Gruppe, die sich bei Minus 30 Grad aus dem Haus wagt, um Wölfe zu beobachten.

Fazit:

Ein herrlich zu lesendes Buch, das sich niemand entgehen lassen sollte, der sich auch nur ein klein wenig für Wölfe interessiert. Das Buch lässt einen lächeln, weinen und regt zum Nachdenken an. "Wolfsküsse" bringt einen die Welt der Wölfe ein kleines bisschen näher. Einfach wunderbar!
J
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Wunderbares Buch
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Als ich mit dem Lesen von "Wolfsküsse" begonnen hatte, habe ich gedacht, ich erfahre ein bißchen über Wölfe, deren Verhaltensweisen, Lebensraum und ähnliches. Bekommen habe ich aber viel mehr.

Die bekannte Wolfsforscherin Elli Radinger vermittelt nicht nur unglaublich viele Informationen, sie lässt uns auch in ihr Inneres schauen. Wolfsküsse ist nicht nur ein Sachbuch, es ist zugleich sowohl eine sehr persönliche, emotionale Biografie der Autorin als auch ein sanfter Appell, sich intensiv mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Die Autorin hebt dabei nie den Zeigefinger, sie informiert und regt den Leser an, sich eigene Gedanken zu machen. Dabei geht es durchaus nicht nur um die Wölfe selbst sondern auch um die ökologischen Zusammenhänge der gesamten Flora und Fauna.
Man begegnet im Buch nicht nur Wölfen, sondern auch interessanten Personen aus aller Welt, die sich für Wölfe interessieren, fanatischen Wolfsgegnern, Bären und auch deren Beutetieren.
Elli Radinger hat einen wunderbaren Erzählstil, der einen das Buch schwer aus der Hand legen läßt.

Das Buch hat mich zum Lachen, Weinen und Nachdenken gebracht. Man sollte wie die Wölfe nie vergessen zu spielen und wie Elli Radinger an seinen Träumen festhalten.

Unbedingter Buchtipp!


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