Thomas Montasser: Monsieur Jean und sein Gespür für Glück

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Thomas Montasser: Monsieur Jean und sein Gespür für Glück
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783851793116

Informationen zum Buch

Seiten
256

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
"Als die Türen sich zum letzten Mal hinter Monsieur Jean schlossen, stieg gegenüber ein Schwarm Tauben auf und verlor sich über den Dächern der Bahnhofstraße".

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Unerwartet und unfreiwillig stolpert Monsieur Jean, Concierge in einem berühmten Zürcher Luxushotel, in den Ruhestand. Er fragt sich, was er mit dem Rest seines Lebens noch anfangen soll, bis er sein kleines Notizbuch in die Hand nimmt, in das er stets diskret die Wünsche und Geheimnisse der Hotelgäste und Angestellten notiert. Zu viele Dinge, die noch nicht an ein gutes Ende geführt wurden, warten auf jemand, der dies ändern könnte: Also greift Monsieur Jean mit dem ihm eigenen Gespür für Menschen in das

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Monsieur Jean und die Liste der Träume
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Dieser zauberhafte Roman "Monsieur Jean und sein Gespür für Glück" von Thomas Montasser erschien als TB im Atlantik-Verlag; Gruppe Hoffmann & Campe. Das verführerische Cover symbolisiert bereits, worum es in dieser Geschichte geht: Um das Finden eines "Häppchens vom Glück", das sich jeder Mensch wünscht...

"Monsieur Jean", wie ihn alle nennen, hat 43 Jahre als Nachtportier oder Concierge im Nobelhotel "Tour du Lac" in Zürich/Schweiz gearbeitet, als er in den Ruhestand entlassen wird...
Er ist ein ausgesprochener Menschenfreund und -kenner, einfühlsam und er erkennt die Wünsche der Gäste, bevor diese sie geäußert haben. Er beschließt nun, seit Kurzem in Pension, sein Notizbüchlein zu Rate zu ziehen, in dem er die Wünsche aufgeschrieben hat und wie zuvor auch, anderen Menschen eine Freude zu machen und ihrem Glück einen kleinen "Anschub" zu geben...

So freut sich z.B. die Concierge des Hauses, in dem er wohnt, "Madame Fuchs", über auf ihrer Fensterbank abgelegte Moosröschen; Sophie, die fleißige und strebsame Mitarbeiterin im Service des Hotels, die jedoch oft unter schmerzenden Füßen leidet; Anastasia Beljanina, die das kleine Bistrot übernimmt, in dem vormals Jaques, ein guter Freund von Monsieur Jean, seine Gäste bediente - und weitere Figuren, denen wir im Roman begegnen. Eine Person wird sogar neu in das Notizbuch aufgenommen, da es Monsieur Jean sehr an ihn selbst in jungen Jahren erinnert, als er von Frankreich in die Schweiz einreiste... einen jungen Taschendieb, dessen Schicksal sich ebenfalls wenden sollte, nachdem Jean Picard ihm eine Lektion fürs Leben erteilte...

Besonders charmant sind die Zettel, die der nette alte Herr verteilt und so dafür sorgt, dass zwei alte Ballerinas, die beide im Hotel wohnen und seit Jahrzehnten kein Wort miteinander sprachen, wieder "zu reden haben" ;) Madame Dupont und Marlene Weiß...

Mit sprachlich unerhörter und dennoch sehr sensibler Kraft und Ausdrucksstärke beschreibt Thomas Montasser auch die Gegensätze des Lebens bei Nacht, in der Monsieur Jean ja lebte und arbeitete - und seinen Wechsel zum Tag, der wesentlich lauter, hektischer und aufdringlicher ist; der aber auch ungewohnte Klänge in sich birgt, die ihm neu sind: Kinderlachen beispielsweise... Er liebt auch die Musik und die Oper, die er in seiner Kindheit kennenlernte und legt sich beim Zeitunglesen gerne Puccini oder Rossini auf, da die Oper für ihn der Inbegriff des Ausdrucks menschlicher Gefühle ist...

Der Roman liest sich auch wie ein Spaziergang durch Zürich, in dem immer wieder auf Bekannte trifft, "in dem eigentlich aber nur der eine Chance hat, der es bereits geschafft hat" und man lernt natürlich die Orte kennen, die Monsieur Jean so sehr liebt, z.B. den Blumenmarkt. Unser (oft sich selbst unsichtbar machender) Held hat eine Gabe, anderen Menschen Mut und Selbstvertrauen zu geben, sie dahingehend zu motivieren, an ihren Zielen festzuhalten, dass es eine Freude ist. Man kann nicht anders, als vor ihm den Hut zu ziehen und ihn sehr zu mögen.

Zentrale Themen dieses wirklich bezaubernden Romans sind Freundschaft, Liebe, Hilfsbereitschaft, Loyalität, aber auch Poesie und Menschlichkeit, die Jean Picard oder Giacomo Picolli anderen Menschen zuteil werden lässt und versucht, durch ein kleines "Anschubsen" deren Glück möglicher zu machen. Wen wundert es, dass derart Beschenkte diesem altern Herrn ebenfalls sehr gerne "aus der Patsche" helfen? Am Ende fügt sich das meiste in einem großen Fest in Anas Café - sehr zur Freude der Anwesenden und natürlich des Gönners, Monsieur Jean.

Der Schreibstil des Autors ist wie die Geschichte selbst, beschwingt und heiter, dennoch auch mit melancholischen Untertönen besetzt, die jedoch das farblich-sprühende Gesamtbild wie ein Blumenstrauß, den man betrachtet, nicht zu verdunkeln vermag. Den Stil zeichnet auch für mich sehr positiv aus, dass Thomas Montasser es vermag, knappe Schilderungen bedeutsamer Taten eine starke Emotionalität zu geben, die diesen Taten innewohnt.

Fazit:

Eine zauberhafte Geschichte über einen sehr netten älteren Herrn, der es sich zur Aufgabe macht, andere Menschen zu ihrem Glück zu verhelfen und mit der ich schöne Lesestunden genoss: Man kann sich nur wünschen, dass es viele "Monsieur Jeans" geben sollte, womöglich würde die Zahl glücklicher Menschen rapide ansteigen! Mit einem aukenzwinkernden Dankeschön vergebe ich die volle Punktezahl und 5*.
S
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