Die achtziger Jahre, Venice Beach, Kalifornien. Zeke scheint auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Er hat eine bildhübsche Freundin und arbeitet als Werbetexter für eine Filmgesellschaft. Doch die Beziehung steckt in einer Krise, der Job ist öde und Zeke verspürt ein Leere, die weder Alkohol , Sex noch Drogen füllen können. Nach seinem 25. Geburtstag beschließt er, sich das Leben zu nehmen. Obwohl die Lösung seiner Probleme scheinbar so nahe liegt, sucht Zeke eigentlich nur nach einem guten Grund zum Weiterleben.
Autoren-Bewertung
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Gesamtbewertung
4.0
Plot / Unterhaltungswert
4.0
Charaktere
4.0
Sprache & Stil
4.0
Ja, warum bringt Zeke, der koksende, whiskeysaufende (R&B), seine Freundin betrügende Werbetexter sich nicht einfach um? Er hat einen miesen Job bei einer Filmgesellschaft, die sich auf Billigproduktionen spezialisiert hat. Er hat Probleme, seine Gefühle in Worte zu fassen und tobt sich lieber mit anderen Frauen aus, anstatt sich mit seiner Freundin Becky zu unterhalten. Doch eigentlich ist er ein guter Kerl. Was es wirklich bedeutet zu leben, macht ihm erst ein alter, plötzlich auftauchender Jugendfreund klar.
Mark Lindquist hatte mich schon mit "Never Mind Nirvana" überzeugt und auch mit "Sad Movies" bleibt er seinem Stil treu und so erzählt er erneut die Geschichte eines psychisch abgewrackten Mannes, der depressiv-melancholisch seiner Wege geht. So ein bißchen erinnert mich das an Michel Houllebecq, obwohl man bei Mark Lindquist eher schmunzeln muss und nicht selbst in Depressionen und Selbstmordgedankgen verfällt. Die Charaktere sind sehr eigen, aber lebendig und liebenswert - man verzeiht den antriebslosen Zeke ja sogar die Seitensprünge.
"Sex, Drugs & Rock'n Roll" werden auf den wenigen Seiten immer wieder zum zentralen Thema und durch die lockeren Dialoge braucht man für das Buch nur wenige Stunden Lesezeit. Wer "Never Mind Nirvana" mochte, wird auch hier seine Freude haben, obwohl mir das Buch manchmal dann doch zu sehr Geplänkel war.