Paula McLain: Lady Africa

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Paula McLain: Lady Africa
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Circling the Sun
ET (Original)
2015
ISBN-13
9783351036195

Informationen zum Buch

Seiten
464

Sonstiges

Originalsprache
amerikanisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Die Vega Gull is pfauenblau mit silbernen Flügeln, prächtiger als jeder Vogel, den ich je gesehen habe, und ich darf sie fliegen.

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Handlungsort

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Die Frau, die den Himmel bezwang: Aufgewachsen als Tochter eines Lords im afrikanischen Busch, interessiert sich die junge Beryl nicht für Seidenkleider und Etikette. Dafür ist sie stark und mutig wie ein Kipsigis-Junge und hat von ihrem Vater alles über Rassepferde gelernt. Doch im britischen Protektorat – dem späteren Kenia – der vorigen Jahrhundertwende ist kein Platz für solch ein ungezähmtes Mädchen. Bis sie in Karen Blixen eine Seelenverwandte findet – und in deren Geliebtem, dem Flieger und Großwildjäger Denys Finch Hutton, das Abenteuer ihres Lebens. Die Autorin des internationalen Bestsellers „Madame Hemingway“ erzählt in diesem großen Afrika-Epos die wahre Geschichte der Flugpionierin Beryl Markham, die als erste Frau den Atlantik überquerte.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Das Leben der Flugpionierin Beryl Markham
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
In ihrem Roman "Lady Africa" erzählt Paula McLain die Lebensgeschichte von Beryl Markham, der ersten Frau, die in einem Flugzeug den Atlantik überquerte. Im Gegensatz zu Karen Blixen, die alleine durch das Buch und den Film "Jenseits von Afrika" zu einer gewissen Berühmtheit gelangt ist, war mir Beryl Markham bis dato noch kein Begriff und entsprechend wusste ich auch nicht, wo die Geschichte hinführt.

Das Buch beginnt in der frühen Kindheit von Beryl und beschreibt dann ihren Lebensweg bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie den Atlantik überquert. Leider bricht das Buch dann ab und beleuchtet ihre späteren Jahre nicht mehr, was ich doch etwas schade fand. Aus der Ich-Perspektive erlebt der Leser dafür das aufwachsen und älter werden von Beryl und erlebt vor allem hautnah mit, wie Beryl immer wieder für Skandale sorgt oder sich in einem wiederfindet und einfach nicht mit der britischen Kolonialgesellschaft zurecht kommt. Erklärt wird das ganz gut durch Beryl's relativ freie Kindheit und die Tatsache, dass ihr Vater ihr den Umgang mit Pferden beigebracht hat, aber nicht, wie Frau sich zu der Zeit zu verhalten hat.

Trotz der guten Erklärungen blieb Beryl für mich aber das gesamte Buch über ein sehr sperriger Charakter und oft musste ich einfach nur den Kopf über sie schütteln, da ich das Gefühl hatte, dass sie immer wie so ein trotziger Teenager agiert und irgendwie nicht wirklich erwachsen werden möchte. Dabei kommt hinzu, dass trotz der Ich-Perspektive ich zum Teil das Gefühl hatte, dass Beryl gar keine richtigen Gefühle hat. Vieles wird sehr kalt beschrieben, was zu einem außenstehenden Erzähler gut passen würde, bei dieser Perspektive aber eher seltsam ist.

Gut gelungen ist der Autorin ein lebendiges Bild der damaligen Gesellschaft und sie hat es ganz gut hinbekommen, den ganzen realen historischen Personen entsprechend Leben einzuhauchen. Trotzdem war der Roman für mich zum Teil eher unspektakulär zu lesen und ich konnte das Buch auch tagelang liegen lassen, ohne dass ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Viele Begebenheiten und Episoden wirken zu dem etwas lieblos aneinandergereiht und es fehlt eine klare Zeitangabe. Zum Teil sind sehr große zeitliche Sprünge vorhanden, dann wieder nicht, für mich als Leser war das aber nie so richtig nachvollziehbar.

Das Buch endet mit dem legendären Flug von Beryl und nur im Nachwort wird noch kurz auf ihr Leben eingegangen, aber ich finde es schade, dass so suggeriert wird, für Beryl wäre damit der Höhepunkt ihres Lebens überschritten gewesen.

Alles in allem konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Ich finde es gut, dass die Person Beryl Markham intensiver beleuchtet wurde und sie mir dank dem Buch jetzt auch ein Begriff ist. Jedoch sorgte die eher distanzierte Erzählweise und die zum Teil nicht nachvollziehbaren zeitlichen Sprünge dafür, dass sich ein richtiger Lesefluss so gar nicht einstellen wollte. Dafür gibt es drei Sterne.

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Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
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4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0(2)
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4.5(2)
Sprache & Stil
 
4.5(2)
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Plot / Unterhaltungswert
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Sprache & Stil
Kommentare
Beryl, Lady Africa
(Aktualisiert: 06 November 2015)
Gesamtbewertung
 
5.0
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Paula McLain - Lady Africa - Aufbau-Verlag

Es gibt eine Zeit im Leben, da geschieht alles zum ersten Mal..
..und dafür gibt es Pioniere.
Beryl Markham, aufgewachsen in all ihrer Wildheit in Ostafrika. Wie so viele 
englische Familien wanderten auch die Clutterbucks nach Kenia aus, in 
den Kolonien versuchte man sein Glück auf einer Plantage oder in eine 
Pferdezucht. Der Verlust von Frau und Sohn hielt Mr Clutterbuck nicht 
davon ab, einer der besten Pferdezüchter zu werden. Beryl war weit davon
entfernt mit Rock und Spitzenkragen herumzulaufen, die Mutter, zurück 
im entfernten England, hatte keinen Einfluss mehr. Am Fuße der 
Ngong-Berge konnte man immer gut über sein nächstbestes Abenteuer 
nachdenken. Die Eingeborenen waren ihre Freunde, sie wusste alles über 
Pferde und ritt wie der Teufel.
Das alles machte sie nicht wirklich zur Lady, aber zur ersten weiblichen Pferdetrainerin, die erste, die es 
wagte sich anzumelden und sich in einer Männerdomäne durchzusetzen, sie gewann viele Preise.

Es gibt eine Zeit im Leben, da geschieht alles zum wiederholten Mal..
..und so etwas nennt man dann Klischee.

Beryl hatte keine Ahnung von Männern, heiratete jung und wünschte, sie hätte 
sich nicht dazu drängen lassen. Jock Purves war nett, reich, und 
gutaussehend. Beryl zähmen zu wollen, war sein größter Fehler.
Viel zu oft bekam er eine trockene Kehle und trank Alkohol in rauen Mengen.
Beryl begann eine Affäre, beendete sie und verliebte sich in den Mann einer 
anderen Frau. Jedoch nicht irgendeine Frau - es war Karen Blixen, nicht 
irgendein Mann - es war Denys Finch Hatton.
Damals gab es diese Redewendung:
"Sind sie verheiratet oder leben sie in Kenia?"

Es gibt eine Zeit im Leben, da geschieht alles zum letzten Mal..
.. ein Drama ohne "Vorhang".
Der gute Berkley macht zum letzten Mal seine charmanten Witze, das Schwarzwasserfieber
rafft den guten Freund dahin.
Ein letzter Kuss, eine letzte Umarmung, ein letztes Goodbye und ein letztes Winken und Hoffen.
Denys Finch Hatton flog davon und kehrte nie wieder.
Auch Karen Blixen kam nach der Beerdigung nie zurück.
Als Beryl von ihrer Atlantiktour zurück nach England kam, erfährt sie vom Tod ihres Freundes und Fluglehrers.
Beryls Sohn besuchte sie zum letzten Mal, er starb früh bei einem Unfall.
Beryl wollte keinen Glamour, sie wollte ein einfaches Leben.
Eine Zeit lang flog sie Safaris und verwirklichte Denys´ Traum.
Beryl Markham war nicht nur die erste Frau, die den Atlantik überquerte, sie 
war auch der erste Mensch, der dies von England aus tat. 

Auch wenn Beryl vieles zum ersten Mal getan hat, schließt sich auch hinter ihr die Tür.
Die Flugpionierin, starb mit 84 Jahren in ihrem geliebten Afrika.

"Der betet gut, der den Menschen liebt, den Vogel und das wilde Tier."
Aus Denys´ Lieblingsgedicht 

Eine ganz wundervolle Biografie, die Paula McLain uns da gemalt hat, wildes Ostafrika wurde lebendig. 
Die Autorin hat eine große Wortmagie, melancholisch und einfach schön!
Ich bin begeistert!
Lesetipp!
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"Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein..."
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Grenzenlose Freiheit hat Beryl Markham als Kind erfahren, als sie unbeschwert auf der afrikanischen Farm ihres Vaters zwischen Rennpferden und den benachbarten Kipsigis-Jungen aufgewachsen ist. Als Heranwachsende bringen ihre Versuche, diese verlorengegangene Freiheit wiederzufinden, immer wieder in Konflikt mit den engen Grenzen der "besseren Gesellschaft" Ostafrikas. 
Weder als erste weibliche Rennpferd-Trainerin noch in ihren Beziehungen findet Beryl Markham die ersehnte Freiheit. Dann kommt sie durch ihre Bekanntschaft mit Karen Blixen und Denys Finch Hatton mit dem Fliegen in Berührung....

Eines vorab: Auch wenn Beryl Markham als Flugpionierin in die Geschichte eingegangen ist, bildet dieser Teil ihrer Biografie nur einen kleinen Teil der Rahmenhandlung von "Lady Africa". 
Einen Schwerpunkt der Geschichte bildet Beryls Kindheit auf der afrikanischen Farm ihres Vaters. Verlassen von Mutter und Bruder, die sich mit dem Leben auf dem afrikanischen Kontinent nicht anfreunden konnten und zurück nach England gegangen sind, wächst Beryl zwanglos und frei zwischen den Rennpferden ihres Vaters und den benachbarten Kipsigis-Jungen auf.
Dieses Fehlen von Grenzen wird es Beryl allerdings ihr ganzes Leben lang schwer machen, sich in der Gesellschaft anderer Menschen angemessen zu verhalten. Selbst als Erwachsene neigt Beryl dazu, über die Konsequenzen ihres Tuns - vor allem für die Menschen in ihrer Umgebung - nicht sonderlich nachzudenken. Keine gute Voraussetzung, um in der "besseren Gesellschaft" Ostafrikas bestehen zu können. Immer wieder hat Beryl mit der Doppelmoral ihrer Umgebung zu kämpfen, oft genug aber auch mit den eigenen unbedachten Handlungen.
Insofern ist Beryl Markham nicht gerade eine strahlende Sympathieträgerin, deren Lebensweg man wohlwollend mitverfolgt. Bis zum Schluss bleibt die Person Beryl Markham dem Leser eher fremd und unerklärlich, was aber durchaus zu den Informationen passt, die von der realen Beryl Markham überliefert sind. Durch die ausführliche Schilderung der Kindheit Beryls kann der Leser außerdem seine eigenen Schlüsse ziehen, inwiefern Beryls (zu) freies Aufwachsen mit den Schwierigkeiten zusammenhängt, in die sie als Erwachsene immer wieder gerät.

Etwas irritierend sind die Zeitsprünge, die in der Erzählung vorkommen. Man weiß nie so recht, wie viel Zeit seit der letzten Episode vergangen ist, sondern muss es sich mühsam zusammenreimen. Hinzu kommt, dass durch die ganzen "Momentaufnahmen" manchmal die Tiefe verloren geht. 

Schade fand ich, dass das Buch mit der Atlantik-Überquerung von Beryl Markham schließt. Zum einen hätte ich gerne noch mehr über ihren weiteren Lebensweg erfahren, der ja noch mal Stoff für mindestens einen weiteren Roman geliefert hätte. Zum anderen fühlte es sich für mich nicht stimmig an, dass dieser Lebensabschnitt (und die damit verbundenen Personen) von der Autorin quasi zum Höhepunkt von Beryls Leben erklärt werden; alles, was danach kam, scheint (für die Autorin) nicht mehr so interessant zu sein.

Die echte Beryl Markham soll sehr verschwiegen gewesen sein, was ihr Privatleben betrifft, bzw. ist es nicht klar, ob ihre Angaben auch der Wahrheit entsprechen oder ob sie einiges bewusst verdreht hat. Insofern finde ich es stimmig, dass man als Leser das Gefühl hat, die Person Beryl eigentlich gar nicht richtig greifen zu können. 
Ein bisschen mehr dieser Geheimnistuerei und mehr offene Fragen hätten dem Roman allerdings gut getan, so dass sich der Leser selbst ein Bild machen muss, was nun mit wem gelaufen ist - oder eben nicht.

Gut gefallen haben mir das Setting (Bücher mit dem Handlungsort Afrika habe ich verhältnismäßig wenige gelesen) und die Zeit, in der der Roman spielt. Ich mag es ja immer, wenn ich nach Büchern mit historischem Hintergrund neue "Bekanntschaften" geschlossen habe wie hier mit Karen Blixen & Co.
Den Roman, den Beryl Markham selbst geschrieben hat, werde ich aber nicht unbedingt lesen müssen, dafür war sie mir als Person teilweise zu befremdend.

Fazit: Ein biografischer Roman, der seine Leser bewusst herausfordert. Wer auch mal Interesse an einem sperrigen und widersprüchlichen Charakter hat und nicht nur auf die Schublade "Flugpionierin & starke Frau" fixiert ist, dem sei "Lady Africa" trotz einiger kleiner Schwächen empfohlen. Auch wenn die Autorin meiner Meinung nach in einigen Lebensbereichen Beryls zu stark suggeriert, was der Leser zu glauben habe, so bleibt doch immer noch genug Raum für eigene Interpretationen in Bezug auf das oft verwirrende Verhalten Beryl Markhams.
Gerade diese Ecken und Kanten verleihen der Geschichte aber auch ihre Authentizität und ihren Reiz, denn sonst hätte man das Ganze auch unter dem Titel "Die Fliegerin" als einen weiteren austauschbaren Roman über starke Frauen mit historisch angehauchtem Hintergrund vermarkten können. 

RT
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