Jonas Lüscher: Kraft

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Jonas Lüscher: Kraft
ET (D)
2017
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783406705311

Informationen zum Buch

Seiten
237

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Das Rumsfeldporträt hängt direkt in Krafts Blickachse.

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Richard Kraft, Rhetorikprofessor in Tübingen, unglücklich verheiratet und finanziell gebeutelt, hat womöglich einen Ausweg aus seiner Misere gefunden. Sein alter Weggefährte István, Professor an der Stanford Uni­ versity, lädt ihn zur Teilnahme an einer wissenschaftlichen Preisfrage ins Silicon Valley ein. In Anlehnung an Leibniz’ Antwort auf die Theodizeefrage soll Kraft in einem 18-­minütigen Vortrag begründen, weshalb alles, was ist, gut ist und wir es dennoch verbessern können. Für die beste Antwort ist eine Million Dollar ausgelobt. Damit könnte Kraft sich von seiner anspruchs­vollen Frau endlich freikaufen …

Komisch, furios und böse erzählt Jonas Lüscher in diesem klugen Roman von einem Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht, und einer zu jedem Tabubruch bereiten Machtelite, die scheinbar nichts und niemand aufhalten kann.

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Benutzer-Bewertungen

3 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
2.9
Plot / Unterhaltungswert
 
2.7(3)
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3.0(3)
Sprache & Stil
 
3.0(3)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
18 Minuten
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
2.0
Diese kurze Zeitspanne soll das Leben des Tübinger Rhetorikprofessors Richard Kraft ändern - zum Besseren natürlich. Er ist dazu ausgewählt worden, eine Kernfrage des Lebens zu beantworten. Für die beste Antwort ist eine Million Dollar ausgelobt worden, diese benötigt Kraft, um die Scheidung von seiner Frau, nein, eigentlich von seiner Famlie finanzieren zu können.

Zwei Wochen Zeit hat er zur Vorbereitung in den USA, dem für ihn im Moment gelobten Land und macht sich auf zu einer Reise, die ihn, wie es sich herausstellt, in die Vergangenheit führt. In seine eigene, in sein früheres Leben, man könnte auch sagen: in seine früheren Leben. Zunächst dadurch, dass sein Helfer in der Not, der ihm erst zu diesem Projekt verhilft, ein Weggefährte aus alten Zeit ist, als er im Neoliberalismus noch die Rettung sah.

Aus der Chance auf ein neues Leben wird nicht nur durch diese Begegnung eine Rückkehr zu alten Zeiten. Kraft hinterfragt - zum ersten Mal, so scheint es - die Reaktionen und Aktionen verschiedener Schlüsselpersonen, die im Laufe der Jahre zu bestimmten Wendungen führten. Und dies führt den Kraft auf den Weg: Kraft hat endlich die Kraft, einen Entschluss zu fassen, von dem er nicht mehr abweichen wird.

Ein kurzer, aber doch weitläufiger Roman ist es, den Jonas Lüscher uns hier beschert hat. Ich habe mich darauf gefreut, nachdem ich den Erstling "Frühling der Barbaren" noch in bester Erinnerung hatte, ob der originellen Ideen und der spritzigen Wortwahl. Im Folgeroman hält Lüscher dies - so finde ich - nur phasenweise durch. Stellenweise schwafelt er sich ebenso durch den Roman wie die von ihm geschaffene Figur Adam, ein Sohn des Protagonisten und von den Schachtelsätzen habe ich mich teilweise erschlagen gefühlt.

Das Ende hat den Roman richtig rund gemacht, dennoch fühle ich mich nach Abschluss des Romans in etwa so erschlagen, als hätte ich einen 1000seitigen Klassiker, von Joyce zum Beispiel oder von einem der vielgerühmten Russen hinter mich gebracht, allerdings nicht demselben satten Gefühl der Befriedigung. Ich muss es nicht immer pragmatisch haben, aber angesichts der immer wiederkehrenden laaangen Sätze habe ich mich dann doch immer wieder nach Sachlichkeit gesehnt. Den Roman empfehle ich nur Lesern, die darauf für einige Zeit verzichten können.
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Konstruiert
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1.3
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
2.0
Nachdem ich das Buch beim ersten Versuch nach 10 gelesenen Seiten verärgert in die Ecke schmiss, habe ich es dann später doch noch bis zur Hälfte geschafft.
Dann verzweifelt die letzten 3 Seiten gelesen.
Damit kam die Entspannung und ich konnte das Buch getrost in der Hotel-eigenen Bibliothek deponieren.
Konstruiert, langatmig, langweilig, Sätze wie Bandwürme. Sowas erhält einen Buchpreis...

H
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Lesenswert!
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4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Wir begleiten Kraft zwei Wochen in Kalifornien bei seinem Arbeitsprozess der Abfassung seines Vortrags, der sich mit der Frage befasst, was gut ist in unserer Welt. Diese Frage schwebt über den Geschehnissen und lässt ihn schließlich scheitern. Dabei lässt Kraft uns immer wieder an seinen in Rückblenden erzählten Erinnerungen teilhaben, zum Beispiel wie er seinen Freund, bei dem er wohnt, und seine erste Liebe, die Mutter seines ersten Kindes, kennenlernt. Er gibt uns Einblicke in die Gedanken über seine scheiternde Ehe, sein Versagen bei seinen Töchtern und wir begleiten ihn bei Aktionen, die ihn immer mehr in die finanzielle Misere reißen und die zeigen, wie defizitär er eigentlich ist. Außerdem wird deutlich, wie skrupellos, gläsern, manipulierbar und nicht mehr beherrschbar unsere Welt tatsächlich ist.
Sein Antrieb, diesen Vortrag zu schreiben ist einerseits das Preisgeld, dass ihm den Ausweg aus seiner finanziellen und ehelichen Katastrophe verspricht und die Besessenheit von seiner ersten Liebe, von der er nicht weiß, warum sie abgehauen ist, und er lediglich eine Ahnung seiner Schuld verspürt.
Das Ganze wird uns in einer lebendigen, hinreißenden Sprache serviert, kurzweilig, humorvoll und voller Ironie – ein echter Genuss.
Einziger Wermutstropfen sind die langatmigen und langweiligen politischen Exkurse in die 80er Jahre oder manch unglaubwürdiger Zufall, zum Beispiel Krafts Anwesenheit bei zahlreichen politischen Ereignissen und die dortigen Geschehnisse.
Trotz der kleinen Kritikpunkte ist es ein Roman, der absolut lesenswert ist.
E
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