Jenny Bond: An einem Tag im Mai

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Durch drei wechselnde Perspektiven erlebt der Leser das Amerika zu Präsident Franklin D.Roosevelts ungewöhnlich langer Amtszeit mit, eine Zeit zwischen Weltwirtschaftskrise und 2.Weltkrieg. Diese drei Blickwinkel sind denkbar verschieden:
Iris ist eine junge Frau, die durch die Weltwirtschaftskrise alles verloren hat. Eine Begegnung mit Eleanor Roosevelt und deren tätige Hilfsbereitschaft führt Iris ins "Weiße Haus", wo sie als Aushilfe anfängt, aber auf der Karriereleiter stetig nach oben klettert.
Eleanor Roosevelt will nicht nur als "Ehefrau des Präsidenten" wahrgenommen werden, sondern ihre Stellung im "Weißen Haus" für die Durchsetzung ihrer eigenen wohltätigen Projekte und Ziele nutzen. Vor allem die Situation von Frauen und Kindern, die sich ohne männliche Unterstützung durchschlagen müssen, liegt ihr sehr am Herzen, aber auch die Bemühungen um Frieden und Völkerverständigung.
Schließlich ist da noch eine Erzählperspektive, die sich erst später als Henrietta Nesbitt zu erkennen gibt, Hauswirtschafterin im "Weißen Haus". Ohne große Vorerfahrung wurde sie von Eleanor eingestellt, um den Präsidenten und sein engstes Umfeld zu bekochen.

Anfangs gefiel es mir gut, dass der Leser aufgefordert war, sich selbst seine Gedanken zu machen, um wen es sich z.B. bei dieser dritten Erzählstimme handeln könnte und was es damit auf sich hat. Leider wird dieser Perspektivwechsel nicht konsequent eingehalten. Henrietta bekommt nur wenige Kapitel zugesprochen, und die sind so wenig aussagekräftig dass man sie auch hätte weglassen können. Im Nachwort erfährt man, dass Henrietta Nesbitt eine reale Person war und Autorin Jenny Bond so fasziniert hat, dass sie sie in ihrem Buch einbauen wollte. Die Umsetzung dieser Idee ist allerdings gründlich misslungen.
Überhaupt scheint Inkonsequenz und Unentschlossenheit nicht nur das Problem von Protagonistin Iris zu sein, sondern auch der Autorin selbst. Anstatt sich auf die Stärken ihrer Geschichte zu konzentrieren, nämlich die faszinierenden Charaktere der Roosevelts und ihres Umfeldes, verschiebt sich der Fokus zunehmend auf Iris' kompliziertes Privatleben.
Schon im Klappentext wird angedeutet, dass sie sich zwischen zwei Männern entscheiden muss, dem älteren politischen Berater Monty, dem der Ruf eines Frauenhelden vorauseilt, und dem sensiblen Reporter Sam, der mit vollem Einsatz Missstände in der Welt anprangert und ähnliche Ziele vertritt wie Eleanor Roosevelt.
Dass Iris allerdings über rund 300 Seiten hinweg (es waren gefühlte 1000) stetig zwischen den beiden Männern hin und her pendelt, ohne sich über die Auswirkungen ihres Tuns auf alle Beteiligten überhaupt Gedanken zu machen, hat mich beim Lesen schwer genervt. Irgendwann möchte man einfach nichts mehr von diesem Thema hören und sich auf die politischen und zeitgeschichtlichen Aspekte konzentrieren, doch leider werden die der Dreiecksgeschichte spürbar untergeordnet.
Oft erfährt man nur im Rückblick von wichtigen Entwicklungen wie dem Angriff auf Pearl Harbour, und die Informationen, die man über Iris' Arbeit erhält, fließen auch nur spärlich. Meist ist sie damit beschäftigt, auf Partys von Präsident Roosevelt herumzuhängen und Sam und Monty denkbar kindisch gegeneinander auszuspielen.
Über die von Iris organisierten Camps für alleinstehende Frauen und Kinder während der Weltwirtschaftskrise zum Beispiel erfährt man überhaupt nichts, ebenso über viele ihrer anderen Projekte, in denen sie angeblich so viel leistet. Diese Aufgaben werden meist nur einmal erwähnt und kommen dann nicht mehr vor. Schade, Ich hätte gerne auf den ganzen Herzschmerz verzichtet, um ein wirklich ausgewogenes Bild von Iris' Tätigkeit im "Weißen Haus" zu bekommen.

Fazit: Eine konsequente Linie und die Konzentration auf weniger Themen hätte dem Buch gut getan. Darüber hinaus scheint es der Autorin nicht klar zu sein, wie ihre Figuren auf die Leser wirken - gerade die fiktiven Personen sind diejenigen, die meiner Meinung nach am schwächsten gezeichnet sind. Wenn die Autorin beabsichtigt hätte, eine wahre Unsympathin als Protagonistin zu erschaffen, dann wäre ihr das mit Iris glänzend gelungen. Leider hält sie ihre eigene Schöpfung wohl für eine starke Frau, die sich in der Männerwelt behauptet.
Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, sonst hätte ich mich nicht bis zum Ende durchgeplagt bzw. hätte nur die Kapitel über Iris überblättert.
Die Stärken des Buches liegen in der Beschreibung der nicht-fiktiven Personen wie Eleanor und Franklin Roosevelt sowie darin, dass politische Zusammenhänge in wenigen Worten gut erklärt wurden. Leider gibt es viel zu wenig davon und zu viel von Iris' privaten Unzulänglichkeiten. Schade, gute Grundidee verschenkt!
RT
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Ein Zufallstreffen an einer Tankstelle
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verändert das Leben der jungen Lehrerin Iris McIntosh grundlegend. Dabei hatte es sich vor einigen Monaten gerade erst geändert und zwar im Zuge der Weltwirtschaftskrise zum Schlechteren, leider zum viel, viel Schlechteren. Iris hatte nämlich nicht nur ihren Job verloren, nein, sie war auch obdachlos und ohne Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Aber nachdem sie an der Tankstelle die First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika, Eleanor Roosevelt höchstpersönlich traf, ging es steil aufwärts. Die hohe Dame bot ihr nämlich gleich einen Job im Weißen Haus an, zunächst als Aushilfe, aber Iris machte sich rasch unentbehrlich und stieg weiter auf, bis zur Beraterin des Präsidenten.

Doch das ist noch nicht alles, denn trotz dieser beruflichen Einbindung hat Iris noch genügend Zeit, um gleich zwei Männer in ihren Bann zu bringen, den lebenslustigen Monty, ebenfalls ein Berater des Präsidenten - auch schon lange vor ihrer Zeit und den eher nachdenklichen Sam, einen Journalisten.

Der amerikanische Traum? Durchaus, wenn auch ein ausgesprochen unglaubwürdiger und einer, der während der Lektüre auch schon mal zum Alptraum mutierte. Aber nicht durchgehend, denn die Gesellschaftstudien der Autorin und die Einblicke in die amerikanische Politgesellschaft der 1930er und 40er Jahre waren schon sehr interessant und durchaus nicht unatmosphärisch.

Doch im Nachwort stellte sich heraus, dass das Augenmerk der Autorin zu einem nicht unerheblichen Teil auf die überaus eigenwillige, tatsächlich exisierende Haushälterin des Weißen Hauses, Henrietta Nesbitt, gerichtet war - diese kam zwar zu Wort, spielte jedoch in der Handlung, wenn überhaupt, dann eine sehr marginale Rolle.

Komisch irgendwie, der Roman - vieles passte nicht zusammen, war nicht stimmig. Und das männermordende Weib Iris mit seinem kometenhaften Aufstieg passte schon ganz und gar nicht. Auch wenn ich nicht alles schlecht fand: nein, dieses Buch mag ich nicht weiterempfehlen!
T
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Von der Straße ins Weiße Haus...
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2.3
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3.0
Von der Autorin hatte ich bis dato noch nichts gelesen. Da ich noch nie etwas zur Zeit der 30er Jahre in Amerika gelesen hatte, aber schon immer mal wollte, war ich doch recht gespannt und begann zu Lesen.

In der Geschichte selbst geht es um drei Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Zum Einen ist da die junge Lehrerin Iris, die aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage ihren Job verliert. Am Ende der Gesellschaft angekommen, versucht sie ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Zum Glück trifft sie auf die Gattin des Präsidenten, Eleanor Roosevelt. Diese ist von Iris sehr angetan und greift ihr unter die Arme. Wird sie zur Besserung von Iris Leben beitragen können oder verkompliziert sie nur alles? Und dann gibt es da noch die Köchin Henrietta. Wie wird ihr Leben verlaufen?

Die gesamte Handlung wird uns aus drei Perspektiven näher gebracht, nämlich aus der Sicht der jeweiligen Protagonistin, die wir begleiten, wobei das Leben der Köchin sehr wenig Raum einnimmt und Iris als Akteurin am präsentesten ist.

Am meisten hat mich fasziniert, dass wir am Leben der Präsidentengattin teilhaben dürfen, denn sonst erfährt man ja eher etwas aus dem Leben eines Präsidenten, aber nie aus dem Leben seiner Gattin. Eleanor hat das Herz am rechten Fleck und sie weiß was sie will. Zwar muss sie sich der Gesellschaft anpassen, kann aber aufgrund ihrer Stellung viel Gutes tun.

War ich anfänglich von Iris noch sehr angetan, so nervte sie mich im Verlauf der Geschichte immer mehr, da sie einfach nicht wusste, was sie wollte. Ihr ewiges Hin und Her zwischen den Männern war für mich absolut unverständlich.

Henrietta kommt so selten vor, dass ich gar keinen richtigen Eindruck von ihr gewinnen konnte. Mich hätte es nicht gestört, wenn der Handlungsstrang zu ihr ganz gefehlt hätte. Und das ist arg verwunderlich, hat die Autorin aufgrund dieser Person überhaupt erst das Buch geschrieben.

Für mein Empfinden hat die Autorin zu viel gewollt. Der Inhalt des Romans hätte auch drei Bücher füllen können, so viel möchte sie uns mitteilen. Weniger wäre hier wirklich mehr gewesen und dann hätte die Story vielleicht auch einen roten Faden gehabt.

Die große Schwäche des Romans ist einfach, dass zu viel Handlung in das Buch gepackt wurde, die nur kurz angerissen, aber nicht ausführlich dargestellt wird, so dass mir als Leser vieles fremd und teilweise nicht nachvollziehbar erschien.

Fazit: Leider kann ich hier keine Leseempfehlung aussprechen. Wohl nur etwas für Leute, die durch geschichtliche Fakten gehetzt werden wollen. Sehr schade...
N
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Ganz grausige Dreiecksgeschichte!
(Aktualisiert: 29 Dezember 2015)
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2.3
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Ich bin voller Vorfreude in dieses Buch gestartet, weil mich der Inhalt und vor allem die Einbettung der Geschichte in die 30er Jahre sehr interessiert haben. In puncto Schreibstil bin ich auch gut in das Buch rein gekommen und gerade der gefiel mir wirklich sehr gut. An die kleinen Zeitsprünge muss man sich am Anfang zwar etwas gewöhnen, aber das fand ich nicht störend.
Auch der geschichtliche Hintergrund um die Lebenssituation in Amerika zu der damaligen Zeit fand ich sehr spannend. Auch die späteren politischen Entwicklungen und Ereignisse waren interessant zu lesen und ich habe gemerkt, dass mein Wissen in diesem Bereich doch sehr dünn ist.
Worüber ich mich allerdings im Verlauf des Buches immer mehr aufgeregt habe ist die Dreiecksbeziehung um die Hauptprotagonistin Iris. Auch ihr Charakter, der sie mir zu Beginn eigentlich sehr sympathisch machte und ihre ärmliche Situation ließen mich sehr mit ihr mitfühlen. Jedoch nachdem sie von Mrs Roosevelt aufgesammelt und ins Weiße Haus gebracht wird, beginnt für sie ein neues Leben. Anfangs freut man sich noch mit ihr, allerdings nervt Iris mit der Zeit einfach nur noch. Man hat das Gefühl, dass ihr alles wie zufällig in den Schoß fällt und sie weiß es nicht einmal zu schätzen, was für ein Glück und wie leicht sie es hat. Sie steht dann irgendwann zwischen zwei Männern (Monty und Sam) zwischen denen sie sich einfach nicht entscheiden kann. Vor allem dieses Hin und Her und Iris Verhalten beiden gegenüber ist zum Schluss hin unrealistisch und lächerlich.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt (Iris McIntosh, Eleanor Roosevelt, Hick, Henrietta Nesbitt), wobei der Erzählstrang von Henrietta Nesbitt, der Haushälterin, der spätest gewählte ist. Ihre kleinen Anekdoten über Geschichten aus dem Weißen Haus finde ich sogar ganz amüsant, nur hören ihre Monologe einfach irgendwann auf, und es wird in keiner Weiße ein Abschluss zu ihrer Geschichte gefunden.
Das führt auch zu einem weiteren Problem, weil das Buch an sich leider kaum klare Strukturen hat. Bei mir hat sich der Eindruck abgewechselt ob bei dem Buch Iris Beziehung zu Mrs Roosevelt, oder deren Beziehung zum Präsidenten oder aber die Dreiecksbeziehung im Vordergrund stehen?! Der deutsche Titel "An einem Tag im Mai" würde mehr für das Treffen und die Beziehung von Iris und Mrs Roosevelt stehen, der englische Titel "The President's Lunch" allerdings eher für Iris Verbindung zum Präsidenten Roosevelt. Aber in Wirklichkeit geht es nur um Iris Liebes-/Sexleben, wobei gelegentlich politische Fakten eingeworfen werden. Auch das Ende des Buches und die Auflösung von Iris' Unentschlossenheit bezüglich ihrer "Lover" haben mir nicht gefallen.


Fazit:
Das Buch startet ganz gut, auch der Erzählstil und der geschichtliche Hintergrund haben mir gefallen, allerdings verdirbt die Dreiecksgeschichte (vor allem Iris) alles!
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Zu viel gewollt
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1.7
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
3.0
Zum Inhalt:

Iris McIntosh hat in der Wirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts alles verloren und versucht, allein auf sich gestellt, sich nach Baltimore durchzuschlagen. Weil ihr das Geld ausgegangen ist, bettelt sie und spricht dabei zunächst unbewusst Eleanor Roosevelt, die Frau des Präsidenten, an. Diese hat Mitleid mit ihr, gibt ihr Geld und ihre Visitenkarte, damit sie sich bei ihr melden kann und ehe sich Iris versieht, ist sie Angestellte des Weißen Hauses. Hier wird sie von allen mit offenen Armen empfangen und nach kurzer Zeit muss sie sich zwischen zwei einflussreichen Männern entscheiden.

Der erste Satz:

Geduldig lauschte Iris dem Vortrag des Siebzehnjährigen , der sich Silbe um Silbe im Text vorarbeitete und sie in regelmäßigen Abständen Hilfe suchend ansah.

Meine Meinung:

Nachdem ich mir die kurze Zusammenfassung auf dem Buchrücken durchgelesen hatte, hatte ich mich auf einen historischen Liebesroman eingestellt, der im Innersten der amerikanischen Politik der 1930er Jahre spielt. So weit so gut, dachte ich und machte mich voller Vorfreude daran den Roman zu lesen. Jedoch bemerkte ich sehr bald, dass die Autorin Jenny Bond nicht nur diese Idee für ihr Buch hatte, sondern auch noch andere.

Der Roman wird im wesentlichen aus drei Perspektiven geschildert: Iris McIntosh, Eleanor Roosevelt und wie man erst relativ spät mitbekommt von der Köchin des Weißen Hauses Henrietta Nesbitt. Obwohl die Köchin Henrietta Nesbitt die Autorin zu diesem Buch inspiriert hat, spielt diese nur eine sehr zu vernachlässigende Rolle in diesem Buch und ich habe mich bis zum Schluss gefragt, was die Autorin mit den kurzen Passagen von ihr bezwecken wollte, da diese rein gar nichts zur Handlung beigetragen haben.

Durch die Perspektive von Elanor Roosevelt erhält man einen besseren Blick für die eigentliche Politik im Weißen Haus. Da dies eine politisch aufregende Zeit ist, gibt es eine Menge zu berichten, jedoch wird ihr Anteil in dem Verlauf des Buches immer geringer. Die Autorin stellt Eleanor als eine sehr moderne Frau ihrer Zeit dar, die weiß, was sie will und versucht im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre politischen Ideen umzusetzen.

Iris McIntosh ist die eigentliche Protagonistin dieses Buches. Sie ist gelernte Lehrerin und wird dann im Verlaufe der Geschichte von Eleanor Roosevelt auf der Straße aufgelesen, damit sie ihre Assistentin wird. Im Verlaufe des Buches, es deckt die Jahre 1933 bis 1945 ab, schafft sie es, sich bis in den Beraterstab des Präsidentin hochzuarbeiten. Gleichzeitig entwickelt sie eine Dreiecksbeziehung zu Moody und Sam, die auch im Weißen Haus arbeiten. An diesem Punkt fängt das Buch an wirklich schwierig zu werden. Die Autorin räumt dieser Dreiecksbeziehung einen so großen Raum ein ohne dabei wirklich darauf einzugehen, was Iris dazu bewogen hat, diese einzugehen, dass es überhand nimmt. Es ist von keiner Warte aus mehr realistisch und macht Iris sehr unsympathisch. Des Weiteren wird diese Dreiecksbeziehung aber auch so unlogisch dargestellt, dass man sich fragt, weshalb die Männer nicht viel früher von all dem erfahren und warum sie da weiterhin mitmachen. Zeitgleich macht Iris eine kometenhafte Karriere, bei der man sich fragt, wie das überhaupt möglich sein soll. Wohlgemerkt, dieses Buch spielt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts!

Da die ganze Handlung größtenteils im Weißen Haus spielt, werden viele historisch wichtige Ereignisse erwähnt. Das finde ich prinzipiell gar nicht schlecht, damit man alles historisch besser einordnen kann. Jedoch macht die Autorin den katastrophalen Fehler, dass sie viele Ereignisse und politische Diskussionen kurz anreißt, man als Leser schon ganz gespannt ist, was jetzt kommt und ganz plötzlich wird ein Zeitsprung gemacht und man wird in ein Nichts fallen gelassen. Oder es wird ein Problem der Zeit dargestellt, z.B. die Arbeitslager für aus Japan stammende US-Amerikaner, man freut sich, darüber mehr zu erfahren und plötzlich wird das Thema fallen gelassen. Dadurch war ich an vielen Stellen sehr frustriert und manchmal sogar wütend, dass so wichtige Ereignisse, wenn sie schon erwähnt werden, nicht richtig dargestellt werden. Für mich fühlte es sich an vielen Stellen so an, als würde ich einen Film im Schnelldurchlauf sehen, sodass ich einige Aspekte des Films mitbekommen habe, jedoch viele nicht ganz und dadurch wurde vieles unverständlich. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Autorin mehrere Dinge abdecken wollte:

eine Drecksbeziehung
historische Ereignisse der Zeit sollten so dargestellt werden, als wenn man als Leser mit den Machern der Politik an einem Tisch gesessen hätte
mehrere historische Figuren sollten authentisch mit all ihren Facetten dargestellt werden und
in der Mitte von all dem eine selbstbewusste junge Frau, die sich von ganz unten nach ganz oben arbeitet


Jeder Punkt für sich genommen, ist eine wunderbare Idee für ein Buch, jedoch alle zusammen sind nichts Halbes und nichts Ganzes und frustrieren mehr, als dass sie Freude bereiten.

Alles in allem muss ich sagen, dass ich sehr enttäuscht von dem Buch bin. Dem Buch fehlt der rote Faden. Als ich es zum Schluss zugeklappt habe, habe ich mich gefragt, welchen Zweck die Autorin damit verfolgt hat. Noch immer bin ich diesbezüglich ratlos. Wenn ich das Buch nicht in einer Leserunde gelesen hätte, hätte ich es wahrscheinlich nach den ersten 150 Seiten abgebrochen.
Y
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