John Niven: Gott bewahre

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John Niven: Gott bewahre
Verlag
ET (D)
2011
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
The Second Coming
ET (Original)
2011
ISBN-13
9783453676336

Informationen zum Buch

Seiten
400

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Erster Satz
"Da kommt Gott - tut so, als wärt ihr beschäftigt!" Das steht auf dem zerfledderten Aufkleber, der an dem Metallschrank neben dem Wasserspender klebt.

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Handlungsort

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Kaum hat Gott sich im Himmel eine kleine Auszeit gegönnt und seinem Sohn Jesus Christus die Geschäftsführung überlassen, schon herrscht auf Erden das nackte Chaos. Bürgerkriege, Umweltsünden, Armut, Hassprediger, tödliche Krankheiten, moralischer Verfall und gnadenloser Kommerz, so weit das Auge reicht. Was wurde aus der Menschenliebe und dem einzig wahren Gebot: »SEID LIEB«? Gott denkt nach und findet nur eine Lösung – sein Sohn Jesus muss erneut auf die Erde zurückkehren, um Gutes zu tun. Doch werden die Menschen auf JC hören?

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Gott bewahre
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Die Story: Nach einem einwöchigen Angelurlaub kommt Gott zurück in sein himmlisches Büro und muss feststellen, dass während seiner Abwesenheit die Erde ganz gehörig den Bach runtergegangen ist. Denn was im Himmel eine Woche ist, sind auf Erden gleich mehrere hundert Jahre. Das findet Er natürlich gar nicht lustig und flugs wird eine Konferenz aller führenden Heiligen einberufen. Schließlich kommt Er zu dem Schluß dass nur noch eins hilft: Sohnemann Jesus Christus, erst seit knapp einem Monat zurück von seinem ersten Erdenaufenthalt, wird für eine moderne Wiederholung zurück geschickt. Nur in der modernen Welt ist es nicht mehr so einfach sich Gehör zu verschaffen, erst recht nicht mit einer Botschaft wie SEID LIEB. Und so landet JC schließlich als Rockmusiker in einer Castingshow ...

Meine Meinung: Einerseits klingt die Geschichte einfach nur herrlich abgedreht und witzig, die moderne Umsetzung ist auch gelungen, doch konnte John Niven mit seinem Humor bei mir nicht punkten. Mehr als ein paar Schmunzler (bspw. wenn Jesus in der Schlange für die Castingshow steht und seufzt "Gott, warum hast du mich verlassen?") hatte ich jedenfalls nicht übrig. Ebenfalls Geschmacksache wird der fleißige Gebrauch von Fäkalausdrücken besonders während der Passagen in Himmel und Hölle sein. Ich empfand es jedenfalls eher als eine überflüssige Schimpfwortinflation. Und warum diese Häufung von Kraftausdrücken nötig war erschließt sich mir immer noch nicht.

Andererseits positiv empfinde ich wer in diesem Buch, mal abgesehen von dem sicher teils noch überspitzten aber größtenteils realistisch wirkendem Castingshow-Wahn, alles sein Fett wegebekommt. Denn dieser Gott liebt Schwuchteln und Schwarze, wer an ihn glaubt interessiert ihn einen feuchten Kehricht und den Kreationismus hält er für einen guten Witz - zumindest bis er erfährt wie viele Anhänger dieser hat. Entsprechend scharf schießt der Autor also in alle Richtungen: gegen Rassisten oder Abtreibungsgegner (die kommen in die Hölle!), gegen die Kirchen und auch den Papst (wer im Bezug auf Religion empfindlich ist sollte das Buch besser nicht zur Hand nehmen) etc. "LIEB" sind nicht nur im Buch wahrlich die wenigsten.

Natürlich ist Jesus bzw. JC, von seinen Freunden für einen liebenswerten Spinner, von allen anderen nur für einen Spinner gehalten, derjenige, der das SEID LIEB am besten auslebt. Er schart Jünger (Freunde) um sich, die zumeist aus den Schichten stammen, auf die normalerweise herabgeschaut wird (z.B. ehemalige Junkies, Prostituierte, Obdachlose) und hilft ihnen. Gelassen, tatsächlich gütig ... solche Worte könnte man u.a. verwenden um diesen Charakter zu beschreiben. Man kommt kaum umhin ihn zu mögen, auch wenn er ein wenig an seiner Ausdrucksweise feilen könnte. ;-) Neben JC sind die anderen Charaktere leider recht farblos geraten.

Etwas Schade ist, dass John Niven häufig Lieder und Interpreten einbindet, die ich nicht kenne. Gut, darüber kann ich hinweglesen. Der Autor kann ja nichts dafür was ich alles nicht kenne. Was ich allerdings gar nicht gut fand waren die Stellen, an denen der Autor es nicht einmal für nötig hielt überhaupt einen Titel oder Interpreten zu nennen. Nein, da singt JC einfach ein paar Zeilen und es wird wohl erwartet, dass der Leser die Textzeilen schon richtig zuordnen kann und weiß warum das an gerade dieser Stelle so passend oder schockierend ist. Leser mit weitergehenden Kenntnissen im Bereich der Rockmusik werden das wohl gut finden, ich hingegen fühlte mich dabei immer wieder als hätte ich einen Insider-Witz verpasst und ich mag es nicht wenn mir ein Autor ein solches Gefühl vermittelt.

Zum Schluß die Logik ... ach die Logik. Nicht unbedingt John Nivens Stärke. Oder wie kann man es sich erklären, dass nach Gotts einwöchigem Angelausflug Jahrhunderte vergangen sind, nach einem Tag im Büro aber kein einziges Jahr? Eigentlich hätte die Erde weitere 57 Jahre den Bach heruntergehen müssen. Für die Story mag das okay sein, logisch ist es aber nicht. Vermutlich hat der Autor sein Zeitmodell Himmel-Erde nicht konsequent bis zum Ende durchdacht.

Mein Fazit: Ich weiß immer noch nicht was ich von diesem Buch halten soll. Positives hält sich mit Negativem die Waage. Meinen Humor traf das Buch nicht so ganz. Das gibt neutrale 3 Sterne.
T
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