Er scheint ein ganz normales Leben zu führen: Tender Brenson arbeitet tagsüber als Hausdiener, und nachts übt er sich in telefonischer Seelsorge. Doch er ist der Letzte seiner Art, der letzte Überlebende einer strenggläubigen, kultischen Gemeinde, die kollektiven Selbstmord verübt hat. Allerdings scheint jemand bei manchem Mitglied etwas nachgeholfen zu haben, und auch Brensons Stunden sind gezählt...
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Gesamtbewertung
5.0
Plot / Unterhaltungswert
5.0
Charaktere
5.0
Sprache & Stil
5.0
Palahniuk hat seinen eigenen Stil, sehr sachlich und mit einer ziemlich direkten Sprache und ist somit vielleicht nicht jedermanns Sache. Flug 2039 ist eines der wenigen Bücher, die mir gefielen, obwohl ich zu der Hauptperson keinen rechten Zugang fand und sie überhaupt nicht leiden konnte. Äußerlich gefiel mir die Symbolik darin, Kapitel und Seiten konsequent rückwärts zählend anzugeben. Und obwohl das Ende schon am Anfang feststeht ist es dennoch ein wenig überraschend.
Chuck Palahniuk (sprich: Paula-nick), der Autor von Fight Club, ist bekannt dafür, dass er Bücher schreibt, die unter die Haut gehen. Vielleicht liegt es daran, dass er Themen wie Gewalt, Sex, Krankheiten und Medikamente fast in jedem seiner Romane eine tragende Rolle spielen lässt. Vielleicht ist es seine gar nicht unterschwellige Kritik an der Gesellschaft, unseren konsumgesteuerten Leben, unserer Besessenheit nach Echtheit, während wir uns doch irgendwie gerne von den Medien manipuleren lassen...
Das erste, was einem an Survivor auffällt, ist, dass das Buch nicht nur mit Kapitel 47, sondern auch mit Seite 289 beginnt und mit Seite 1 endet. Da stellt sich die Frage: Wird denn die Geschichte auch rückwärts erzählt? Nicht ganz. Palahniuk beginnt mit dem Ende von Tender Bransons Geschichte, springt dann irgendwo in die Mitte und erzählt wild durcheinander, was geschah, bevor das Buch begann.
Als Leser weiß man aber immer, wo man gerade ist, man lernt den Hauptcharakter stückchenweise kennen, und hat das Gefühl, dass einem selbst, wie ihm, die Augen geöffnet werden.
Oft musste ich lachen, sei es weil teilweise völlig absurde Szenarien auftauchen oder einfach wegen Palahniuks dunklem Humor. So oder so, ich konnte das Buch wirklich nicht zur Seite legen, hab es innerhalb kürzester Zeit gelesen und habe vor, das auch noch öfters zu tun.