Jojo Moyes: Ein ganzes halbes Jahr

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Jojo Moyes: Ein ganzes halbes Jahr
ET (D)
2013
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
Originaltitel
Me before you
ET (Original)
2013
ISBN-13
9783499267031

Informationen zum Buch

Seiten
512

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Als er aus dem Bad kommt, ist sie wach, hat sich gegen das Kopfkissen gelehnt und blättert durch die Reiseprospekte, die neben seinem Bett gelegen haben.

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Handlungsort

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Lou & Will. Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt. Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will. Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird. Eine Frau und ein Mann. Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen. Die Liebesgeschichte von Lou und Will.

Autoren-Bewertungen

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Traurig, witzig, emotional – bittersüß wie das wirkliche Leben
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Inhalt:
Will führt ein tolles Leben auf der Sonnenseite. Er ist Teilhaber einer erfolgreichen Firma, hat eine hübsche Freundin, Urlaube verbringt er in den exotischsten Ländern mit allerlei Abenteuern. Bis zu diesem einen Tag, der sein Leben vernichtet. Übrig bleibt ein querschnittsgelähmter Mann, ein Tetraplegiker, der in allem auf fremde Hilfe angewiesen ist. Mit diesem Dahinvegetieren, als das er es empfindet, kann er sich nicht abfinden. Da will er lieber sterben.

Louisa stammt aus bescheidenen Verhältnissen, gibt sich mit wenig zufrieden. Mit 26 Jahren lebt sie noch bei den Eltern und jobbt in einem Café. Die Beziehung zu ihrem langjährigen Freund ist alles andere als aufregend oder romantisch. Doch Lou wäre nie auf die Idee gekommen, etwas an ihrem Leben zu ändern, wenn das Café nicht geschlossen worden wäre. Die von der Arbeitsagentur vermittelten Jobs sind alle nicht besonders toll. Da ist der Job als Pflegehilfe noch das geringste Übel, zumal er auf sechs Monate befristet ist.

Wird es Lou mit ihrer frischen, ehrlichen Art gelingen, Will aus seiner Lethargie zu holen und wieder für das Leben zu begeistern?

Meine Meinung:
Jojo Moyes‘ Roman enthält so viel mehr als eine Liebesgeschichte. Hier treffen zwei Menschen aufeinander, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Frau und Mann, Unterschicht und Oberschicht, lebensfroh und lebensmüde. Nach anfänglicher Abneigung sehen die beiden in ihrem Gegenüber allmählich auch das Positive, sie lernen sich schätzen und respektieren. Und obwohl Lou eingestellt wurde, um Will aufzumuntern, ist am Ende sie diejenige, die am meisten profitiert. Denn Will bringt sie dazu, endlich etwas aus ihren Fähigkeiten zu machen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Moyes thematisiert zum einen die alltäglichen Probleme von Behinderten, die man sich als Nichtbehinderter gar nicht bewusst macht, die man als Außenstehender vielleicht auch gar nicht erkennen kann. Zum anderen geht es um Sterbehilfe. Äußerst geschickt gelingt es der Autorin, diese sensiblen Themen in einen unterhaltsamen Roman einzubauen, ohne dass sie irgendwie aufgesetzt oder fehl am Platz wirken. Und ja, der Roman ist unterhaltsam. Es gibt witzige Dialoge und Szenen, wo man einfach grinsen muss. Und der Roman ist traurig. Ich glaube, ich habe noch kein Buch gelesen, bei dem ich mehr geweint habe. Er ist emotional, und die Emotionen stehen nicht nur auf dem Papier, sie führen direkt in das Herz des Lesers, einfach wunderbar!

Die Charaktere sind tiefgründig beschrieben, vor allem natürlich Lou und Will, wobei der Hauptteil des Buches mit Lou als Ich-Erzählerin angelegt ist. Doch auch einige der Nebenfiguren kommen in jeweils einem Kapitel zu Wort, sodass man sich auch in sie gut hineinversetzen kann.

Sprachlich ist das Buch nichts wirklich Großartiges, aber es ist gut und einfach zu lesen. Die Handlung schreitet flott voran, es gibt keine Längen. Von Zeit zu Zeit ist eine kleine Überraschung eingebaut, so dass es immer spannend bleibt. Gefühle kommen nach und nach immer heftiger zum Ausdruck, und zwar Gefühle jeder Art, Verzweiflung, Hoffnung, Trauer, Liebe usw. Besonders das letzte Drittel ist so emotional geladen, dass man es fast nicht mehr aushält.

Fazit:
Ein ganz wundervolles, emotionales Buch, das noch lange nachhallt und zum Nachdenken anregt. Ich möchte es wärmstens empfehlen, nicht nur für Leser von Liebesromanen.
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Ein ganz besonderes halbes Jahr
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Normalerweise bin ich Büchern gegenüber, um die so ein Hype gemacht wird, eher kritisch eingestellt. Dennoch konnte auch ich mich dem Zauber dieser Geschichte nicht entziehen und war sehr angetan.

Lou wird arbeitslos, als das Café schließt, in dem sie bisher gekellnert hat. Ohne irgendeine Ausbildung hat sie wenig Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Aber ihre Familie ist darauf angewiesen, dass sie Geld nachhause bringt. Als sie in dieser Situation einen befristeten Job als Gesellschafterin eines Tetraplegikers annimmt, weiß sie nicht wirklich worauf sie sich einlässt. Seit einem Unfall ist Will ab dem Hals abwärts gelähmt. Er hasst sein Leben als Pflegefall und macht es seiner Umwelt nicht gerade leicht. Wird Louisa mit ihrer unbekümmerten Art einen Zugang zu ihm finden?

Auf den ersten Seiten des Buches fühlte ich mir sehr an den Film "Ziemlich beste Freunde" erinnert. Laut diversen Interviews hat die Autorin diesen aber gar nicht gesehen und ihre Geschichte daher völlig unabhängig davon geschrieben. Im weiteren Verlauf bleiben zwar einige Parallelen, dennoch ist die Geschichte von Lou und Will eine andere. Es ist nicht nur eine tragische Liebesgeschichte, sondern beschreibt das Leben von zwei Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen der erfolgreiche Sportler und Geschäftsmann, der Überflieger, der nun im Rollstuhl sitzt, für jeden Handgriff auf Hilfe angewiesen ist und sein Leben hasst. Zum anderen die unbekümmerte junge Frau aus einfachen Verhältnissen, die bisher noch nicht viel erlebt hat und eigentlich auch vom Leben nicht besonders viel erwartet, sondern in der Mittelmäßigkeit zufrieden ist. Hier treffen zwei Welten aufeinander und geben sich gegenseitig neue Anstöße.

Faszinierend fand ich, wie es der Autorin gelingt, nicht ins Kitschige oder Klischeehafte abzudriften Sehr einfühlsam geht sie mit dem Thema Behinderung um und nähert sich ganz behutsam der äußerst sensiblen Frage der Sterbehilfe an. Die langsame Entwicklung zwischen Lou und Will ist einfach wunderbar beschrieben, beide Figuren wachsen dem Leser immer mehr ans Herz, aber der drohende Ausgang der Geschichte schwebt wie ein Damokles-Schwert über ihnen. Am Ende habe ich zwar keine Taschentücher gebraucht, aber ein wenig feuchte Augen muss ich doch zugeben.
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Wunderbar berührend
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Louisa Clark, meist Lou genannt, ist ziemlich aus der Bahn geworfen, als sie ihren Job im Café verliert. Erfolglos pilgert sie Termin um Termin zum Arbeitsamt und bekommt jedesmal doch nur Absagen oder völlig unakzeptable Stellenangebote. Auch sonst ist ihr Leben nicht gerade toll - mit 26 wohnt sie immer noch bei den Eltern (und zwar in der Abstellkammer), und die Leidenschaft ihres Langzeitfreundes Patrick gehört inzwischen viel eher dem Marathonlauf als ihrer Beziehung.

Will Traynor war früher einmal ein erfolgreicher Geschäftsmann, in der High Society zu Hause und in seiner spärlichen Freizeit mit diversen Extremsportarten zugange. Früher, das war vor dem Unfall, der ihn, nach einer Rückgratverletzung quasi völlig bewegungsunfähig und ständig auf fremde Hilfe angewiesen, an den Rollstuhl gefesselt hat.

Auf der Suche nach Verstärkung für Wills Pfleger wendet sich Wills Mutter an das Arbeitsamt, und zu ihrer großen Überraschung ist es Lou, die den Zuschlag für die Stelle bekommt und sich schon bald fragt, worauf sie sich da eigentlich eingelassen hat. Will ist verbittert und depressiv und lässt seine Gefühle häufig an ihr aus, und Lou hat das Gefühl, nie die richtigen Worte zu finden, nie das Richtige zu tun. Doch ganz allmählich taut Will ihr gegenüber auf ...

Wie viele Leser habe auch ich erst mal an den Film "Ziemlich beste Freunde" denken müssen, in dem auch ein Jobsuchender aus einfachen Verhältnissen völlig unbedarft beginnt, für einen Tetraplegiker zu arbeiten. Und in der Tat ist es im Grunde dieselbe Ausgangssituation, doch das Buch entwickelt sich in eine gänzlich andere Richtung, auch wenn hier wie dort zwei Welten aufeinandertreffen und beide Beteiligten gerade durch ihre unterschiedlichen Hintergründe enorm viel voneinander lernen können.

Lou hat immer in den Tag hinein gelebt und nie großartig über den Tellerrand bzw. die Grenzen ihrer kleinen Heimatstadt hinausgeschaut hat sich einfach in ihrem langweiligen Leben eingerichtet, während Will in der Welt herumgekommen, belesen und musikalisch gebildet ist und das Risiko geliebt hat. Zum einen ist es also ein Roman über Lous persönliche Entwicklung, wie sie lernt, die Initiative zu ergreifen, mit Herzblut und Ideenreichtum in einer Sache aufzugehen, Verantwortung zu übernehmen und ihr Leben selber in die Hand zu nehmen.

Zum anderen ist das Buch die anrührende Geschichte einer besonderen Freundschaft zwischen zwei Menschen, die wenig gemeinsam haben und sich anfangs nicht mal mögen und eine sehr einfühlsame Auseinandersetzung mit Wills schwerer Behinderung und dem Thema Sterbehilfe.

Der Erzähltonfall ist eher leicht und erinnert ein wenig an Chick-Lit-Bücher (mir ist spontan der Vergleich zu Marian Keyes in den Sinn gekommen), die Thematik und der Umgang damit ist aber alles andere als locker-flockig-trivial. Ganz einfühlsam und ohne Schmalz erzählt Jojo Moyes von einem halben Jahr, nach dem in Lous Leben nichts mehr so sein wird wie vorher. Eine gute Prise Humor schwingt zwischen den Zeilen mit - die Schlagabtausche zwischen Will und Lou haben mich oft zum Schmunzeln gebracht -, aber auch Gespür für die traurigen und tragischen Seiten der Geschichte. Mehr als einmal hatte ich einen ordentlichen Kloß im Hals.

Anfangs befürchtete ich noch eine gewisse Vorhersehbarkeit, aber auch diese Klippe hat die Autorin (bis auf ein paar nebensächliche Kleinigkeiten) erfolgreich umschifft und mich mehrmals ziemlich überrascht, so dass ich das Buch irgendwann kaum noch aus der Hand legen konnte.

Ein schönes, berührendes Buch mit zwei höchst sympathischen Hauptfiguren, das mir sicher noch eine ganze Weile im Gedächtnis bleiben wird.
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Meine Meinung:
Ich bin 16 Jahre alt und habe schon einige Bücher gelesen, doch nirgends habe ich so sehr mitgefühlt wie in diesem. Dieses Buch hat mich so sehr mitgenommen, dass ich es in nur 4 Tagen durchgelesen habe.
Jojo Moyes schreibt über ein so sensibles Thema, dass ich wirklich Respekt vor ihr habe, dass sie es so gut umsetzen konnte! Ich arbeite in der Lebenshilfe und weiß wovon ich spreche. Ich weiß wie man mit Behinderungen umgeht und ich weiß wie viele mit ihrer eigenen Behinderung nicht klar kommen.
Dieses Buch regt zum nachdenken an.. Über Sterbehilfe, über Familie, über die Situation, über Momente in den man sich fragt: "Was hätte ich da getan?" "Sehe ich das auch so?" doch am meisten über sein eigenes Leben.
Ich glaube, ich habe die letzten 5 Kapitel durchgeheult und musste mehrmals eine kurze Pause machen um mich wieder zu beruhigen..
& nach meiner Meinung macht das ein gutes Buch aus!

Es ist ein so wundervolles Buch und man kann es wirklich nur weiter empfehlen, egal im welchen Alter.

J
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