Khaled Hosseini: Drachenläufer

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Kabul 1975. Amir und Hassan sind die besten Freunde, doch gesellschaftlich gehören sie verschiedenen Schichten an. Amir ist der Sohn eines reichen Geschäftsmanns, Hassans Vater, ein Angehöriger der Minderheit der Hazara, ist dessen Diener.

Die Jungen stört das eigentlich nicht, sie bereiten sich eifrig auf den Drachenläuferwettbewerb vor, den sie gewinnen wollen. Doch manchmal kann es Amir nicht lassen, Hassan zu bevormunden und mit seinem Wissensvorsprung zu prahlen.

Nach dem Drachenlaufen, das Amir gewinnt, woraufhin er im ganzen Viertel gefeiert wird, kommt es zum Bruch zwischen den Jungen. Amir stößt seinen treuen Freund vor den Kopf, die Wege der beiden trennen sich.

Kurz darauf erschüttert der Sturz des Königs Afghanistan, von da an ist nichts mehr wie vorher, und Amir und sein Vater fliehen vor den katastrophalen Zuständen in die USA.

Dort leben sie in einer Gemeinschaft von Exilafghanen. Amir studiert, heiratet, führt eigentlich ein ganz normales Leben, bis ihn im Sommer 2001 ein Anruf aus Afghanistan aus der Routine reißt. Ein alter Freund seines Vaters ist todkrank und möchte Amir noch einmal sehen - eine Reise, die Amirs Leben noch einmal tiefgreifend verändert.

Abgesehen von den Taliban, Hamid Karsai und den US-Angriffen wusste ich vor diesem Buch praktisch nichts über Afghanistan, deshalb war es hochinteressant, über die Kultur und Gebräuche dieses Landes zu lesen, wie es früher einmal war.

Das Buch ist ein Roman über Familie und Freundschaft, Schuld und Sühne, über Verrat und Liebe, in einer sehr schönen Sprache erzählt. Innerhalb der Geschichte gibt es viele Parallelen zu entdecken, aber nie mit dem Holzhammer und nie als übertriebenes Stilmittel. Mir gefiel auch, dass das Ende kein schmalztriefendes Happy-End ist, aber trotzdem hoffnungsvoll.
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Nun habe ich das Buch auch endlich gelesen und kann die allgemeine Begeisterung nicht so ganz nachvollziehen. Auch mir hat das Buch gut gefallen, aber für mich war es nicht das beste Buch des Jahres oder ein besonderes Lesehighlight.

Im ersten Teil, in dem die Kindheit von Amir und Hassan thematisiert wird, war ich noch richtig begeistert, das Buch hat mich total in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht mehr zur Seite legen. Mit sehr viel Gefühl wird Amir beschrieben, seine schwierige Beziehung zu seinem Vater und schließlich der "Verrat" an Hassan. Auch die Beschreibungen von Kabul vor dem Krieg fand ich sehr interessant.

Leider hat das Buch danach für mich stark nachgelassen. Der Teil in den USA war für mich sehr langweilig und las sich wie eine zweitklassige Familiengeschichte. Erst als Amir zurück nach Kabul fährt, kommt nochmal Schwung in die Geschichte. In diesem Teil war mir dann aber alles zu traurig, zu grausam, zu schrecklich um mir wirklich zu gefallen.

Es ist mir klar, dass man die Taliban und den Krieg in Afghanistan nicht schönreden kann oder sollte, doch manche Szenen musste ich überblättern, weil mir übel wurde. Das kann ja nicht der Sinn eines Buches sein. Manche Dinge muss man auch der Vorstellungskraft des Lesers überlassen, finde ich.

Die vielen Zufälle am Ende waren mir dann auch etwas zu viel. Die Geschichte fügt sich so perfekt, zu perfekt um wahr zu sein.

Es ist ein gutes, interessantes Buch, das einen schönen Vergleich zieht, zwischen Kabul damals und Kabul heute, das ist für mich auch der große Pluspunkt. Ich habe das Buch zum Großteil gerne gelesen und habe auch viel über Afghanistan erfahren
S(
Top 50 Bewerter 48 Bewertungen
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Khaled Hosseini hat einen ergreifenden Roman über sein Geburtsland Afghanistan, Entwurzelung, verratene Freundschaft und Wiedergutmachung geschrieben. Man begleitet den Ich-Erzähler Amir, den Sohn eines wohlhabenden Paschtunen, durch Höhen und Tiefen, durch seine Kindheit in Afghanistan und sein Erwachsenenleben in den USA. Mittelpunkt seines Lebens und auch dieses Romans ist eine Schuld, die er seit seinem zwölften Lebensjahr mit sich herumträgt und für die er nun die Chance erhält, sie zu sühnen.

Zuweilen hätte ich Amir zu gerne geschüttelt, trotzdem konnte ich seine Verhaltensweisen immer nachvollziehen, da sie einfach zutiefst menschlich sind. Denn dass ich an seiner Stelle anders gehandelt hätte, wage ich nicht zu behaupten.

Hosseinis Erzählweise ließ mich tief in die Geschichte eintauchen. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten und war entsetzt ob der geschilderten Gräueltaten, werden sie nun von den Taliban oder während der sowjetischen Okkupation verübt. Man bekommt wirklich das Gefühl, der Autor wäre hautnah dabei gewesen; da dieser schon 1976 mit seiner Familie Afghanistan verlassen hat, ist ihm das meiste davon aber wohl erspart geblieben (hoffentlich). Nichtsdestotrotz haben ihn wahre Erlebnisse zu der Geschichte inspiriert, wie man im informativen Nachwort nachlesen kann.

Der einzige Kritikpunkt, den ich hervorbringen kann ist, dass die Handlung manchmal etwas zu durchkonstruiert wirkte. Dennoch hat dies meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan (obwohl das Wort Vergnügen hier fast fehl am Platz wirkt).
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Ich fand das Buch sehr beeindruckend.

Das geht schon mal damit los, dass es sich vor allem um Afghanistan dreht, ein Land, das mich von jeher interessiert hat. Der Autor spannt den Bogen von den frühen Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts bis ins Jahr 2002 und vermittelt die Entwicklung dieses Landes über den ganzen Zeitraum hinweg. In dieser Zeit ist in Afghanistan sehr viel passiert; viele politische Umbrüche, mehrere (Bürger-)Kriege mussten die Afghanen über sich ergehen lassen. Diese Tragödie eines ganzen Landes ist eng mit dem Schicksal des Ich-Erzählers Amir verbunden, den der Leser von Kindheit an begleitet. Sein Leben ist sicher nicht beispielhaft für das der meisten Afghanen, aber auch an seinem Beispiel kann man sehr gut erkennen, wie sehr das einstmals blühende Land vor die Hunde gegangen ist. Der Autor beschönigt hier nichts, und einige grausame Szenen haben mich doch sehr betroffen gemacht - von den Gräueltaten der Taliban und zuvor der Russen zu wissen, ist eine Sache; hier die konkreten Bilder geschildert zu bekommen, eine ganz andere. Da musste ich doch oft heftig schlucken.

Im Mittelpunkt steht aber vor allem die persönliche Tragödie von Amir, der schon von Kindheit an eine schwere Schuld mit sich herumträgt. Erst im Laufe seines Lebens, das ihn ins Exil führt, erfährt er die tieferen Hintergründe für all das, was er als Kind nicht verstehen konnte. Er, eigentlich ein schwacher, verzagter Mensch und keinesfalls mit dem Ehrbegriff des stolzen Afghanen auf Du und Du, begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, die ihn verwandelt und ihm die Chance zur Wiedergutmachung bietet. Dabei wird aber auch klar, dass es für manche Dinge einfach auch zu spät sein kann.

Das alles ist sehr fesselnd und ergreifend erzählt, manchmal direkt schon rührselig. Aber das passt genau zu dieser Geschichte, die wohl niemanden kalt lässt, und die auch nicht auf Biegen und Brechen auf ein Happy-End hinauslaufen will. Die Verflechtungen von Vergangenheit und Gegenwart sind sehr raffiniert ausgedacht und bescherten mir so manchen aha-Effekt. Auch das Leben der Exil-Afghanen, die sich einerseit an das Leben ihrer neuen Heimat anpassen wollen, andererseits aber ihre Traditionen und Gebräuche nicht aufgeben können, ist ein interessanter Aspekt des Romans.

Das Buch ist durchwegs spannend zu lesen und hat mir einige sehr schöne, aber auch traurige und nachdenkliche Lesestunden bereitet. Geheult hab ich nicht am Schluss, aber für einen dicken Kloß im Hals hat es schon gereicht.
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Amir und Hassan wachsen in den 70er Jahren gemeinsam in Afghanistan auf. Die beiden sind eigentlich sehr gute Freunde, mit dem kleinen Zusatz, dass Hassan und sein Vater Diener im Haus von Amir und seinem Vater sind. Jedoch verbindet die beiden Väter der Jungs eine innige Freundschaft, die weit über das Dienstverhältnis hinaus reicht. Da Hassan und sein Vater zu den Hazara gehören, werden sie öfters beschimpft und beleidigt und teilweise auch tätlich angegriffen. Amir steht offiziell oft nicht wirklich zu Hassan und lädt so eine Schuld auf sich, die er Jahre später wieder versucht gut zu machen.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen und ich habe es innerhalb von ein paar Tagen quasi in einem Rutsch zu Ende gelesen. Beschrieben wird die Zeit in Afghanistan in den 70er Jahren, ein kurzer Abriss über die Angriffe durch die Russen und schließlich erlebt man Afghanistan mit den Augen von Amir, der nach über 20 Jahren Abwesenheit in ein komplett zerstörtes Land zurückgekehrt, um seine große Schuld wieder gut zu machen.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Amir, was das Buch für mich teilweise schon schwer gemacht hat, da Amir mit sich selbst hart ins Gericht geht und sich in keinem besonders positiven Licht präsentiert. Er ist eifersüchtig auf Hassan und irgendwo v. a. ein kleiner Junge, der die ganze Zeit versucht die Liebe seines Vaters zu erlangen und erst sehr viele Jahre später die Wahrheit erfährt.

Hassan lernt der Leser nur durch die Augen von Amir kennen und Hassan ist Amir treu ergeben und würde alles für ihn tun. Das macht er auch und egal was passiert, Hassan hält immer zu Amir.

Durch diese Ich-Erzählweise hatte ich das Gefühl die Geschichte viel näher zu erleben. Gleichzeitig hat es mich total berührt über ein Afghanistan zu lesen, wo zwar auch nicht alles perfekt war, aber Frieden geherrscht hat und die Menschen glücklich waren und dann über ein Land zu lesen, in dem in den Halbzeitpausen zwischen einem Fußball-Spiel einfach so zwei Menschen gesteinigt werden und die Oberanführer das wahrlich nicht aus irgendwelchem religiösen Gründen tuen, sondern einfach nur aus Spaß an der Macht und dem Schmerz anderer.

Die doppeldeutige Moral der Taliban-Anhänger wird ganz gut über ein Ekelpaket dargestellt, der schon zu Amir's Schulzeiten unmöglich ist und seine perversen Vorlieben unter der Taliban dann erst so richtig ausleben kann.

Das Ende ist dabei kein Happy End im wirklichen Sinne. Es ist ein Ende, dass Hoffnung macht, aber doch alles offen lässt.

Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nie ein Buch über Afghanistan gelesen und ich muss sagen, dass der Autor es geschafft hat, mich erstens sehr zu berühren und zweitens meine Neugierde zu wecken, mehr über ein Land zu erfahren, dass man derzeit nur aus den Nachrichten kennt, in denen man aber nie etwas Positives hört.

Ein ganz tolles Buch und das 2. Buch von Khaled Hosseini habe ich mir bereits bestellt! Für mich ein absoluter Buchtipp!

Dafür gibt es 5 Ratten.
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