Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 7394
Blasse Figuren und die Handlung plätschert nur vor sich hin
Gesamtbewertung
 
2.0
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
3.0
Lilie überrascht in ihrer Wohnung in Paris einen Einbrecher, der anscheinend nur an einem wertlosen Bild interessiert war, dass sie schon seit Jahren nur in einer Rumpelkammer lagert. Als sie ihrem ehemaligen deutschen Gastvater Hermann und ihrer Gastschwester Hanna in Deutschland davon erzählt, erwacht bei denen die Neugier und gemeinsam beginnen sie zu recherchieren, was es mit diesem Bild auf sich hat. Dabei landen sie bei dem ehemaligen Glamourpaar Georgette Agutte und Marcel Sembat, bei denen es sich um entfernte Vorfahren von Lilie handelt. Gemeinsam begeben sich Lilie, Hermann und Hanna auf eine Reise in die Vergangenheit, die gleichzeitig die letzte Reise von Hermann darstellt, der unheilbar an Krebs erkrankt ist.

Nachdem ich vom Vorgängerroman "Wir sind doch Schwestern" der Autorin so begeistert war, habe ich voller Vorfreude mit dem lesen von diesem Buch gestartet, leider konnte es jedoch meinen Erwartungen so gar nicht gerecht werden.

Die handelnden Charaktere blieben für mich sehr blass und kaum greifbar und die einzelnen Schicksale haben mich überhaupt gar nicht berührt. Lilie und Hanna waren für mich zum Teil gefühlt irgendwie Teenager, dabei sollten sie 40jährige Frauen darstellen. Oftmals war für mich auch gar nicht nachvollziehbar, welche große Freundschaft sie angeblich verbindet, da bei mir davon eigentlich nichts ankam.

Die Sprünge in die Vergangenheit zu dem Ehepaar Sembat-Agutte waren den größten Teil des Buches leider auch für mich überhaupt nicht spannend und gerade auch der eigentliche Skandal, dass Georgette sich zu der Zeit hat scheiden lassen, wurde irgendwie emotionslos abgehandelt. Das zum Teil dann schon fast panische Klammern von Georgette an Marcel wurde als große ewige Liebe beschrieben, kam aber leider bei mir überhaupt nicht romantisch an.

Was mir gut gefallen hat, waren die Vorstellungen der berühmten Künstler wie Matisse, Pissaro oder auch Picasso und ihrer unterschiedlichen Stilrichtungen. Interessant fand ich auch die politischen Inhalte, mit denen sich Marcel Sembat beschäftigte und seine Gedanken und Überlegungen dazu.

Die Geschichte in der Gegenwart um Lilie, Hermann und Hanna und gerade die Tatsache, dass Lilie Hermann zu ihrem Wahlvater erklärt hat, hat mich überhaupt nicht berührt. Das Drama um Lilie's leiblichen Vater wurde zwar ein bisschen angesprochen, blieb aber für mich trotz allem nicht komplett nachvollziehbar.

Alles in allem hat mich dieses Buch leider sehr enttäuscht und reicht für mich bei weitem nicht an den Vorgänger heran. Das Nachwort hat mich dann irgendwie am meisten berührt, da die Autorin wohl wieder auf eigene Erfahrungen zurück gegriffen hat und das Buch mehr oder weniger im Gedenken an ihren verstorbenen Vater geschrieben hat.

Trotz allem reicht das bei mir nur noch für gerade zwei Sterne.
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