Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 2144
Das Leben der Flugpionierin Beryl Markham
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
In ihrem Roman "Lady Africa" erzählt Paula McLain die Lebensgeschichte von Beryl Markham, der ersten Frau, die in einem Flugzeug den Atlantik überquerte. Im Gegensatz zu Karen Blixen, die alleine durch das Buch und den Film "Jenseits von Afrika" zu einer gewissen Berühmtheit gelangt ist, war mir Beryl Markham bis dato noch kein Begriff und entsprechend wusste ich auch nicht, wo die Geschichte hinführt.

Das Buch beginnt in der frühen Kindheit von Beryl und beschreibt dann ihren Lebensweg bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie den Atlantik überquert. Leider bricht das Buch dann ab und beleuchtet ihre späteren Jahre nicht mehr, was ich doch etwas schade fand. Aus der Ich-Perspektive erlebt der Leser dafür das aufwachsen und älter werden von Beryl und erlebt vor allem hautnah mit, wie Beryl immer wieder für Skandale sorgt oder sich in einem wiederfindet und einfach nicht mit der britischen Kolonialgesellschaft zurecht kommt. Erklärt wird das ganz gut durch Beryl's relativ freie Kindheit und die Tatsache, dass ihr Vater ihr den Umgang mit Pferden beigebracht hat, aber nicht, wie Frau sich zu der Zeit zu verhalten hat.

Trotz der guten Erklärungen blieb Beryl für mich aber das gesamte Buch über ein sehr sperriger Charakter und oft musste ich einfach nur den Kopf über sie schütteln, da ich das Gefühl hatte, dass sie immer wie so ein trotziger Teenager agiert und irgendwie nicht wirklich erwachsen werden möchte. Dabei kommt hinzu, dass trotz der Ich-Perspektive ich zum Teil das Gefühl hatte, dass Beryl gar keine richtigen Gefühle hat. Vieles wird sehr kalt beschrieben, was zu einem außenstehenden Erzähler gut passen würde, bei dieser Perspektive aber eher seltsam ist.

Gut gelungen ist der Autorin ein lebendiges Bild der damaligen Gesellschaft und sie hat es ganz gut hinbekommen, den ganzen realen historischen Personen entsprechend Leben einzuhauchen. Trotzdem war der Roman für mich zum Teil eher unspektakulär zu lesen und ich konnte das Buch auch tagelang liegen lassen, ohne dass ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Viele Begebenheiten und Episoden wirken zu dem etwas lieblos aneinandergereiht und es fehlt eine klare Zeitangabe. Zum Teil sind sehr große zeitliche Sprünge vorhanden, dann wieder nicht, für mich als Leser war das aber nie so richtig nachvollziehbar.

Das Buch endet mit dem legendären Flug von Beryl und nur im Nachwort wird noch kurz auf ihr Leben eingegangen, aber ich finde es schade, dass so suggeriert wird, für Beryl wäre damit der Höhepunkt ihres Lebens überschritten gewesen.

Alles in allem konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Ich finde es gut, dass die Person Beryl Markham intensiver beleuchtet wurde und sie mir dank dem Buch jetzt auch ein Begriff ist. Jedoch sorgte die eher distanzierte Erzählweise und die zum Teil nicht nachvollziehbaren zeitlichen Sprünge dafür, dass sich ein richtiger Lesefluss so gar nicht einstellen wollte. Dafür gibt es drei Sterne.

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