Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 2645
Dieser Roman lässt mich verwirrt zurück
(Aktualisiert: 19 März 2015)
Gesamtbewertung
 
2.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
2.0
Inhalt:
London, 1866: Zur Anklage steht eine Gewisse Mrs. G. Pemberton, der vorgeworfen wird Mr. Edward Scales in seinem Hause ermordet zu haben...

Cornwall, 1859: Gwen Carrick und ihre Schwester Euphemia leben gemeinsam im Haus ihrer Eltern, nach deren Tod haben sie es zu gleichen Teilen geerbt. Doch Gwen fühlt sich wie eingesperrt. Ihre Naturwissenschaftlichen Interessen werden von der Gesellschaft ignoriert, denn als Frau hat sie so oder so keine Chance anerkannt zu werden. Sie saugt das Wissen aus den Büchern ihres Vaters in sich auf und fertig Zeichnungen verschiedenster Tierarten an, die sie in der Umgebung findet. Ihre Schwester flüchtet sich in ihren Glauben und hält spiritistische Sitzungen ab. Das Verhältnis der beiden zu einander ist mehr als schwierig. Kein Wunder also das Gwen sich schnell zu dem charismatischen Edward Scales hingezogen fühlt, der ihr ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung, vor allem aber in Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Arbeit verspricht. Ohne zu überlegen folgt sie ihm nach Südamerika, auf eine Forschungsexpedition. Edward selbst hat jedoch einiges vor ihr verborgen und sie muss feststellen das ein Leben mit ihm nicht das hält, was es verspricht...

Meine Meinung:
Es gibt eigentlich nur zwei Buchstaben die ganz genau ausdrücken was ich zu diesem Buch zu sagen habe: HÄ??
Das mag merkwürdig erscheinen, aber noch seltsamer ist dieser Roman geraten. Oder eher verwirrend. Er lässt zu viele Fragen offen im Raum stehen.
Dabei gibt es sehr viele interessante Figuren, vor allem Gwen und ihre Schwester Euphemia stehen dabei im Mittelpunkt. Aber auch andere Frauen spielen wichtige Rollen.
Doch allen ist ihnen gemein, dass sie letztendlich und vor allem auf ihre Rolle als Frau, im Sinne von Mutter und Sexualobjekt reduziert werden. Dabei soll vermutlich vor allem deutlich werden, welche Rolle Frauen im England des 19, Jahrhunderts (vor allem in der "bessren" Gesellschaft) zugedacht wurde. Der Ansatz hat mir eigentlich auch gut gefallen, vor allem weil auch deutlich wird das Gwen alles andere als dumm ist und ihre Bildung ihr als Mann, ein ganz andres Leben ermöglicht hätte. Zudem ist auch Edwards Verhalten ihr gegenüber ganz das, eines Mannes seiner Zeit.

Euphemia wäre auch spannend gewesen, leider hält sich die Autorin kaum bei ihr auf und wirft nur einzelne Brocken hin die man kaum versteht, weil man zu ihr eigentlich zu wenig Hintergrund hat. Obwohl ich die Beziehung der Schwestern doch auch faszinierend fand.

Vor allem Edward ist ein wichtiger dreh und Angelpunkt der Handlung, seine sexuellen Fantasien und Wünsche stehen im Grunde über allen andren Wünschen die wichtig sein könnten. Er ist ein selbstsüchtiger Mann und benutzt Frauen wie er es gerade braucht. Sein Tod scheint Erlösung für alle zu sein. Doch auch hier verläuft die Handlung immer wider in Andeutungen und wird dann ein einer Stelle unnötig überdeutlich, nahezu ekelhaft.

Der Streit zwischen Wissenschaft und Religion, der durch Darwins Thesen und einiger anderer Forscher sehr zentral wurde, wurde meiner Meinung nach gut heraus gearbeitet. Schade finde ich das er insgesamt aber kaum eine Rolle spielt.
.
Zudem ist ein großes Problem des Romans das er sehr verworren erzählt ist: Verworren, verstörend, seltsam abgehoben an einigen Stellen und dann wieder ein paar klare Momente um dann sofort wieder abzudriften.
Es bildeten sich in mir immer größer werdende Fragezeichen, deren Antworten die Autorin oftmals einfach nicht lieferte. Dadurch wurde es immer schwieriger der Handlung überhaupt noch zu folgen.
Einerseits hat Frau Lea das 19. Jahrhundert durchaus gut eingefangen und andererseits wird viel Potential zerstört, weil einfach zu viele Fragen im Kopf entstehen. Das hinterlässt bei mir ein Gefühl des Unbefriedigt seins. Ich weiß einfach nicht genau was das ganze sollte. Es hätte schon geholfen, wenn die Autorin wenigstens ein paar der Fragen auch beantwortet hätte.

Fazit:
Einerseits war die Lektüre an manchen Stellen faszinierend, andererseits las sich Die Entdeckungen der Gwen Carrick sehr zäh und ich hatte mühe den Roman überhaupt zu beenden. Innerhalb der Leserunde in der ich den Roman gelesen habe, kam es zu keiner Verbesserung des Verständnisses. Im Gegenteil, wir waren alle im Grunde gleich verwirrt.
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