Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 1358
Modernes Drama zum Thema Rassismus
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Ein amerikanischer Schulhof in den 1970er Jahren. Es herrscht große Aufregung, denn es gibt einen neuen Schüler: Osei aus Ghana, schwarz. Sofort tauchen sowohl bei den SchülerInnen als auch im Lehrerkollegium rassistische Ressentiments auf und vor allem ein Schüler nutzt die Gelegenheit aus, um sein eigenes Schachspiel zu eröffnen.


Das Buch ist an das Shakespearesche Drama "Othello" angelehnt. Ich selbst kenne dieses Stück nicht, so dass mir die Parallelen anhand von Dritten erläutert wurden, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tat. Ich selbst erkannte zwar nicht "Othello" wieder, aber typische Dramenelemente: mehr oder minder ein Setting, Geschehnisse innerhalb eines Tages, Unterteilung in fünf Kapitel, eine Art Chor am Anfang jedes Kapitels, dramatische Entwicklungen, ... Also sowohl inhaltlich als auch stilistisch lassen sich einige augenscheinliche Merkmale herauslesen.


Auch wenn der Aufbau des Dramas ziemlich drastisch wirkt, weil alles in so kurzer Zeit geschieht, ging es mir persönlich nicht zu schnell. Eher ließ ich mich völlig mitreißen in den Strudel der sich überschlagenden Ereignisse und las schnell und mit klopfendem Herzen. Selten habe ich einen so intensiven Lesesog gespürt, der mich derart elektrisiert hat. Anders als in Dram?a??stücken? handelt es sich hier um einen Prosatext, in dem die Gedanken und Gefühle der Figuren deutlich thematisiert und angesprochen werden. So lassen sich die Entwicklungen und Verstrickungen der Personen jederzeit nachvollziehen, auch wenn man sich hin und wieder einen anderen Fortgang wünschen würde, um die immer näherkommende Katastrophe abwenden zu können.


Die Personen sind recht deutlich in gut/böse unterteilt, was mich normalerweise starkt stört. In diesem kurzen (150 Seiten umfassenden) Roman war dies nicht der Fall. Vielleicht weil sich alles so schnell entwickelt hat und der Roman zu kurz war, um es als nervig zu empfinden. Viel mehr stehen hier die Manipulation von Menschen und deren daraus resultierenden Entwicklung im Vordergrund. Und gerade das ist der Autorin wunderbar gelungen. Auch erfahren wir genug von den Personen, so dass wir sie ins Herz schließen oder verabscheuen können, so dass eine ausreichende Identifizierung stattfinden kann und am Ende mit den Personen zu leiden.


Für mich ist das Buch ein Highlight, an dem ich persönlich gar nichts auszusetzen habe. Also klare Buchempfehlung!
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