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Gegenwartsliteratur 1335
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Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Kleopatra im Aquarium - ein Titel, der aufregend klingt und doch zugleich den Leser verwirrt. Was genau soll sich hinter solch einem Titel verbergen? Was kann der Leser erwarten? Ich persönlich wusste es nicht. Mir hat tatsächlich nur der Klappentext weitergeholfen (um im Laufe der Geschichte klärt sich auch der Titel).

Der Leser trifft in der Geschichte auf die 29-jährige Mona, die mit ihrem Freund Dennis seit über 5 Jahren zusammen ist und einen gut bezahlten Job in einer Werbeagentur inne hat. Doch von einem auf den anderen Tag schleicht sich nicht nur die Routine in der Beziehung ein, sondern auch in ihrem gesamten Leben. Doch bevor sich Mona darauf konzentrieren kann, wird ihr Leben vollkommen auf den Kopf gestellt: sie bekommt ihre Periode nicht! Ist sie etwa schwanger? Wie soll das Leben mit Kind aussehen? Was sagt Dennis dazu? Viele Fragen schießen ihr durch den Kopf.

Leider offenbart ein Besuch bei ihrem Arzt jedoch eine andere Alternative: Mona ist nicht schwanger, sie hat einen Tumor an der Hirnanhangdrüse - Diagnose: ein gutartiger Tumor, der für sie die Unfruchtbarkeit bedeutet. Wie soll sich nun das Leben der jungen Mona entwickeln? Wollte sie überhaupt Kinder? Werden ihre Zukunftspläne jetzt über den Haufen geworfen?

Geworfen wird tatsächlich eines: mit dieser Diagnose Mona aus ihrer Bahn! Und ich kann sie vollkommen verstehen! Ihr Leben war geordnet, routiniert, es fehlte wirklich der nächste Schritt - doch wie sollte der aussehen? Für die meisten: Heirat, Kinder - eine eigene Familie. Doch welche Ziele hat man, wenn einem die Kinder (auf natürlichem Weg) verwehrt bleiben? Natürlich gibt es noch weitere Wege Kinder zu bekommen, das ist Mona auch bewusst - doch will sie das wirklich? Mona hinterfragt ihr Leben, ihre Lebensweise und all das, was sie sich aufgebaut und erträumt hat.

Von jetzt auf gleich ist alles anders. Nichts ist mehr normal. Sie sieht sich selbst nicht mehr als gesellschaftsfähig an. Und auf einmal hat nicht nur sie Probleme - auch die Leben der Anderen verändern sich. Ist das vielleicht der Lauf des Lebens?

In dem Moment, als ein Arzt - ziemlich nüchtern und akkurat - Mona diagnostiziert, dass sie einen Tumor hat und unfruchtbar ist, habe auch ich inne gehalten und mich gefragt: was, wenn du an ihrer Stelle wärst? Wie würdest du dich verhalten? Ich bin ehrlich: ich habe keine Ahnung! Wie sie wäre auch ich überfordert und würde wohl alles in Frage stellen. Doch warum sollte ein "perfektes" Leben immer Kinder, eine Familie und einen perfekten Job, am besten noch einen Haus mit einem weißen Gartenzaun beinhalten? Warum wird uns das von der Gesellschaft vorgelebt? Warum sollen wir alle gleich sein? Kann man nicht auch anders leben und trotzdem ein gutes Leben haben?

Doch, das kann man und ich kenne sehr viele Beispiele, die es tun, die nicht dem Stereotypen des Gesellschaftsleben folgen und trotzdem ein glückliches und zufriedenes Leben haben.

Mona ist nach dieser Diagnose zwar verwirrt, doch eines ist sie nicht: eine gebrochene Frau! Mona wächst durch diese Diagnose, überdenkt ihr Leben neu und zeigt allen Frauen: auch eine zunächst niederschmetternde Diagnose kann ein wunderbarer Neubeginn sein! Erfinde dich selbst und starte dein Leben neu!
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