Vorspeise: In einem mondänen Pariser Fitness-Club beobachtet der Autor (zugleich eine der Hauptfiguren des Romans), wie eine etwa sechzigjährige Dame Schwimmunterricht nimmt. Am Ende der Lektion winkt sie dem Schwimmlehrer zum Abschied noch einmal zu und macht dabei eine so graziöse Handbewegung, dass der Betrachter beschließt, diese Geste, die die ganze Leichtigkeit des Seins zu enthalten scheint, der Heldin seines Romans zum Geschenk zu machen.
Hauptgang: Paul liebt zwei Frauen, die beiden (ziemlich verschiedenen) Schwestern Agnes und Laura, und die geraten nicht nur seinetwegen ständig aneinander. Agnes (die mit der anmutigen Handbewegung) führt ihrerseits ein erotisches Doppelleben. Laura, die Sentimentale, darf mit dem Journalisten Bernard nicht glücklich werden, weil dessen allmorgendliches Geschwätz im Radio den Autor Kundera zum Wahnsinn treibt. Hauptthema in diesem Knäul von verwickelten Beziehungen: Gibt es eine Unsterblichkeit der Seele? Falls nicht, wenigstens die Erinnerung an eine Seele in der Nachwelt?
Dessert: Darüber unterhalten sich im Jenseits Goethe und Hemingway. Ihnen geht es dabei weniger um die Unsterblichkeit von Berühmtheiten, sondern etwa auch um eine graziöse Handbewegung, die in Erinnerung bleibt. Dadurch dass er sie in Worten festhält, macht Kundera eine Geste unsterblich.