Edgar Rai: Die Gottespartitur

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Edgar Rai: Die Gottespartitur
ET (D)
2014
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783827011497

Informationen zum Buch

Seiten
304

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Der junge Mann, der, kaum dass Gabriel sein Jackett über die Lehne gehängt und sich gesetzt hat, an seinen Tisch herantritt, nimmt all seinen Mut zusammen.

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Ein geheimnisumwobenes altes Manuskript, das die letzte Gewissheit liefern soll, fieberhaft gesucht von einem Mann, der meint, er hätte nichts mehr zu verlieren. Aber hat er das wirklich nicht? Der große neue Roman des Erfolgsautors Edgar Rai besticht mit Witz, philosophischer Tiefe und einer packenden Geschichte. Zuerst nimmt Gabriel Pfeiffer den schüchternen Geistlichen nicht ernst, der ihn auf der Buchmesse anspricht: »Es geht um Gott!" – möglicherweise habe er eine bedeutende Entdeckung gemacht. Was soll der erfahrene Literaturagent damit anfangen? Erst als er Tage später in einer Zeitungsnotiz liest, dass ebenjener Seminarist Matthias tot in einer bayerischen Dorfkirche gefunden wurde, zieht ihn die Geschichte in den Bann: in ihrem Zentrum ein geheimnisvolles Manuskript, das schon um 1780 den Wissenschaftler Charles Burney elektrisierte.

Auf seiner Suche bereiste der Gelehrte halb Europa, bis ihm das kostbare Stück in Bologna endlich in die Hände fiel. Das Aufsehenerregende ist: Es zog eine Spur des Todes hinter sich her, ein jeder Besitzer verstarb auf mysteriöse Weise. Diese Geschichte lässt Gabriel nicht mehr los. Er recherchiert in den Archiven von London und in dem bayerischen Dorf. Was er findet, ist mehr als eine gute Story: Es geht um Gott, wie prophezeit. Es geht um den Glauben, um Gewissheit und Liebe - und am Ende um Leben und Tod.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Zyniker meets Mystery
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Nach einem gesundheitlichen Schreckschuss ist sich der sowieso schon ziemlich desillusionierte Literaturagent Gabriel Pfeiffer seiner eigenen Sterblichkeit nur zu sehr bewusst. In diesem Zustand hat er auf den üblichen Zirkus der Frankfurter Buchmesse überhaupt keinen Bock und quält sich nur durchs jeweilige Tagesprogramm, weil seine stets kompetente Assistentin Leonore mit Agenda, Überredungskunst und wohldosiertem Coffee to go dafür sorgt, dass er seine Pflichten erfüllt.

Gleich zu Beginn der Messe tritt Matthias Göttker, ein etwas unbeholfen wirkender Theologiestudent, mit diffusen Andeutungen und einem Dokument im Umschlag an ihn heran. Zu dem vereinbarten Treffen, bei dem Göttker ihm Näheres erläutern wollte, kommt es aus schwerwiegenden Gründen nicht. Gabriels Neugier ist geweckt, zumal er selbst einmal Klosterschüler war und mehr mit Matthias gemeinsam zu haben scheint, als er gerne wahrhaben möchte. Und auf einmal sieht sich der Berufszyniker mit der Frage konfrontiert, ob es wohl einen Beweis für die Existenz Gottes geben und ob es sich dabei womöglich um ein Musikstück handeln könnte.

Das klingt für Gabriel, der erst einmal an Dan Brown und seine Kirchenthriller denken muss, ziemlich absurd, lässt ihn aber dennoch nicht los, und er fühlt sich förmlich gezwungen, der Sache nachzugehen.

Die Midlife Crisis hat Gabriel voll im Griff, er sich selbst dafür so gar nicht - der Whiskey ist sein bester Freund, ohne seine (ein bisschen zu tolle) Assistentin wäre er beruflich schon längst erledigt (was ihm aber auch schon fast egal wäre), zu seinem Sohn hat er kein großartiges Verhältnis, und beziehungstechnisch beschränkt er sich auf ein, zwei mehr oder minder heiße Nächte am Rande der Buchmesse, was aber auch schon fast zur Routine geworden ist. Sein Zynismus und ein Hauch von Überheblichkeit machen ihn nicht gerade zu einem Sympathieträger, und wäre es ausschließlich um ihn und den Literaturbetrieb gegangen, wären das Buch und ich sicher keine Freunde geworden, obwohl die eine oder andere Szene auf der Messe schon schön mit spitzer Feder aufgespießt wurde und bestimmt nicht völlig frei erfunden ist.

Als Gabriel aber auf den Spuren von Matthias Göttkers Entdeckungen unterwegs ist und dafür seinen sowieso öde gewordenen Alltag sausen lässt, hat es mich doch gepackt. (Man muss sich natürlich auf die abstrus wirkende Prämisse, dass eine solche "Gottespartitur" existieren könnte, einlassen wollen.) Die Darstellung kirchennaher Figuren empfand ich allerdings als etwas überzogen, vor allem die auch optisch bis oben hin zugeknöpfte Betschwester war schon fast ein bisschen lächerlich.

Von diesem Kritikpünktchen abgesehen gefiel mir Gabriels Recherchereise gut, auf der er sich auch eigenen Erinnerungen stellen muss, die er lange Zeit verdrängt hatte. Ein bisschen erinnert das Ganze tatsächlich an einschlägige Mysterythriller, allerdings ohne allgegenwärtige Bedrohungen durch fiese Gegner und den unvermeidlichen Showdown, wobei auch dieses Buch mit einem Knalleffekt zum Schluss aufwartet (der mich zwar ein wenig ratlos zurückgelassen hat, mir aber deutlich mehr zugesagt hat als das aalglatt-klischeehafte Ende, dass ich zwischendurch einmal befürchtet hatte).
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